Sport
Leichtathletik

Der Fabelweltrekord von Almaz Ayana mit fahlem Beigeschmack

epa05477024 Almaz Ayana of Ethiopia poses in front of the scoreboard after winning the women's 10000m final with a new world record at the Rio 2016 Olympic Games Athletics, Track and Field events ...
Almaz Ayana mit ihrem fantastischen Weltrekord.Bild: SRDJAN SUKI/EPA/KEYSTONE

Almaz Ayana läuft Fabelweltrekord! Doch leider ist der fahle Beigeschmack nicht fern

Almaz Ayana sorgt für den ersten grossen Leichtathletik-Paukenschlag an den Sommerspielen. Die 24-Jährige pulverisiert über 10'000 m den 23-jährigen Weltrekord. Die Frage bleibt: Ist sie sauber?
12.08.2016, 18:0713.08.2016, 10:39
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Die 24-jährige Äthiopierin lief im Olympiastadion von Rio de Janeiro ein entfesseltes Rennen und stellte in 29:17,45 Minuten einen Fabel-Weltrekord auf. Sie verbesserte die 23 Jahre alte Bestmarke der Chinesin Wang Junxia, die zuvor als unantastbar gegolten hatte, um mehr als 14 Sekunden.

Nach gut der Hälfte des Rennens hatte sich Ayana aus der achtköpfigen Spitzengruppe abgesetzt und lief unaufhaltsam zu ihrem ersten Olympiasieg. Den letzten Kilometer lief die Weltmeisterin über 5000 m von 2015 in Peking in 2:54, die letzte Runde in 68,07 Sekunden.

Wilde Gerüchte um Wang

Die Leistung von Ayana ist sehr bemerkenswert und hätte eigentlich von jedem Leichtathletik- respektive Sport-Liebhaber genossen werden sollte. Doch irgendwie gelingt das nicht, denn im Hirn da schreit es: «DOOOOPING!!» Und das ist schade. 

Die Hinweise dafür sind aber leider schnell gefunden: Almaz Ayana ist noch jung und hat über 10'000 m noch nichts erreicht. Immerhin ist sie Welt- und Afrikameisterin über 5000 m. Zudem ranken sich um den 1993 aufgestellten Weltrekord von Wang Junxia wilde Gerüchte.

Wang Junxia läuft bei der WM 1993 in Stuttgart über 10'000 m Weltrekord.YouTube/danhar2688

Viel deutet daraufhin, dass die Chinesin, deren Karriere nur von 1992 bis 1996 andauerte, nicht sauber war. Stärkstes Indiz ist, dass 2000 gleich mehrere Athleten von Trainer Ma Junren, unter dem auch Wang trainierte, des Dopings überführt wurden. Wang trennte sich zwar bereits 1994 von Ma, soll ihn aber in einem Brief beschuldigt haben, sie zu Doping gezwungen zu haben.

Wenn nun also Ayana den bis heute gültigen Weltrekord gleich derart pulverisiert, dann ist es verständlich, dass Fragen aufkommen. Doch bevor wir nicht hieb- und stichfeste Beweise in der Hand halten, sollten wir die Leistung der Äthiopierin würdigen als das, was sie ist: Ein beeindrückendes Stück Leichtathletik-Geschichte! (drd/sda)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ratchet
12.08.2016 19:20registriert Mai 2015
Cancellara siegte in Zeitfahren mit sage und schreibe 47 Sekunden Vorsprung!! Das ohne dominanter Top-Favorit zu sein!
Hat ein Schweizer die nicht so unvernünftige Frage gestellt: Doping? Nein!
Es gibt keine Beweise, nicht mal Hinweise. Jeder Verdacht ist reine Spekulation basierend oft aus Missgunst/Neid der Verlierer. Solche aus der Luft gegriffene Vorwürfe bzw. Gerüchte, die ihr mit so einem Artikel verbreitet, sind nur respektlos gegenüber die Leistung des Sportler.
Wir wollen ja auch nicht, dass man unseren Fäbu indizfrei Doping vorwirft. Dann sollen wir das bei den anderen auch nicht tun
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c_meier
12.08.2016 20:24registriert März 2015
@watson: 2-3 Tage vor Olympia hiess es, dass bei Nachtests von 2008 & 2012 etliche Dopingsünder hängengeblieben sind, darunter auch Medaillen-Gewinner...
Sind da schon Namen bekannt?
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Moe Mentmal
12.08.2016 19:39registriert August 2014
Es können ja nicht alle Sportler die Konkurrenz so deutlich distanzieren wie Fabio Cancellara, ohne gleich unter Generalverdacht zu fallen!
Aber der ist ja auch ein Schweizer und die sind immer (!) sauber. Aber bei diesen Afrikanern, das weiss man ja dass die... Was?
Hat da jemand 'Rassismus' gerufen?
...Wie auch immer: Sind wir doch einmal ehrlich: Ein Schweizer Gümmeler würde NIE... Was?
Hat da jemand 'Zülle' gesagt? ehm... ok ok...

...just sayin...
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