Zwei Tage vor dem vorletzten Super-League-Spieltag bestätigen die Grasshoppers in einer Mitteilung, dass sie ihre Zusammenarbeit mit dem 33-jährigen Dragan Rapic beenden werden. Die Trennung ist offenbar das Resultat eines Machtkampfs hinter den Kulissen.
Kurz vor dem Ende von Rapics zweiter Super-League-Saison haben sich unüberwindbare Probleme angestaut. Präsident Stephan Anliker begründete den Schritt wie folgt: «Dragan Rapic ist den Vorgaben des Verwaltungsrats nicht gerecht geworden.» Ihm ist es scheinbar nicht gelungen, bei den Vertrags-Verhandlungen mit dem (Spieler-)Personal den gewünschten Kostenrahmen einzuhalten.
Am Montagmorgen, 72 Stunden vor dem letzten Heimspiel gegen Luzern, fasste der GC-Verwaltungsrat den Beschluss, den Vertrag mit Rapic aufzulösen. Der jüngste Sportchef der Liga kommentierte den unschönen Schlusspunkt seiner knapp zweijährigen Amtszeit nicht.
Dose, Fetscherin und nun auch noch Rapic? Was läuft eigentlich alles falsch in der GC Führung? Tragische Entwicklung #gcz
— Rafael Graf (@Rafael_Nala) 13. Mai 2014
Im sportlichen Sektor deutete nichts auf den Eklat hin. Nach 34 Runden ist der Rekordmeister nur vier Punkte hinter dem FCB klassiert und hat sich die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation gesichert.
Die Unruhe auf der Teppichetage dauert bereits länger an. Seit dem fluchtartigen Transfer von Uli Forte zu YB kam es immer wieder zu Eruptionen. Im letzten Dezember wurde der (zu) forsche VR-Präsident André Dosé freigestellt, nach dem Jahreswechsel musste der Kommunikations-Chef abtreten.
Rapic war im Fussball-Bereich mit smarten Transfers am kräftigen Aufschwung der Hoppers nicht unbeteiligt. Die Verkäufe von Steven Zuber, Izet Hajrovic und Milan Vilotic brachten dem klammen Klub Millionen ein.
Vor exakt drei Monaten wurde der ehemals als Sportkoordinator engagierte Basler in die Geschäftsführung des Zürcher Vereins befördert. Nun hat sich die Klubleitung vom jungen Manager abgewandt. Auf unbestimmte Zeit werden sich Chef-Trainer Michael Skibbe und Sponsor Heinz Spross um die anstehenden Gespräche und Transfers kümmern. (dux/si)