Schockierende Szenen beim kroatischen Spitzenkampf zwischen dem drittplatzierten Hajduk Split und Tabellenführer HNK Rijeka (mit dem Schweizer Natispieler Mario Gavranovic). Es läuft die Schlussminute, das Heimteam kommt zu einem letzten gefährlichen Freistoss. Da stürmt plötzlich ein Hooligan den Platz. Mit einer Eisenstange in der Hand sprintet der Vermummte in Richtung Strafraum.
Zunächst scheint sich niemand gross um den Eindringling zu kümmern, die Spieler bleiben einfach nur stehen. Dann wird klar, auf wen es der Hooligan abgesehen hat: auf den Schiedsrichter. Dieser hatte in der 81. Minute einen umstrittenen Elfmeter für Rijeka gepfiffen, der zum 1:1-Ausgleich führte.
Als der Unparteiische den Angreifer erblickt, ergreift er sofort die Flucht. Das Schockierende: Zu Hilfe eilt ihm niemand. Die Sicherheitskräfte lassen den Angreifer, der sich zum Glück mit Drohgebärden begnügt, gewähren. Zu gross ist offenbar die Angst vor möglichen Racheaktion der Fans.
Hajduk-Captain Zoran Nizic versucht, den Hooligan vom Platz zu schicken, doch es funktioniert nicht. Unfassbare 70 Sekunden kann der Maskenmann vor der Fankurve seine Show abziehen, ehe die Sicherheitskräfte dann doch – halbherzig – eingreifen und den Störenfried mitnehmen.
Bei der Eisenstange soll es sich um eine gestohlene Zange gehandelt haben, mit der Feuerwehrmänner normalerweise brennende Feuerwerkskörper entfernen. Mario Gavranovic, der seit 2015 für HNK Rijeka spielt, war kurz vor dem Vorfall ausgewechselt worden.
Während der zweiten Halbzeit wurde die Partie bereits für einige Minuten unterbrochen, weil die Heimfans mehrere Feuerwerkskörper zündeten. Attackiert wurde auch die VIP-Box von Rijeka-Präsident Damir Miskovic, der von einer Flasche am Kopf getroffen wurde. Die Polizei nahm 20 Personen fest. (pre)