Sie waren das Traumpaar schlechthin beim FC Barcelona: Ronaldinho und Samuel Eto'o. Ergänzt mit einem gewissen Lionel Messi führten sie die Katalanen zwischen 2004 und 2008 zu zwei Champions-League-Triumphen und zwei Meisterschaften.
Jetzt könnte es in der türkischen Ferienmetropole Antalya bald zu einem Wiedersehen der Superstars kommen. Nein, nicht für einen Badespass in den Sommerferien, sondern beim ansässigen Fussballklub Antalyaspor.
Der Transfer des 34-jährigen Samuel Eto'o ist bereits perfekt, wie Antalyaspor letzte Woche bekannt gab. Der Stürmer kommt von Sampdoria Genua, wo sein Vertrag eigentlich noch bis 2018 gelaufen wäre.
Gemäss dem deutsch-türkischen Fussball-Portal Gazetefutbol.de habe Eto'o für drei Jahre unterschrieben – mit einem Jahresgehalt von drei Milionen Euro.
Jetzt soll auch noch Ronaldinho folgen, der erst kürzlich seinen noch für ein Jahr gültigen Vertrag mit dem mexikanischen FC Querétaro aufgelöst hatte. Im türkischen TV-Sender TRT-Spor berichtete Antalyaspor-Präsident Gültekin Gencer: «Ich denke, dass wir es in zwei Tagen offiziell verkünden können.»
Der zweimalige Weltfussballer Ronaldinho verlieh den Aussagen von Gencer mit einer Videonachricht weiter Glaubwürdigkeit.
«Hallo, Ümit, hier ist Ronaldinho. Ich grüsse alle, in Kürze werden wir in der Türkei alle zusammen sein», liess der 35-Jährige verlauten.
Die Videobotschaft war offensichtlich an den Spielerberater Ümit Akbulut gerichtet: Dieser postete gestern ein Foto vom gemeinsamen Abendessen mit Ronaldinhos Bruder Roberto Assis (einst als Spieler beim FC Sion) und Antalyaspor-Präsident Gencer.
Die Grossstadt Antalya ist als Feriendestination bekannt und hat mehr als zwei Millionen Einwohner. Antalyaspor ist der grösste Fussballklub der Stadt.
Der Verein verbrachte insgesamt 20 Spielzeiten in der obersten türkischen Liga, der Süper Lig. Nach dem Abstieg im letzten Jahr folgte vor wenigen Wochen der direkte Wiederaufstieg, dank einem 6:3-Sieg im Elfmeterschiessen im Play-off-Final gegen Samsunspor.
Aus dem aktuellen Kader von Antalyaspor kennt man in der Schweiz höchstens Lamine Diarra, welcher zwischen 2001 und 2005 für Neuchâtel, Baden und Aarau spielte.
Ebenfalls Erinnerungen an Antalyaspor hat der FC Basel: 1996 kam es im Intertoto Cup zum Duell. Die Basler gewannen auswärts im Antalya Atatürk Stadı mit 5:2.
Weil es so schön ist, die Namen mal wieder zu lesen, hier die Basler Torschützen: Admir Smajić, Dominic Moser, Hakan Yakin, Gaetano Giallanza und Jean-Pierre La Placa.
Man möge sich fragen, wie Antalyaspor aus dem Nichts zu den finanziellen Möglichkeiten kommt, Superstars wie Eto'o und Ronaldinho zu verpflichten, welche sportlich höchstens noch für vereinzelte Lichtblicke sorgen können.
Präsident Gültekin Gencer hat sich im Lebensmittel-Einzelhandel eine goldene Nase verdient und hätte selbst genug Geld, für die fürstliche Entlohnung der Stars aufzukommen. Und natürlich hat ein Mann von Welt wie Gencer Freunde, gute Freunde.
Wie «11 Freunde» berichtet, wies Gencer darauf hin, dass zwei befreundete Unternehmer Eto'os Gehalt komplett übernehmen würden. «Er kostet uns genau null Euro», soll Gencer freudestrahlend verkündet haben.
Weitere fixe Transfers von Antalyaspor sind Rıdvan Şimşek, Ondřej Čelůstka und der algerische Nationaltorwart Raïs M'Bolhi. Aber wen interessieren die schon, wenn Kaliber wie Eto'o und Ronaldinho kommen …