Haben sich Katar und Russland die WM tatsächlich gekauft? Wegen dem Report von FIFA-Chefermittler Michael Garcia klickten im Mai 2015 in Zürich schon die Handschellen: Der 430-seitige Bericht war die Grundlage für die spektakulären Festnahmen von sechs FIFA-Funktionären im Hotel Baur-au-Lac. Doch die Details hat die Öffentlichkeit nie erfahren: Ex-FIFA-Präsident Joseph Blatter entschied damals, das Papier unter Verschluss zu halten.
Bis heute. «Bild» berichtet in Vorab-Auszügen über die Verfehlungen der FIFA-Wahlmänner im Vorfeld der WM-Doppelvergabe. Die wichtigsten Erkenntnisse:
430 Seiten, die in die Abgründe der #FIFA führen...#GarciaReport #katar pic.twitter.com/Mcg7Dkk7cG
— Peter Rossberg (@PRossberg) June 26, 2017
Eine «Smoking Gun» hat aber offenbar auch Chefermittler Garcia nicht gefunden. «Nein, der Report liefert nicht DEN Beweis, dass die WM 2018 oder 2022 gekauft wurde», schreibt der «Bild»-Journalist Peter Rossberg auf Facebook. Es sei wie ein Puzzle, das nur einen Sinn ergebe, wenn alle Teile zusammen gelegt werden. «Und gerade im Fall Qatar sind es extrem viele Puzzleteile, die auf dem Tisch liegen und nur bei völliger Naivität nicht ein Gesamtbild ergeben».
Festnahmen und Sperren von FIFA-Funktionären hin oder her: Bislang ist der Garcia-Report für die WM-Ausrichter Russland und Katar ohne Konsequenzen geblieben Die Weltmeisterschaften sollen weiter wie geplant stattfinden. Die beiden Länder haben die Anschuldigungen stets bestritten. (amü)