Wir fangen mit drei kurzen Videos an. So unterstützt eine grosse Gruppe weiblicher Fans aus Nordkorea Sportler aus ihrem Land:
Here we have the North Korean 'army of beauties' practicing a bit of "Ooooh Jeremy Corbyn". #WinterOlympics2018 pic.twitter.com/nxuREQjMTy
— Rachael (@Rachael_Swindon) 10. Februar 2018
North Korea's 'army of beauties' lays down the challenge to football fans the world over... pic.twitter.com/eANwtfG0mO
— Thomas van Schaik (@thomasvanschaik) 10. Februar 2018
This is one of the wildest things I have ever witnessed with my own two eyes!! A North Korean cheer sqaud at the Olympics 😱😱😱 pic.twitter.com/ijJysVGLXf
— Matt Stopera (@mattstopera) 10. Februar 2018
Für unsereins ist der erste Gedanke: Wie absurd schräg ist das denn?!
Aus nächster Nähe konnten wir die Damen dann auch heute Nachmittag beim Spiel der Frauen-Nati gegen Nordkorea beobachten. Oder besser: Bundesrat Alain Berset konnte dies im Stadion. Gleich vor ihm – und Kims Schwester Kim Yo-jong – haben sich die 229 Frauen ganz in Rot gekleidet auf drei Blöcken platziert. Sie unterstützen ihr Team synchron und anscheinend militärisch gedrillt. Natürlich dürfen auch Anfeuerungsrufe oder ganze Lieder nicht fehlen.
Was steckt dahinter?
Wie erwähnt sind die Cheerleaderinnen aus Nordkorea angereist. Dort sind sie als «Armee der Schönen» bekannt und treten normalerweise nur innerhalb der eigenen Grenzen auf. Mitmachen kann längst nicht jedermann. Die Fangruppe besteht nur aus Frauen. Und diese müssen gemäss eines Berichts der «New York Times» nicht nur jung und gutaussehend sein, sondern auch eine gewisse Körpergrösse haben und uneingeschränkte Loyalität zum Regime zeigen. Zudem wird die Familiengeschichte vor der Aufnahme überprüft. Selbst Kims Ehefrau Ri Sol-ju war einmal Teil der Gruppe.
Dass sie nach Südkorea reisen, ist ein weiterer Schritt der Annäherung. Auslandreisen sind selten. Beim südlichen Nachbarn sind sie zum insgesamt vierten Mal. Erstmals war dies 2002 für die Asien Spiele, dann 2003 bei der Sommer Universade und zuletzt 2005 für die asiatischen Leichtathletik-Meisterschaften. Auch nach China fuhren die Schönheiten schon: 2007 besuchten sie die Frauen-Fussball-WM in China.
Die Gruppe, welche meist in Uniformen auftritt, hat in Südkorea und Japan viele – vorwiegend männliche – Fans. Daher war nur schon die Ankunft der «Cheering Squad» ein Ereignis, bei dem die Medien natürlich nicht fehlen durften. Die Nordkoreanerinnen marschierten dabei dermassen in Reih und Glied zu ihren Bussen, dass jeder Zugschul-Chef einer Schweizer Rekrutenschule Tränenwasser in den Augen hätte.
Ziel der 229 Damen ist immer und überall das gleiche: Nordkorea in der Welt gut aussehen lassen. Dabei kommt es bei einem kommerzialisierten Anlass wie Olympischen Spielen natürlich auch zu kuriosen Augenblicken. So beispielsweise im Shorttrack-Stadion, als die Kommunistinnen ihre Choreographien vorführten, während über die Arena-Lautsprecher Hits von Bruno Mars klangen. Oder bei einer früheren Auslandsreise trugen die Damen Mützen von Nike.
Sicher ist: Für den Rest der Welt sind die Bilder zumindest gewöhnungsbedürftig – auch wenn die Damen mit ihrem Enthusiasmus bei den Events auch andere Zuschauer zum Anfeuern animieren können.
Trotzdem sind die Reaktionen in den Sozialen Medien nicht nur einfach erfreut:
I want the army of beauties to come with me everywhere and cheer me when I eat my cereal!!!
— Revive with friendship power! (@JorgeWashlincn) 10. Februar 2018
So I have a question, how many cheerleaders from the #ArmyOfBeauties do you think are secretly planning to try and defect while in South Korea??
— Paulita Munoz (@omgnochill) 10. Februar 2018
Dear #PRK- any chance we can borrow the #ArmyOfBeauties for #PAMFC next season? #surreylife #WinterOlympics ✌ pic.twitter.com/Gt75fxMMMk
— Go PAM (@PAMFC11) 10. Februar 2018
In all honesty, and "Army of Beauties" sounds like a pretty bad ass group to me.
— WhippetRun (@WhippetRun) 10. Februar 2018
Sounds like old Shaw Brothers film stuff.
"you can leave, after you defeat my ARMY OF BEAUTIES!" #kungfu#Olympics
#Robotic #Dancing a la #NorthKorea! How long did #ArmyOfBeauties practise #InSynch #AllTheSame? Did #GoRedForWomen #Heart .@DrMarthaGulati
— Marg Bartlett (@sparkyb1) 10. Februar 2018
Übrigens: Schon 2010 an der Fussball-WM in Südafrika machte eine nordkoreanische Fangruppe auf sich aufmerksam. Diese seien aber angeblich gar keine Nordkoreaner gewesen, sondern Chinesen, welche ihre «kommunistischen Cousins» unterstützten: