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Max Verstappen – warum die Konkurrenz ihn für ein «A....loch» hält

Red Bull driver Max Verstappen of the Netherlands waits in his car during the first practice session for the Japanese Formula One Grand Prix at the Suzuka International Circuit in Suzuka, central Japa ...
Max Verstappen macht sich nicht beliebt, ihm ist's egal.Bild: Eugene Hoshiko/AP/KEYSTONE

Max Verstappen – warum die Konkurrenz ihn für das grösste «A....loch» der Formel 1 hält

Max Verstappen macht sich in der Formel 1 keine Freunde. Der niederländische Teenager sorgt beim GP von Mexiko wieder einmal mit seiner arroganten Art für Schlagzeilen und verleitet Sebastian Vettel zu einer vulgären Schimpftirade.
31.10.2016, 14:2001.11.2016, 04:42
Donat Roduner
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Max Verstappen ist kein einfacher Charakter im Formel-1-Zirkus. Der 19-Jährige hat keinen Tropfen Respekt übrig für seine ausnahmslos älteren Konkurrenten. Das hat seine guten Seiten: Im Mai wurde der Red-Bull-Pilot noch als 18-Jähriger in Barcelona zum jüngsten Formel-1-Sieger aller Zeiten.

Seine ungestüme Fahrweise hat aber auch seine Kehrseiten: Immer wieder kommt es zu Crashes oder im Minimum zu Beinahe-Crashes. Beispielsweise beim GP von Belgien, als sich Verstappen mit seiner aggressiven Fahrweise mit den beiden Ferrari anlegte.

Verstappen verhindert das Überholmanöver von Kimi Räikkönen.Video: YouTube/F1 is our Passion

Vettel zur Weissglut getrieben

Ähnliches wiederholte sich gestern Sonntag in Mexiko-Stadt. Bereits in der Startkurve drängte Verstappen Nico Rosberg ab. Also nicht irgendeinen Nobody, sondern notabene den WM-Führenden:

Verstappen legt sich mit Rosberg an. Video: streamable

Im späteren Rennverlauf kam es zu einer weiteren heiklen Szene mit Rosberg (da war es aber auch dessen Schuld), doch viel zu reden gab ein Manöver Verstappens in der drittletzten Runde. Im Kampf um den 3. Platz mit Sebastian Vettel verbremste sich der Niederländer in der Kurve vier und musste abkürzen:

Der Verbremser von Verstappen.Video: streamable

Verstappen wurde danach von der eigenen Box aufgefordert, Vettel die Position zu überlassen, wie es sich gehört, doch der junge Heisssporn ging nicht darauf ein. Stattdessen bremste er den Deutschen weiter ein, bis dieser Daniel Ricciardo in die Quere kam.

Krieg der Worte

So kam es nach dem Rennen zur konfusen Situation, dass Verstappen, der als 3. über die Ziellinie fuhr, im Zeremonien-Vorraum mitgeteilt bekam, dass ihm für das Abkürzen eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt wurde. Vettel nahm also den Platz auf dem Treppchen ein, wurde aber nachträglich für sein Manöver gegen Ricciardo um zehn Sekunden zurückgestuft, wodurch dieser nun offiziell den 3. Rang belegt.

Vettel konnte seinen Ärger schon während dem Rennen nicht zurückhalten. «Er ist ein Arschloch! Das ist, was er ist», echauffierte sich der Wahl-Thurgauer in einer Tirade über den Funk, die im TV wegen weiterer vulgärer Ausdrücke grosszügig zensiert werden musste.

Auch die Gestik nach dem Rennen war eindeutig:

Vettels Wut über Verstappen wird nicht kleiner geworden sein, wenn er sich dessen Statements nach dem Rennen angehört hat. «Ich fahre nicht hart, Sebastian fährt hart», sagte dieser keck in die Reporter-Mikrofone und doppelte im Bezug auf den Funkspruch des Deutschen nach: 

«Er schreit rum wie ein Kind. [...] Ich weiss gar nicht, wie viele schlimme Wörter er gesagt hat, offenbar muss er noch einmal in die Schule, um richtig reden zu lernen.»
Max Verstappen nach dem Rennen über Vettel.

Der «Krieg der Worte» nach dem Rennen

«Diese Arroganz verstehe ich nicht.»
Niki Lauda über Verstappen

Experten ebenfalls aufgebracht

Bei den Experten musste Verstappen nach dem Rennen unten druch. «Aggressives Racing ist wunderbar, aber nur in Kombination mit etwas Hirn, mit Kontrolle und mit Respekt», sagte Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve. 

Niki Lauda stiess ins gleiche Horn: «Er ist ein Grosskopf, der meint, er macht alles richtig. Diese Arroganz verstehe ich nicht.» Verstappen war in Mexiko aber nicht der einzige, der sein Fett weg bekam, hart ins Gericht gegangen wurde auch mit der inkonsequenten Straf-Handhabung der Formel-1-Kommissäre.

Und Verstappen zeigte drei Stunden nach dem Rennen auch, dass er tatsächlich anders kann: Dann wurde für seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo nachträglich eine Zeremonie für den Podestplatz organisiert. Wem fiel dabei die Ehre zu, den Pokal zu übergeben? Natürlich: Max Verstappen!

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55 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ThePower
31.10.2016 16:31registriert März 2016
Hart fahren ist okay. Ein Rennfahrer der sich freiwillig überholen lässt wird nie ein ganz Grosser (siehe Barrichello, Massa, Irvine ect.). Nur was ich kritisiere ist, dass die Rennkommisäre einfach keine klare Liniw bei ihren Entscheiden haben. Auch die Tatsache, dass der 3. Platz nun zweimal am grünen Tisch den "Besitzer"gewechselt hat und VES nun doch vor VET platziert ist, ist eine Farce. Die "Schiris" der F1 brauchen endlich mal eine klare Linie und müssen alle Fahrer unabhängig von Rang und Namen gleich behandeln. Sonst verkommt die F1 zu einer Witzveranstaltung.
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Ohniznachtisbett
31.10.2016 15:27registriert August 2016
MV fährt meistens richtig toll Auto. Oft aber auch ungestüm, hat sein Auto nicht unter Kontrolle. Dies ist wohl auch dem Alter zu zuschreiben. Alles gut und recht, ABER warum ein 19-jähriger dann so arrogant ist, gestandene Kollegen in der Presse so anmacht verstehe ich nicht. Früher hiess es immer: Junioren Schnauze zu und erstmal zeigen was man kann. Er ist m.E. noch nicht berechtigt so zu reden. Er soll die Schnauze halten und Auto fahren und er soll sich fair verhalten. Der Typ ist mir hochgradig unsypmathisch.
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Hinkypunk #wirsindimmernochmehr
31.10.2016 16:36registriert Oktober 2014
Verstappen ist ein unglaubliches Talent, aber das reicht einfach nicht für die F1. Ihm wurde viel zu früh die Superlizenz erteilt und er ist definitiv ein Ergebnis von jemandem der zu viele Leute um ihm haben und erzählen wie toll er ist. Sein Zweikampfverhalten basiert darauf dass der Gegner genug schnell (Räikkönen in Spa) reagiert das es nicht zu einem schlimmen Unfall kommt.

Dem hätten noch ein paar Jahre in den unteren Klassen tut getan, bei dem er sich bei seinen Manöver evtl. mal Weh getan hätte und so der Lernfaktor evtl. grösser gewesen wäre. (1/2]
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