Unser grösster Trumpf sticht! Tadesse Abraham gewinnt den Halb-Marathon in Amsterdam und sichert sich den EM-Titel. Für den 33-jährigen, in Eritrea geborenen Läufer, ist es die erste Goldmedaille an kontinentalen Wettkämpfen. Vor zwei Jahren bei seinem Debüt in Zürich reichte es kurz nach der Erteilung der Lizenz für die Schweiz nur für den enttäuschenden 9. Platz.
«Es war ein langer Weg. Ich danke einfach allen, welche mich in den letzten Jahren unterstützt haben», so Abraham nach dem Sieg gegenüber dem SRF. Der Langstreckenläufer musste auf dem Weg zum EM-Gold einige Rückschläge hinnehmen: «Das Leben ist so. Heute wirst du enttäuscht, morgen erhältst du die neue Chance. Du musst einfach immer dran bleiben. Das habe ich heute gemacht und es hat gereicht.»
Der Schweizer lief von Anfang an immer in der Spitzengruppe. Gut vier Kilometer vor Schluss distanzierte er mit Kaan Kigen Özbilen seinen letzten Konkurrenten und sicherte sich Gold. Einen Schreckmoment gab es für Abraham kurz vor Schluss, als er fälschlicherweise rechts abbog. Sein Vorsprung war aber gross genug. Am Ende blieben 24 Sekunden.
Neben Abraham liefen zwei weitere Schweizer stark. Julien Lyon (15.) und Adrian Lehmann (26.) überzeugten ebenfalls. So reichte es dem helvetischen Trio auch noch für den Titel in der Teamwertung.
Abraham ist nach Fritz Schwab (1950, 10 km Gehen), Philippe Clerc (1969, 200 m), Werner Günthör (1986, Kugelstossen), Viktor Röthlin (2010, Marathon) und Kariem Hussein (2014, 400 m Hürden) der sechste Schweizer, der an Leichtathletik-Europameisterschaften Gold gewinnen konnte.
Statt einem Marathon mussten die Athleten nur einen Halb-Marathon absolvieren, dies, weil der zeitliche Abstand zu den Olympischen Spielen für die Erholung nicht gereicht hätte. (fox/sda)