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Die jüngste Schweizer Athletin der EM wäre mit der Halbfinal-Quali zufrieden – während Ferien am Strand bei ihr kein Thema sind

Fokussiert und schnell: Noemi Zbären freut sich auf die Leichtahletik-EM.
Fokussiert und schnell: Noemi Zbären freut sich auf die Leichtahletik-EM.Bild: Andy Mueller/freshfocus
100-m-Hürdenläuferin Noemi Zbären

Die jüngste Schweizer Athletin der EM wäre mit der Halbfinal-Quali zufrieden – während Ferien am Strand bei ihr kein Thema sind

Mit der Eröffnung des City-Festivals am Sechseläutenplatz in Zürich rückt die EM einen weiteren Schritt näher. Für 53 Schweizer Athletinnen und Athleten gilt es ab Dienstag ernst – unter anderem für die 20-jährige Hürdenläuferin Noemi Zbären.
09.08.2014, 16:3109.08.2014, 16:53
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Zusammen mit dem Zürcher Regierungsrat Thomas Heiniger, Nicolas Bideau (Chef Präsenz Schweiz) und Gerold Lauber (Zürcher Stadtrat) öffnete Marathonläufer Viktor Röthlin heute um 12 Uhr die Tore zum «House of Switzerland». Zum ersten Mal steht das «Haus der Schweiz» tatsächlich auf heimischem Boden, was, wenn es nach Lauber gehen würde, «hoffentlich das einzige Mal sein wird».

Thomas Heiniger, Viktor Röthlin, Nicolas Bideau und Gerold Lauber bei der Eröffnung des City Festivals.
Thomas Heiniger, Viktor Röthlin, Nicolas Bideau und Gerold Lauber bei der Eröffnung des City Festivals.Bild: Valeriano Di Domenico/freshfocus

Ein «moment magique»

Drei Tage vor der Eröffnungsfeier trafen sich Athleten und Politiker auf dem Sechseläutenplatz zur gemeinsamen Eröffnung des City Festivals. «Alle Augen sind nun auf Zürich gerichtet, wir sind das sportliche Schaufenster», sagt Lauber. Er sei stolz, nach der Fussball-EM vor sechs Jahren den nächsten Grossanlass in Zürich feiern zu können.

Von einem «Moment magique» spricht Hansruedi Müller, Präsident des Schweizerischen Leichtathletik-Verbandes. Nach fünf Jahren Vorbereitung sei endlich der grosse Moment gekommen. Das erste Ziel von 30 Startplätzen wurde bereits weit übertroffen: 53 Schweizerinnen und Schweizer kämpfen ab Dienstag um Spitzenklassierungen.

Die 53 Athletinnen und Athleten von Swiss Athletics.
Die 53 Athletinnen und Athleten von Swiss Athletics.Bild: KEYSTONE

Bescheidene Zbären wünscht sich Halbfinal-Quali

Doch die Freude über die Rekord-Teilnehmerzahl ist nun passé. «Ich habe gegenüber dem Team festgehalten, dass die Selektionsphase vorbei ist und wir nun wieder bei Null starten», sagte Peter Haas, Leistungssportchef von Swiss Athletics.

Eine Medaille, sechs Top-8-Platzierungen und weitere acht Top-16-Plätze sind das definierte Ziel von Swiss Athletics. Eine junge Frau, welche ihren Beitrag dazu leisten will, ist die 100-m-Hürdenläuferin Noemi Zbären.

«Es gibt viele, die sagen anderes, aber für mich wäre es ein Erfolg, in die Halbfinals zu kommen.»
Noemi Zbären

Mit ihren 20 Jahren ist die U20-Europameisterin von 2013 die jüngste von allen «Swiss Athletes» und gehört trotzdem bereits zu den grossen Attraktionen der EM. Die sympathische Bernerin hat berechtigte Chancen auf den Final – nur sie selbst wäre schon mit einer Top-16-Platzierung völlig zufrieden. «Mein definiertes Ziel ist der Halbfinal. Es gibt viele, die sagen anderes, aber für mich wäre es ein Erfolg, in die Halbfinals zu kommen. Ein realistisches, aber nicht zu tief gestapeltes Ziel», sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht.

Noemi Zbären blieb mit 12,92 in diesem Jahr das erste Mal unter der magischen 13-Sekunden-Marke.
Noemi Zbären blieb mit 12,92 in diesem Jahr das erste Mal unter der magischen 13-Sekunden-Marke.Bild: KEYSTONE

«Strand? Die Tage hier in Zürich sind meine Ferien»

Der Druck, die Jüngste im Team zu sein, ist bei ihr nicht vorhanden: «Es kommt nicht aufs Alter an, sondern auf die Leistung. Ich lasse das gar nicht zu nahe an mich herankommen. Ich bin es selber, die am meisten Druck auf mich ausübt, darum ist das nicht schlimm.»

Auch dass sie statt Ferien am Strand, wie das in ihrem Alter zurzeit viele machen, arbeiten muss, ist für sie kein Problem. Im Gegenteil: «Hürdenlaufen ist mein Hobby. Das macht mir Spass und das will ich machen, da opfere ich auch gerne meine Ferienzeit für meinen zweiten Beruf.» Ferien sind bei der EM-Debütantin wahrhaftig Mangelware. Zehn Tage nach den Europameisterschaften startet Zbären auch am Meeting «Weltklasse Zürich». Und danach? «Dann beginnt schon bald wieder die Uni. Ich habe da noch ein paar Prüfungen. Die Tage hier in Zürich sind meine Ferien.»

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