So die Champions-League-Gruppenphase ist vorbei. Im Frühling spielen dann wirklich «Die Beeeeesten» um den wichtigsten Titel im europäischen Klubfussball. David gegen Goliath und Resultate wie 7:0 oder 8:4 wird es wohl nicht mehr geben.
Für die Spannung und den neutralen Zuschauer mag die Gruppenphase der Königsklasse dieses Jahr wenig geboten haben. Doch für die Statistiker gibt es immer was zu tun. Wir haben für euch eine Auswahl an spannenden Fakten zusammengestellt.
Borussia Dortmund hat Offensivspektakel geboten. Pierre-Emerick Aubameyang und Kompanen wissen wo das Tor steht und haben in der Gruppenphase in 6 Spielen ganze 21 Tore geschossen. Das macht dann in der Milchbüchli-Rechnung 3,5 Tore pro Spiel. Den bisherigen Rekord mit 20 Treffern hielten Manchester United (1998/99), Barcelona (2011/12) und Real Madrid (2013/14)
Für Dinamo Zagreb waren die sechs Spiele in der Gruppe mit Juventus Turin, FC Sevilla und Lyon alles andere als eine Freude. Nur Niederlagen, 15 Gegentore und Zagreb schoss selbst KEIN einziges Tor. Man hielt sich in Kroatien wohl am olympischen Gedanken fest: «Dabei sein ist alles.» Nun ist das Abenteuer aber vorbei.
Das torlose Kunststück gelang zuvor nur Maccabi Haifa (2009/10: 0:8 Tore, 0 Punkte) und Deportivo La Coruna (2004/05: 0:9 Tore, 2 Punkte).
Sporting Lissabon hat lumpige acht Gegentore hinnehmen müssen, Legia Warschau in der gleichen Gruppe hat 24 Treffer kassiert – macht durchschnittlich vier pro Spiel! Doch das wird die Polen nicht interessieren, denn auf ihrem Punktekonto steht ein Punkt mehr als bei den Portugiesen. Diesen Punkt holte Legia ausgerechnet im Heimspiel gegen Real Madrid. Nach einem 0:2-Rückstand holten die Polen am Ende ein sensationelles 3:3 gegen die Königlichen.
Unglaublich aber wahr, Warschau darf sich im Frühling in der Europa League behaupten. Hoffentlich mit einer etwas stabileren Defensive.
Es ist doch das höchste Ziel eines Torwarts, über die gesamte Dauer eines Spiel seinen Kasten reinzuhalten. In der Gruppenphase der Königsklasse hat das Igor Akinfeev, von ZSKA Moskau, seit ganzen 39 Spielen nicht mehr geschafft. Hm, vielleicht klappt's ja im nächsten Jahr.
Tatsächlich! Im gestrigen letzten Gruppenspiel durfte Gianluigi Buffon bei Juventus Turin wiedermal auf der Bank sitzen. Das ist schon fast eine Sensation, denn es ist das erste Mal in der Champions League, seit dem 10. Dezember 2008. Aber er wird's verkraften und seine «Alte Dame» hat gegen Zagreb auch ohne seine Paraden souverän mit 2:0 gewonnen.
1 - This is the first #UCL match that @gianluigibuffon has not started for Juventus since 10th December 2008. Rested. (via @OptaPaolo) pic.twitter.com/RCo8KpMtoy
— OptaJoe (@OptaJoe) 7. Dezember 2016
Für den FC Basel ist der europäische Wettkampf nach dem letzten Platz in der Gruppe bereits vorbei. Oftmals waren die Leistungen zu wenig gut.
Dieser Eindruck wird auch mit folgender Statistik belegt: Der FCB hat 109 Fouls begangen, die Höchstmarke im Vergleich mit allen Klubs aus der Gruppenphase. Mit 18 Fouls sticht Adama Traore heraus, nur zwei Spieler haben in der Gruppenphase je ein Foul mehr gemacht.
Am meisten Karten aber gab es für Sporting Lissabon. 16 Mal sah ein Spieler der Portugiesen den gelben Karton, zwei Mal flog ein Sporting-Akteur vom Feld.
Starten wir doch mit einer kleinen Umfrage:
Kommen wir zuerst zum Spieler mit den meisten Pässen. Er kickt für Paris St-Germain und heisst Marco Verratti. Ganze 552 Pässe hat der kleine Italiener abgegeben. Auch seine Erfolgsquote lässt sich sehen. 502, also 91% seiner Pässe, landeten bei einem Mitspieler.
Die beste Passquote (von Spielern mit über 200 Pässen) hat Thiago Silva, ebenfalls von PSG. 96% seiner 429 Pässe kamen bei einem Mitspieler an.
33 - There were 33 passes before Lucas Perez's second goal v Basel, no goal in the @ChampionsLeague has seen more passes this season. Move. pic.twitter.com/GLPqzHbajt
— OptaJoe (@OptaJoe) 6. Dezember 2016
Aber nun zur Mannschaft mit den meisten Pässen. Es ist der FC Bayern München mit 4612. Dahinter folgt der FC Barcelona, der 4320 Pässe zu Stande brachte. Auf dem dritten Platz landet PSG mit 4016 Zuspielen.
Lionel Messi und Cristiano Ronaldo – die beiden Topstars duellieren sich normalerweise in der Königsklasse um die Torjägerkrone, wobei in den letzten Jahren klar Ronaldo treffsicherer war. Doch in dieser Gruppenphase ist das wieder etwas anders. Messi führt die Rangliste mit zehn Toren an, aber wo ist Cristiano Ronaldo? Er kommt etwas weiter unten mit «nur» zwei Toren.
Es soll aber niemand sagen, Ronaldo hätte es nicht versucht. In der Statistik zu den Schüssen NEBEN das Tor, steht der Portugiese mit 14 Versuchen ganz oben. Messi führt derweil die Rangliste bei den Schüssen AUF das Tor mit 13 Versuchen an. Fortsetzung folgt.
Der englische Meister betrat als Neuling die ganz grosse europäische Fussballbühne – und lieferte eine souveräne Darbietung ab. Sie stehen als Debütant ganz zuoberst in der Gruppe, das hat zuletzt im Jahr 2012 der FC Malaga geschafft.
1 - Leicester City are the first team since Malaga in 2012/13 to finish top of their group on their Champions League debut. Accomplishment. pic.twitter.com/GuHmOLO85L
— OptaJoe (@OptaJoe) 7. Dezember 2016
Mit dem gestrigen letzten Spiel, einer 0:5-Schlappe gegen Porto, kamen noch zwei «Rekorde» dazu. Das 0:5 ist die höchste Niederlage eines englischen Klubs in der Geschichte der Champions League und Ben Hamer im Tor der «Foxes» ist der erste englische Torhüter, der bei seinem Debüt gleich fünf Tore kassierte.
5 - Ben Hamer is the first English goalkeeper to concede five goals on his Champions League debut. Horror. pic.twitter.com/HQpbEYDQJ8
— OptaJoe (@OptaJoe) 7. Dezember 2016
In sechs Spielen hat der Mittelfeldspieler Aleksandr Gatskan vom FC Rostow ganze 71'364 Meter abgespuhlt. Das sind pro Match fast 12'000.
Da hatten es Mikael Antonsson und Tom Hogli vom FC Kopenhagen etwas weniger streng. In ihrem jeweiligen kurzen Teileinsätzen kamen sie auf 203 respektive 373 absolvierte Meter.
Die meisten Tore in dieser Champions-League-Gruppenphase fielen in den ersten 15 Minuten nach der Pause. 49 Mal musste eine Mannschaft in dieser Zeitspanne ein Tor hinnehmen. Vielleicht sollte sich die UEFA mal Gedanken über ihren Pausentee machen.