Vier Tore in einem Spiel – wie ist das möglich?
Alina Müller: Zu Beginn schien es, als gehe gleich jeder Schuss rein. Wahrscheinlich habe ich lange alles Glück für dieses Spiel aufgespart. Das Zusammenspiel in unserer Linie ist sehr gut. Ich bin glücklich, dass ich mit Sara (Benz) und Lara (Stalder) spielen darf. Wir ergänzen uns ideal. Wir versuchen das Spiel schnell zu machen und spielen die Scheibe ab, wenn eine von uns in besserer Abschlussposition ist.
Haben Sie schon einmal vier Tore in einem Spiel erzielt?
Ja, in einem Testspiel. Aber ich kann mir gar nicht mehr erinnern, wann das war. Ich hoffe, dass diese vier Tore nicht meine letzten an diesem Turnier waren.
Sie haben mit vier Toren und mit sechs Punkten in einem Spiel zwei olympische Rekorde egalisiert. Wäre nicht noch ein Tor oder ein Punkt mehr möglich gewesen?
Das wusste ich gar nicht. Ich hatte noch mehrere gute Chancen. Aber vier Tore sind genug.
Wie hat die ganz besondere Bedeutung dieser Partie und die Stimmung in der Arena auf die Mannschaft gewirkt?
Wir wussten um die Bedeutung und was uns erwartet und haben versucht, alles Drumherum auszublenden und uns auf unser Spiel zu konzentrieren. Am Anfang war es schon etwas irritierend, dass bereits so viel Stimmung aufkam, wenn die Koreanerinnen auch nur über die Mittellinie kamen. Aber wir haben unter uns auf der Bank Stimmung gemacht und es war toll, in dieser Atmosphäre zu spielen.
Haben Sie schon einmal eine solche Stimmung erlebt?
Ja, vor vier Jahren in Sotschi war es noch extremer als wir im Viertelfinale gegen Russland spielten (die Schweizerinnen gewannen 2:0 – die Red.).
Bundespräsident Alain Berset kam nach dem Spiel zur Gratulation in die Kabine.
Ich hoffe, dass wir ihn mit unserem Spiel so begeistert haben, dass er wieder mal ins Stadion kommt.