Nach acht Meistertiteln des FC Basel in Folge lechzt die Fussball-Schweiz nach Abwechslung. Und die kriegt sie in dieser Saison. Nach dem ersten Viertel sieht die Tabelle der Super League so aus:
Der Bauch sagt: Spannung! Abwechslung! Jeder kann jeden schlagen! Eine ausgeglichene Liga! Basel schon etwas zurück! Endlich!
Der Kopf sagt: Lass' uns mal schauen, wie das in den letzten Jahren war.
Das haben wir gemacht. Und das zeigt dieser Blick in die Vergangenheit, der Blick auf die letzten zehn Saisons.
Wenn es nach der Statistik geht: Nein. Nur drei Mal in den letzten zehn Saisons stand der Leader nach 9 Runden auch nach 36 Runden noch zuoberst. Es war in den vergangenen drei Jahren Basel, das davor stets verhalten in die Saison gestartet war.
Ja, aber das muss noch gar nichts heissen. Zwei Mal lag der spätere Meister (in beiden Fällen Basel) nach dem ersten Viertel noch weiter zurück. YB-Fans sei die Saison 2009/10 in Erinnerung gerufen. Damals hatten die Berner zu diesem Zeitpunkt sogar schon zehn Punkte Vorsprung auf den FCB. Dennoch wurden die Basler Meister.
Es geht so. Mit 20 Punkten ist die Ausbeute der Berner nicht übertrieben gross. Nur einmal hatte der Leader nach 9 Runden weniger Punkte auf dem Konto (2010/11 Luzern mit 18 Zählern).
Für das Schlusslicht Lugano noch gar nicht so schlimm. In den vergangenen zehn Saisons hatte der Letzte nie so viele Punkte wie die Tessiner, die bisher acht Zähler gesammelt haben.
Nur ein Mal lagen die Teams der Super League im letzten Jahrzehnt noch näher beisammen. Im Herbst 2010 betrug die Differenz zwischen Leader Luzern (18 Punkte) und Schlusslicht St.Gallen (7) bloss elf Punkte. Der FCSG war damals punktgleich mit dem achtklassierten Xamax und dem neuntplatzierten GC.
Die Liga ist wirklich ausgeglichener als in den vergangenen Jahren. Besonders letzte Saison war die Dominanz des FC Basel krass, nach 9 Runden hatte der Serienmeister das Maximum von 27 Punkten erbeutet und schon 13 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger YB.
Spannend ist besonders, wie eng die Teams beisammen liegen. Als Beispiel dient Sion, das auf Rang 6 liegt. Drei Zähler weniger und die Walliser wären Letzte. Drei Zähler mehr und sie wären auf Rang 3.