Neymar stellte sich am Freitagnachmittag gemeinsam mit PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi den Reportern. Er sei «sehr, sehr glücklich» über seine neue Herausforderung, betonte Neymar. «Ich bin glücklich, nun in Paris zu sein, beim PSG, einem grossen Klub in einer wundervollen Stadt. Ich freue mich sehr, mit meinen neuen Teamkollegen zu trainieren, zu spielen und die Ziele zu erreichen, die der Klub und ich haben.»
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Was diese Ambitionen sind, machte Al-Khelaifi klar: «Unser Ziel ist es, die Champions League zu gewinnen. Wir wollen so viele Titel wie möglich holen. Das ist unser Traum, dafür kämpfen wir.» Neymar sei ein Idol, nicht nur in der Fussball-Welt, sondern überhaupt im Sport. «Für mich persönlich ist er der beste Spieler der Welt», so der Katarer.
Darüber herrscht keine Einigkeit, sicher ist hingegen, dass Neymar mit einer Ablösesumme von 222 Millionen Euro seit gestern Abend der mit grossem Abstand teuerste Fussballer der Welt ist. Eine Bürde? «Nein. Ich bin 69 Kilogramm schwer und verspüre keinen Druck auf meinen Schultern», behauptete Neymar. «Nichts ist einfach im Leben, aber Gott hat einen Plan für mich.»
PSG-Boss Al-Khelaifi machte zu den hohen Ausgaben – mit Handgeldern, Lohn und Steuern sollen sie sich auf rund 850 Millionen Euro belaufen – eine erstaunliche Aussage. «Heute ist er teuer, aber in zwei, drei Jahren? Ich denke nicht, dass es uns teuer kommt, denn wir werden eindeutig mehr Geld machen. Es ist ein fantastischer Transfer.» Um das Financial Fair Play müsse man sich übrigens keine Sorgen machen: «Wir werden sehr transparent sein.» Dem Reporter, der sich danach erkundigte, gab Al-Khelaifi den Ratschlag: «Wenn es Sie belastet, gehen Sie einen Kaffee trinken und seien Sie unbesorgt.»
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Neymar war es wichtig zu betonen, dass er Barcelona nicht im Frust verlassen habe. «Ich habe nicht gewechselt, weil ich nicht DER Star gewesen bin. Ich habe sehr wohl gut ins Team gepasst.» Es sei nicht so gewesen, dass er gegangen sei, weil er in Messis Schatten gestanden habe.
Den Entscheid zur Abkehr vom FC Barcelona bezeichnet er als «einen der schwierigsten in meinem Leben». Barça sei ein grossartiger Klub, er habe Freunde da und es sei nicht einfach, nun alles hinter sich zu lassen. «Ich habe überlegt und nochmals überlegt, was ich im Leben will. Ich verabschiede mich von sehr guten Freunden, aber so ist der Fussball. Die Dinge gehen schnell.» Letztlich habe er sich zum Transfer entschieden, weil sein Herz ihm dazu geraten habe. «Es sagte mir: ‹Geh zum PSG.›»
Das Jahresgehalt von kolportierten 30 Millionen Euro ist gemäss Neymar ebenfalls nicht entscheidend gewesen bei der Wahl des neuen Arbeitsplatzes. «Geld war noch nie meine Motivation», stellte er klar. «Ich will, dass meine Familie glücklich ist. Würde ich nur dem Geld nachrennen, wäre ich jetzt an einem anderen Ort, in einem anderen Land. Es macht mich wirklich traurig, dass es Leute gibt, die so denken.»
PSG-Boss Al-Khelaifi pflichtete seinem Spieler bei, dass dieser andernorts «viel mehr verdienen könnte als bei uns, da bin ich mir ganz sicher. Neymar kam zu uns, weil er an das Projekt glaubt. Er will Titel gewinnen und kommt nicht des Geldes wegen, er will mit diesem Klub Geschichte schreiben.»
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Die neue Saison beginnt für Paris Saint-Germain morgen mit einem Heimspiel gegen Amiens. Geht es nach dem 25-jährigen Neuzugang, steht er dann bereits zum ersten Mal auf dem Platz. «Ich bin hungrig nach Fussball und will immer spielen. Ja, ich bin bereit für das Spiel morgen gegen Amiens. In der Zwischensaison habe ich nur zwei Tage lang nichts gemacht.»
Ob und wie lange Neymar eingesetzt wird, entscheidet indes Trainer Unai Emery. Der Superstar sagte dazu den Satz, den jeder demütige Spieler äussert: «Ich spiele da, wo er mich aufstellt.» Natürlich wurde Neymar auch zum Niveau der Ligue 1 befragt. «Es gibt hier keine einfachen Spiele. Für uns wird es eine grosse Herausforderung sein, Meister zu werden», so der Brasilianer.
Paris hat den Louvre und Sacré-Coeur, die «Stadt der Liebe» hat Notre-Dame, die Seine und die Champs-Elysées. Und natürlich ihr berühmtestes Bauwerk, den Eiffelturm. Ob er eine Ikone der Stadt werde wie dieser, wurde Neymar gefragt. Antwort: «Paris braucht Neymar nicht, um die schönste Stadt der Welt zu sein.»