Spaniens Verbandspräsident Angel Maria Villar, Vizepräsident der FIFA und der UEFA, ist wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen worden.
Villar ist gemäss Spaniens Innenministerium zusammen mit seinem Sohn Gorka, dem einstigen Generalsekretär des südamerikanischen Verbandes Conmebol, und weiteren Verdächtigen inhaftiert worden. Gegen Villar wird unter anderem wegen Korruption, Fälschung und Unterschlagung ermittelt.
Im Rahmen der Operation wurde am Vormittag auch der Sitz des spanischen Fussballverbandes in Madrid durchsucht. Die Ermittlungen waren schon Anfang 2016 eingeleitet worden. Der Einsatz war von der zuständigen Staatsanwaltschaft beantragt worden.
Villar sitzt seit 19 Jahren in der FIFA-Regierung, die inzwischen als Rat firmiert, und seit 1992 im Exekutivkomitee der UEFA. Im November 2015 wurde er von der Ethik-Kommission der FIFA verwarnt und mit einer Geldbusse belegt, weil er den damaligen FIFA-Ermittlern um Michael Garcia zunächst keine Aussagen zur umstrittenen Vergabe der WM 2018 und 2022 an Russland und Katar lieferte.
Der jüngst durch die FIFA veröffentlichte Bericht Garcias gibt einen Einblick in die Verweigerungshaltung Villars. Später habe er jedoch seine Bereitschaft zur Kooperation in der Untersuchung gezeigt, begründeten die unabhängigen FIFA-Ethiker ihr mildes Urteil. Villar ist neben dem Ägypter Hany Abo Rida inzwischen das einzige verbliebene Mitglied der damaligen FIFA-Exekutive, die im Dezember 2010 über die beiden WM-Gastgeber abgestimmt hat. (cma/sda/dpa)