– Der FC Zürich startet stark in das Duell der beiden selbsternannten Meisterschaftsanwärter: Bereits in der ersten Halbzeit verzeichnet der Gastgeber im Letzigrund zwei Topchancen durch Davide Chiumiento, dazu scheitert Amine Chermiti alleine vor dem Tor. Obendrein haben die Zürcher eine strittige Penaltyszene im YB-Strafraum zu beklagen: Schiedsrichter Adrien Jaccottet verweigert Christian Schneuwly den Pfiff.
– Das 0:0 wird für die Gäste immer schmeichelhafter. In der 61. Minute findet Christian Schneuwly mit einem abgelenkten Weitschuss wieder nur in YB-Keeper Mvogo seinen Meister. Die Berner, welche mit den Zuzügen von Loris Benito und Miralem Sulejmani für viele Experten als Transfersieger gelten, liefern unter dem Druck des FCZ eine diskrete Leistung ab.
Züri mit Leidenschaft, schlecht belohnt. YB mit Zynismus, gut belohnt. Grundsätzlich: Der #fcz ist parat. #fczyb
— Benjamin Schlüer (@benjaminzurich) 18. Juli 2015
– Doch dann stellt Guillaume Hoarau den Spielverlauf in der 69. Minute komplett auf den Kopf. Nach einer Lecjaks-Flanke steigt der Franzose viel höher als Philippe Koch und köpft YB mit dem ersten nennenswerten Angriff in Front. Der Fauxpas scheint den FCZ-Verteidiger anzustacheln: 12 Minuten später gleicht Philippe Koch mit einem Schuss von der Strafraumgrenze zum Endstand von 1:1 aus. Es ist sein erstes Super-League-Tor seit fast zwei Jahren.
– Rund 20 Minuten beschnuppern sich die Gegner beim Eröffnungskick in Luzern gemütlich. Dann setzen Pa Modou für Sion und Dario Lezcano für die Gastgeber jeweils per Kopfball erste Duftmarken. Doch vorerst bleiben die Torhüter Sieger.
– In der 34. Minute knüpft Moussa Konaté da an, wo er vor der Sommerpause aufgehört hat: Nach 16 Treffern in der vergangenen, erzielt er nun das erste Tor der neuen Saison. Der Sion-Knipser bezwingt David Zibung im Fallen zum 1:0 für die Gäste. Passgeber Martin Zeman besorgt auch den Assist zum 2:0. Nach einer herrlichen Flanke des tschechischen Neuzugangs braucht Assifuah den Ball in der 52. Minute am zweiten Pfosten nur noch einzuschieben.
Erst wollt ich schreiben "grösstenteils harmlos" jetzt "einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul" #FCL @FCL_1901
— Mättu Ebert (@matlokk) 18. Juli 2015
– Die Zeit verrinnt, Luzern scheint gebrochen. Doch dann entgleitet den Wallisern die Kontrolle in der Schlussphase komplett. Erst fälscht Elsad Zverotic in der 90. Minute einen Schuss von Jahmir Hyka zum 1:2 ab. Dann trifft ausgerechnet Marco Schneuwly, den Sion seit Wochen mit lukrativen Offerten lockt, in der Nachspielzeit sogar noch zum 2:2. Eine Punkteteilung, die sich für Luzern wie ein Sieg – für Sion wie eine Niederlage anfühlen muss. (dux)
Zürich - Young Boys 1:1 (0:0)
8894 Zuschauer. - SR Jaccottet.
Tore: 69. Hoarau (Lecjaks) 0:1. 82. Koch (Chiumiento) 1:1.
Zürich: Brecher; Djimsiti, Nef, Kukeli, Koch; Cabral; Schneuwly (74. Rikan), Buff (74. Etoundi), Chiumiento, Chermiti; Sadiku (78. Gavranovic).
Young Boys: Mvogo; Hadergjonaj, Vilotic, Von Bergen, Lecjaks; Bertone, Gajic; Steffen, Gerndt (80. Zakaria), Sulejmani (67. Nuzzolo); Hoarau.
Luzern - Sion 2:2 (0:1)
10'116 Zuschauer. - SR Klossner.
Tore: 34. Konaté (Zeman) 0:1. 52. Assifuah (Zeman) 0:2. 90. Zverotic (Eigentor) 1:2. 92. Schneuwly (Oliveira) 2:2.
Luzern: Zibung; Thiesson, Sarr, Affolter, Lustenberger (83. Oliveira; Doubai; Fandrich (62. Haas), Freuler; Jantscher (66. Hyka); Lezcano, Schneuwly
Sion: Vanins; Rüfli, Lacroix, Zverotic, Pa Modou; Carlitos, Salatic, Fernandes, Zeman (77. Follonier); Assifuah (68. Sierro), Konaté (81. Christofi).