Die Leaderin im Disziplinen-Weltcup ist Olympiasiegerin: Sofia Goggia gewinnt als erste Italienerin überhaupt Gold in der Abfahrt. Im Super-G hatte sie ein durchaus mögliches Spitzenresultat noch verpasst, als sie nach bester Zwischenzeit einen kapitalen Fehler beging und nur 11. wurde. In der Abfahrt aber kam die wagemutige Italienerin durch.
Dass Goggia die Speedstrecken in Jeongseon gefallen, war schon im letzten Winter ersichtlich gewesen. Damals gewann sie in Südkorea sowohl die Abfahrt als auch den Super-G. Es waren ihre ersten Siege im Weltcup.
LA GARA DELLA VITAAAAAA 🥇😍🇮🇹
— Eurosport IT (@Eurosport_IT) 21. Februar 2018
Sofia #Goggia vince la libera, "Ha trovato l'equilibrio, sopra la follia..." ❤❤❤
Ecco la sua discesa PERFETTA, ecco la sua medaglia d'ORO! ⛷#PyeongChang2018 #HomeOfTheOlympics #ItaliaTeam pic.twitter.com/fTjf42hZvo
Spät im Rennen wurde es aber nochmals knapp. Mit Startnummer 19 setzte sich die Norwegerin Ragnhild Mowinckel, die schon im Riesenslalom Silber gewonnen hatte, erneut auf Platz 2, nur um 9 Hundertstel geschlagen.
Der Amerikanerin Lindsey Vonn, der Gewinnerin der drei letzten Weltcup-Abfahrten vor Olympia, blieb mit 0,47 Sekunden Rückstand die Bronzemedaille. «Ich habe alles gegeben, leider war ich nicht schnell genug. Aber ich bin zufrieden», sagte sie im SRF. In den vergangenen acht Jahren sei sie oft schwer verletzt gewesen. «Trotzdem bin ich hier und habe eine Medaille geholt.» Vonn will morgen auch in der Kombination starten, nachdem sie zunächst angekündigt hatte, dass die Abfahrt ihr letztes Olympiarennen sein werde.
Leidtragende des Exploits von Mowinckel war Tina Weirather. Die Liechtensteiner rutschte noch vom Podest und wurde Vierte. Nachdem sie im Super-G Bronze gewonnen hatte, weil sie eine Hundertstel schneller als Lara Gut war, konnte es Weirather sportlich nehmen. «Ich habe realisiert, dass ich genauso gut zwei Mal hätte Vierte werden können und daher bin ich noch dankbarer, dass ich im Super-G schon eine Bronzemedaille gewinnen konnte. Das macht es einfacher, es zu verkraften», sagte sie im SRF.
Ein sehr gutes Rennen zeigte Corinne Suter. Als Sechste zeigte die Schwyzerin ihr bestes Rennen der gesamten Saison. Vom Bronzeplatz war die 23-Jährige, die sich erst vor Ort über die Qualifikation den definitiven Startplatz gesichert hatte, allerdings sechs Zehntel entfernt.
«Ich glaube, jede hat das Ziel, eine Medaille zu gewinnen», sagte Suter. «Aber ich nehme auch den sechsten Rang sehr gerne. Ich hatte schon lange nicht mehr ein so gutes Ergebnis gehabt. Dass es zudem an einem Grossanlass geklappt hat, bei dem der Druck doppelt so gross ist, macht das Ganze noch schöner.»
Michelle Gisin belegte Platz 8, haderte nach dem Rennen über eine verpasste Chance. Sie habe zu viel gewollt und zu wenig sauber auf der Linie gefahren.
Lara Gut musste eine weitere Enttäuschung verarbeiten. Nach ihrem 4. Platz im Super-G schied sie diesmal – wie auch Jasmine Flury – aus. Beide verpassten an derselben Stelle ein Tor.
Gut musste Stunden nach der Abfahrt ihren Verzicht auf die Teilnahme an der Kombination morgen bekannt geben. Sie verspürte Schmerzen im operierten linken Knie. Bei der Landung nach dem zweiten Sprung, nach dem sie ausschied, erhielt Gut einen Schlag auf das linke Kniegelenk. «Es hat mir die Ski verschlagen vor dem Sprung. Wenn man unter Vollbelastung einen Schlag erwischt, dann macht der Muskel zu», schilderte sie. Eine Untersuchung zeigte zwar, dass im Knie, soweit dies aus klinischer Sicht beurteilbar ist, keine wichtige Struktur verletzt wurde. Trotzdem ist eine kurze Regenerationsphase nötig, um die weiteren Einsätze im zu Ende gehenden Winter nicht zu gefährden. (ram/sda)