Beim amerikanischen Super Bowl ist die Halbzeit-Show jeweils das Highlight des Events. Dieses Jahr entzückte Lady Gaga das Millionenpublikum mit einem Sprung vom Stadiondach, das Nipplegate von Janet Jackson ist Legende.
Doch das ist USA.
In Deutschland haben die Sport-Fans offenbar keine Lust auf solche Kommerz-Intermezzos. Deutlich zu spüren bekam dies gestern Abend Schlager-Star Helene Fischer.
Die rund 75'000 Zuschauer, die gestern im Berliner Olympiastadion das Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und der Eintracht Frankfurt verfolgten, pfiffen die Sängerin bei ihrem Halbzeit-Auftritt gnadenlos aus.
Die ARD, die extra die Tagesschau-Sendung verkürzt hatte, um Fischers Auftritt zu zeigen, regelte offenbar den Ton des Pfeifkonzerts runter, um dem Fernsehzuschauer die Reaktion des Publikums zu ersparen.
Helene Fischer singt ihren neuen Smash-Hit "Gellendes Pfeifkonzert" pic.twitter.com/No0BphXEe2
— 11Freunde (@11Freunde_Red) 27. Mai 2017
Helene Fischer blieb nach dem missglückten Auftritt professionell. Am TV sagte sie: «Ich durfte schon zwei Mal in diesem wunderschönen Stadion spielen. Musik verbindet – und es gibt immer welche, die ich damit berühren kann und manche eben nicht.»
Auf Twitter äusserten sich viele Zuschauer äusserst negativ zur Pausenunterhaltung. Es war das erste Mal, dass der Deutsche Fussball-Bund (DFB) eine solche durchführen liess. Die Kritik ging denn auch eher an die Adresse des DFBs, und nicht an die Person Helene Fischers.
Ein ehemaliger Bundesliga-Profi meinte gegenüber ARD:« Heute hätte auch Whitney Houston auftreten können. Die wäre auch ausgepfiffen worden.» (cma)
Zur Halbzeit gehören Bier und Bratwurst, nicht Helene Fischer und Anastacia. #SGEBVB
— Daniel Mack (@danielmack) 27. Mai 2017
@DFB Muss das sein mit der #HeleneFischer?! 🤢 Das will doch keiner sehen!! Wir wollen Fußball gucken!! #DFBPokal #SGEBBVB
— Van Robil (@C_e_o_s) 27. Mai 2017
Sorry, but DFB German soccer final is not the Superbowl. Please no show acts. Just not appropriate...#EpicFail #HeleneFischer
— Anosha Wahidi (@AnoshaWahidi) 27. Mai 2017
Altaaaa... was für eine Kommerz-Kacke! #HeleneFischer #dfb #DFBPokalfinale
— Kati Rose (@KatiRosiRose) 27. Mai 2017
Da hat sich der DFB ins Bein geschossen!! #pfeifbeben #HeleneFischer #SGEBVB
— Christian F. (@chrisf15) 27. Mai 2017
Ich denke (hoffe), das war dem DFB eine Lehre, sowas bitte nie wieder während eines Fußballspiels. #dfbpokalfinale #HeleneFischer
— Chris D'town (@ChrisD_town) 27. Mai 2017
Trotzdem interessant: Wenn eine Dortmunder Aktiengesellschaft aus dem Signal-Iduna-Park als Werbeträger für einen Chemiekonzern und eine Frankfurter Aktiengesellschaft aus der Commerz-Bank-Arena als Bierkonzern-Werbeträger in einem millionenschweren TV-und Werbe-Event gegeneinander antreten ...
... dann ist die Sängerin in der Pause der böse, böse "Kommerz"?