Von allen vier Grand-Slam-Turnier ist Roland Garros für Roger Federer am schwierigsten zu gewinnen. Die langsame Unterlage kommt seinem Spielstil am wenigsten entgegen. Ausserdem ist sein grosser Rivale Rafael Nadal in Paris – vor allem für Federer – kaum zu schlagen. Seinen einzigen French-Open-Titel feierte der «Maestro» im Jahr 2009, als Nadal zum bisher einzigen Mal früh scheiterte.
Federer hat in Monte Carlo, als er erst im Final an Stan Wawrinka scheiterte, allerdings gezeigt, dass er auch auf Sand für eine Überraschung gut sein kann. Das sieht auch Stefan Edberg so. Seit Jahresbeginn arbeitet die ehemalige Weltnummer 1 mit dem Schweizer zusammen. Im Interview mit «Eurosport» verrät der 48-jährige Schwede, was er mit Federer noch so alles vorhat.
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— Roland Garros (@rolandgarros) 23. Mai 2014
... das Geheimnis von Federers wiedergefundener Stärke:
«Im letzten Jahr hatte er viele Verletzungen. Am Wichtigsten für ihn ist, dass er seit längerer Zeit schmerzfrei ist und dadurch auch besser trainieren kann. Dadurch spielt er wieder mehr und hat auch mehr Selbstvertrauen. Ich kam in das Team, um ihn zu inspirieren und einen neuen Blickwinkel zu zeigen.»
... die Ideen, die er Federer im Training vermitteln will:
«Eines der Dinge, über die wir gesprochen haben, war, dass er sein Spiel weiter entwickeln will. Roger ist 32 Jahre alt und ich denke, dass er ein bisschen mehr auf Angriff spielen muss. Ich glaube, er hat erkannt, dass er selbst - und deswegen hat er wohl mich gefragt - neue Einflüsse braucht und das hat ganz gut funktioniert.»
... Federers neue, offensive Ausrichtung auf dem Platz:
«Er ist ein ziemlich kompletter Tennisspieler. Um sein Spiel auf dem Court durchzuziehen, braucht er Zeit und Raum. In der Vergangenheit hat er von zu weit hinten gespielt.
Die Taktik, zu pushen und aggressiver zu spielen, ist von grundlegender Bedeutung, um sich zu verbessern und letztendlich auch wieder Erfolge zu feiern. Ich glaube, die meisten Leute würden mir zustimmen, dass Roger von der Grundlinie nicht die besten Spieler der Welt schlagen kann. Sie sind viel zu gut. Er sollte die Waffen, die er bekommen hat, einsetzen: Er hat einen guten Aufschlag, eine gute Vorhand und ist gut am Netz.»
... die Chancen des Schweizers, in diesem Jahr nochmal ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen:
«Ich glaube wirklich, dass er es noch schaffen kann. Das habe ich ihm auch gesagt. Durch die Art und Weise, wie er sich entwickelt hat und die Art und Weise, wie er in dieser Saison gespielt hat, hat er sich wieder verbessert. Die French Open haben vielleicht nicht die oberste Priorität, aber mit etwas Glück bei der Auslosung hat er die Chance, Wimbledon oder die US Open zu gewinnen.»