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Bickel als Verlierer: Der FCB verleitet YB zu Fehlern

Jubel bei Renato Steffen: Nach seinem Wechsel zum FC Basel sind ihm Titel garantiert.
Jubel bei Renato Steffen: Nach seinem Wechsel zum FC Basel sind ihm Titel garantiert.
Bild: KEYSTONE
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Bickel als Verlierer: Der FCB verleitet YB zu Fehlern

Mit Renato Steffen hat wieder einmal ein Leistungsträger eines Schweizer Vereins zum Ligakrösus Basel gewechselt. Grosser Verlierer ist Fredy Bickel, der Steffen im Sommer nicht in die Bundesliga ziehen lassen wollte.
13.01.2016, 08:3913.01.2016, 10:04
sebastian wendel / Aargauer Zeitung
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Man kann YB-Sportchef Fredy Bickel als schlauen Taktierer betiteln: Seine Massnahme, Renato Steffen vom Trainings- und Spielbetrieb der Berner zu suspendieren, spülte eine mittlere sechsstellige Summe in die Kasse. Weil der FCB, Steffens neuer Arbeitgeber, im Sommer keinen Spieler übernehmen wollte, hinter dem ein halbes Jahr Einzeltraining liegt. Aber letztlich war es Bickels letzte Möglichkeit, in der Vertragsposse nicht komplett das Gesicht zu verlieren, sprich Steffen ablösefrei nach Basel ziehen zu lassen.

Aber die Verlierer im Kampf gegen den FC Basel waren Bickel und YB schon länger: Genauer gesagt seit jenem Zeitpunkt im vergangenen Herbst, als sich Renato Steffen für einen Wechsel zum Ligakrösus entschied. So wie es vor ihm Gilles Yapi (2010) und Raul Bobadilla (2013) taten. Sie waren wie Steffen Leistungsträger im gelb-schwarzen Trikot, auf ihnen lag die Hoffnung der Fans. Aber kaum erfolgte der Lockruf, wären sie alle auf Knien nach Basel gerobbt.

Da wird jeder Fussballer schwach: Beim FCB winken Titel in Massen.
Da wird jeder Fussballer schwach: Beim FCB winken Titel in Massen.
Bild: KEYSTONE

YB bietet viel: ein schönes Stadion, eine tolle Stadt zum Wohnen und Leben, gute Löhne. In diesen Punkten kann YB mit dem FCB mithalten. Aber nicht mehr, wenn es um Titel und um die Champions League geht. Nach fast 30 Jahren ohne Titel glauben tief im Innern wohl auch die YB-Profis selber an das Image des ewigen Zweiten – und gehen, wenn die Titelsammler aus Basel rufen.

Findest du es gut, dass Steffen zum FCB wechselt?

Für die YB-Bosse ein kaum zu ertragender Zustand. Einer, der zu Fehlern verleitet: Im Sommer gab es für Steffen Angebote aus der Bundesliga. Statt ihn für gutes Geld zu verkaufen und die Ablösesumme in einen sportlich gleichwertigen Ersatz zu investieren, beharrte Bickel auf Steffens Verbleib. Obwohl der erfahrene Bickel da eigentlich schon spüren musste, dass Steffen seinen Vertrag nicht verlängern würde.

Jetzt auf

Doch Bickel, der als Saisonziel einen Titel ausgab, wollte mit dem Verkauf eines Schlüsselspielers kein falsches Signal aussenden. Dazu sei gesagt: Natürlich fundiert die FCB-Erfolgsstory zu einem grossen Teil auf Gigi Oeris Finanzspritzen. Aber genauso entscheidend ist die clevere Personalpolitik der FCB-Verantwortlichen.

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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mett-Koch
12.01.2016 19:00registriert Januar 2015
Geht hart in die Zweikämpfe und lässt sich selbst aber besonders schnell fallen. Unsympathisch.
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Schmiedrich
12.01.2016 20:16registriert Dezember 2015
Nun momentan steht er auf der Liste der unbeliebtesten Schweizer Fussballer wohl knapp auf der 1... Würde Gashi allerdings zu YB wechseln, würde er die Spitzenposition wohl mit Bravour zurückerobern.😉
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corona
13.01.2016 11:32registriert November 2014
Bickel vor zu werfen, dass er Steffen besser letzten hätte Sommer verkauen sollen zeigt doch nur wie es um den modernen Fussball steht. Bickel versuchte Kontunität in das Team zu bringen. Das erste Vertragsangebot hatte RS schon im März. Nur haben RS und sein Berater YB immer hin gehalten. Es spricht mMn. für Bickel, dass et Schlüsselspieler möglichst lange versucht beim Verein zu halten. Und es spricht für Bickel, dass er immerhin noch Geld für Steffen erhalten hat.
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