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Eishockey: 7 Gründe, weshalb die Rapperswil-Jona Lakers aufsteigen sollten

Jubel von Rapperswil-Jona nach dem 1:0 durch Rapperswil Jared Aulin, 4.v.l., waehrend dem Cup 1/4-Final zwischen den SC Rapperswil-Jona Lakers und dem EV Zug am Dienstag, den 21. November 2017 in der  ...
Die Lakers wieder in der National League? Im Moment hätten sie es verdient.Bild: KEYSTONE
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7 Gründe, weshalb Rappi in die National League aufsteigen sollte

Im Cup-Halbfinal und souveräner Leader der Swiss League: Kehren die Rapperswil-Jona Lakers bald ins Hockey-Oberhaus zurück? Das scheint derzeit so wahrscheinlich wie schon lange nicht mehr. Und es gibt gute Gründe, sich darauf zu freuen.
23.11.2017, 14:4224.11.2017, 06:09
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Noch sind die Rapperswil-Jona Lakers noch ein gutes Stück weg vom Aufstieg in die National League, schliesslich ist noch nicht einmal die Hälfte der Qualifikation gespielt. Doch die St.Galler präsentieren sich derzeit in blendender Form. Unter anderem deshalb würden wir uns über ihren Aufstieg freuen.

Euphorie am Obersee

Zugegeben, in der Liga ist die Euphorie nur teilweise zu spüren. Mit 2714 Zuschauern pro Spiel haben die Lakers nur den drittbesten Schnitt der Swiss League. Doch im Cup gegen Lugano und Zug haben die Fans der «Seebuben» gezeigt, zu was sie fähig sind. Bei den Cup-Spielen gegen die National-League-Vertreter hatten die Rapperswiler durchschnittlich mehr Zuschauer in der Halle als der HC Davos in der Liga. Und schon in den letztjährigen NLB-Playoffs gegen Ajoie und Langenthal war die Stimmung im Lido bombastisch.

Fans von Rapperswil feiern den Sieg nach dem Cup 1/4-Final zwischen den SC Rapperswil-Jona Lakers und dem EV Zug am Dienstag, den 21. November 2017 in der St. Galler Kantonalbank Arena in Rapperswil.  ...
Die Hockey-Euphorie am Obersee ist wieder da.Bild: KEYSTONE

Sollte dem Team von Jeff Tomlinson der Aufstieg tatsächlich gelingen, würde die Euphorie ins Unermessliche steigen und die schmucke, bereits National-League-taugliche Arena wäre mal wieder proppenvoll.

Die Highlights der Partie gegen Zug.Video: YouTube/SC Rapperswil-Jona Lakers

Geografie

Geografie? Ja, Geografie! Ein Aufstieg von Rapperswil-Jona würde die National League geografisch wieder etwas ausgeglichener. gestalten Mit Bern, Biel, Langnau und Fribourg ist die Region um das Berner und Fribourger Mittelland beispielsweise über gut vertreten.

Die National-League-Landkarte mit den Rapperswil-Jona Lakers.
Die National-League-Landkarte mit den Rapperswil-Jona Lakers.bild: watson

Rapperswil würde als Klub an der Grenze des Kantons Zürich zur Ostschweiz eine perfekte Alternative bilden. Ein Aufstieg Langenthals oder Oltens würde stattdessen das Ungleichgewicht noch verstärken. Und falls Kloten absteigen sollte, hätte der ZSC wenigstens noch ein halbes Derby.

Melvin Nyffeler

Melvin Nyffeler gehört ins Oberhaus. Der frühere ZSC- und Fribourg-Goalie beweist in der Swiss League regelmässig seine Klasse. Gemeinsam mit seinem Bruder Dominic Nyffeler, der bei Ajoie spielt, ist er der beste Torhüter in der zweithöchsten Liga. Im Cup feierte er gegen Lugano einen Shutout und gegen Zug liess er nur einen Gegentreffer zu. Ein Keeper dieses Formats soll die Chance kriegen, sich erneut in der höchsten Liga zu beweisen.  

Rapperswil Torhueter Melvin Nyffeler konnte einen Shotout buchen bei dem Cup 1/8-Final zwischen den SC Rapperswil-Jona Lakers und dem HC Lugano am Sonntag, den 22. Oktober 2017 in der St. Galler Kanto ...
Melvin Nyffeler brilliert in der Swiss League.Bild: KEYSTONE

Zu gut für die Swiss League

Der SCRJ ist mit elf Punkten Vorsprung auf Langenthal und Olten klarer Tabellenführer in der Swiss League. Zudem kassierten sie im bisherigen Saisonverlauf nur 29 Tore und haben damit die mit Abstand beste Defensive der Liga. Klar hat Rappi mit Winterthur und Thurgau die etwas einfachere regionale Gruppe als Langenthal, Olten und Visp, die gemeinsam eine Gruppe bilden. 

Die aktuelle Swiss-League-Tabelle:

Bild
bild:srf

Dennoch: Der Erfolg der Lakers hat System. Die letzten zwei Jahre erreichten sie jeweils den Playoff-Final. Heuer dominieren sie schon in der Qualifikation. Beeindruckend sind vor allem die «Specials Teams»: In Überzahl hat Rappi eine Erfolgsquote von über 30 Prozent und bei 96,34 Prozent aller Unterzahlsituationen bleiben sie ohne Gegentor. Der Aufstieg in die National League wäre die logische Folge dieser Überlegenheit.

Jeff Tomlinson

Jeff Tomlinson übernahm die Lakers in ihrer schwierigsten Zeit: direkt nach dem Abstieg. Doch der 47-jährige Deutsch-Kanadier schaffte es, die Mannschaft aus dem Chaos wieder in ruhigere Gewässer zu führen. «Hier macht es Spass zu arbeiten. Niemand sagt mir, was ich tun muss, keiner quatscht mir rein», sagte er im Januar dieses Jahres gegenüber der «Berliner Morgenpost»

Rapperswil Cheftrainer Jeff Tomlinson waehrend dem Cup 1/4-Final zwischen den SC Rapperswil-Jona Lakers und dem EV Zug am Dienstag, den 21. November 2017 in der St. Galler Kantonalbank Arena in Rapper ...
Der Lakers-Flüsterer: Jeff Tomlinson.Bild: KEYSTONE

Tomlinsons Ziel ist der Aufstieg, um sich auch in der National League beweisen zu können. Tomlinson hat Rappi nicht nur die nötige Klasse eingeimpft, sondern auch eine verschworene, gut funktionierende Mannschaft geformt. «Chemie und Charakter stimmen», sagte er zuletzt dem «Tages-Anzeiger». «Jeder stellt sein Ego zurück und macht seinen Job.» Der Aufstieg wäre der verdiente Lohn für drei Jahre harte Arbeit am Obersee.

Gute Mischung aus Jung und Alt

In der Swiss League gehört die Rapperswiler Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von etwas mehr als 26 Jahren zum älteren Eisen. Die Statistik wird allerdings stark durch die Farmteams der Swiss League beeinflusst.

Der Lakers Corsin Casutt, links, gegen den Langenthaler Marc Kaempf, links, im vierten Eishockey Playoff-Finalspiel der National League B zwischen den SC Rapperswil-Jona Lakers und dem SC Langenthal i ...
Corsin Casutt will es mit Rappi noch einmal wissen.Bild: KEYSTONE

Tatsächlich verfügen die Lakers über eine gute Mischung aus jungen, hungrigen Talenten wie Melvin Nyffeler, Michael Hügli oder Cédric Hüsler und erfahrenen Leadern wie Antonio Rizzello, Sven Lindemann und Corsin Casutt. In der National League wäre das aktuelle Team übrigens immer noch eines der jüngsten. 

Hockey-Aufschwung in der Ostschweiz

Mathias Seger, Ivo Rüthemann, Sven Leuenberger, Jonas Hiller Kevin Fiala – sie alle haben ihre Karriere in der Ostschweiz begonnen. Als Sprungbrett dienten Klubs wie der SC Herisau oder der EHC Uzwil, die mittlerweile längst in den Niederungen des Amateur-Hockeys verschwunden sind. Im Moment gibt es in den höchsten drei Schweizer Hockey-Ligen nur noch den HC Thurgau zwischen Kloten, Rapperswil und Chur. Zu wenig. 

Das könnte sich mit einem Aufstieg der Lakers wieder ändern. Als sie 2015 abstiegen, starb auch das Ostschweizer Farmteam-Projekt mit Herisau. Sollte Rappi den Sprung in die National League wieder schaffen, könnte das der Sache neuen Wind geben. Nun muss man Farmteams nicht wohlwollend gesinnt sein. Aber das Ostschweizer Eishockey würde von einem SC Herisau in der Swiss oder MySports League stark profitieren.

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HC Davos: 5 - Marc Gianola.
quelle: keystone / fabrice coffrini
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68 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pana
23.11.2017 15:01registriert Juni 2015
“Hockey-Aufschwung” und Farmteam in einem Satz. Wow! Du wunderst dich, wieso Rappi verhältnismässig wenig Zuschauer hat, trotz des Erfolges? 30% aller Spiele heutzutage in der NLB sind gegen Farmteams. Diese Quote noch weiter erhöhen zu wollen, ist kein Aufschwung sondern einfach nur idiotisch.
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mad_aleister
23.11.2017 14:59registriert Januar 2016
Es wäre falsch zu sagen "der Nyffeler wirds schon richten." Aber hey, der Cheib ist gut!
Ich hoffe einfach, dass sich Rappi nicht in eine Überheblichkeit spielt. Kleine aber gute Brötchen backen und Spiel für Spiel nehmen.
Würde mir einen Aufstieg wünschen (bin sowieso für direkter Auf-/Abstieg) und die Farmteam in die MySports League abschieben. Würde die Liga enorm Aufwerten. Dafür Sierre und noch ein Bündner Team in de SwissLeague stecken.
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Martinov
23.11.2017 14:57registriert April 2016
Sollte Rappi die momentane Form bis zu den Playoffs halten können, wird es für jedes der NL-Teams das es treffen könnte in der Liga-Quali schwierig. Ihr Spielsystem konnten sie nun Saison für Saison optimieren und verfeinern, nichts erinnert mehr an das lustlose Spiel während ihrer letzten Jahre in der NLA. War sehr beeindruckend zusehen wie sie den EVZ im Cup nicht viele Chancen zugestanden haben.
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