Sport
Ski

Der dritte Platz ist «cool», aber wirklich zufrieden wirkt Lara Gut nicht – wegen eines Fehlers

Lara Gut weiss im Ziel nicht so recht, ob sie sich freuen soll.
Lara Gut weiss im Ziel nicht so recht, ob sie sich freuen soll.Bild: Getty Images North America
Frauen-Abfahrt, WM in Beaver Creek

Der dritte Platz ist «cool», aber wirklich zufrieden wirkt Lara Gut nicht – wegen eines Fehlers

Lara Gut sichert der Schweiz die erste Medaille an der WM in Beaver Creek. Die Tessinerin erringt Bronze in der Abfahrt, nur geschlagen von Tina Maze und Anna Fenninger. Ganz zufrieden ist Gut dennoch nicht.
06.02.2015, 21:1006.02.2015, 22:19
Mehr «Sport»

>>> Hier geht's zum Rennbericht

Endlich! Das Schweizer Ski-Team darf nach dem dritten Rennen das erste Stück Edelmetall mit nach Hause nehmen. Lara gut lässt auf den enttäuschenden siebten Rang im Super-G in der Abfahrt eine starke Reaktion folgen. Mit 0,34 Sekunden Rückstand auf Tina Maze erkämpft sich die 23-jährige Tessinerin ihre fünfte Medaille an einem Grossanlass. Aus dem Häuschen ist die frischgebackene Bronze-Gewinnerin darob jedoch nicht.

«Die Medaille ist cool.»
Lara Gut nach dem Rennen.

«Es war cool, herunterzufahren.» Oder: «Die Medaille ist cool.» So lauten die etwas kargen Antworten nach ihrem starken Lauf auf Platz 3. Klar nehme sie die Medaille gern, es hätte ja auch der vierte Platz sein können. Doch ein Fehler, welcher sie fast sechs Zehntel kostete, drückt ihr auf die Stimmung. «Es nervt mich. Ich weiss, es hätte mehr sein können. Im oberen Teil hatte ich einen dummen Fehler begangen.» Es wird wohl noch ein paar Tage brauchen, bis sich die ehrgeizige Schweizerin über die Medaille so richtig freuen kann.

Animiertes GIFGIF abspielen
Ein Rutscher zuviel: Gut hadert mit sich selbst.Bild: Alessandro Trovati/AP/KEYSTONE

Maze zwei Hundertstel vor Fenninger

Ein Fehler, welcher die Türen für zwei andere Fahrerinnen öffnet. Noch vor Gut bezwingt Anna Fenninger den Hang mit einer Leichtigkeit, welche ihr mehr als eine Sekunde Vorsprung auf die bisher Führende einbringt. Die Österreicher träumen schon von der zweiten Gold-Medaille, doch auch wir bei watson waren uns dieses Mal einig: da haben verschiedene Nationen noch heisse Eisen im Feuer.

So sieht Spass aus: Maze freut sich über die Führung.
So sieht Spass aus: Maze freut sich über die Führung.Bild: EPA/APA

Lara Gut kann die Österreicherin dank einer hervorragenden Gleittechnik noch abfangen, doch für Tina Maze reicht es um ein Haar nicht mehr. Der Vorsprung der Slowenin nimmt zwar von Zwischenzeit zu Zwischenzeit ab, doch am Schluss reichen der Abfahrts-Olympiasiegerin zwei Hundertstelsekunden zum Sieg: «Ich habe gespürt, dass ich bereit bin und verstanden habe, wie ich fahren muss. Die Piste war zwar schwierig, aber es hat Spass gemacht.»

Maze älteste Ski-Weltmeisterin aller Zeiten
Am Donnerstag avancierte der Österreicher Hannes Reichelt (34) im Männer-Super-G zum ältesten Weltmeister der Ski-Geschichte, am Freitag in der Frauen-Abfahrt zog Tina Maze nach. Mit 31 Jahren und rund 9 Monaten löste die Slowenin die bisher älteste Weltmeisterin Régine Cavagnoud an der Spitze der Statistik ab. Die Französin war 30 Jahre und rund 7 Monate alt gewesen, als sie 2001 in St. Anton den Super-G gewonnen hatte. Tragisch ist, dass Cavagnoud neun Monate später tödlich verunglückte, weil sie im Training mit einem Trainer zusammengeprallt war. (si)

Zwei weitere Schweizerinnen in den Top-10

Mit ein Grund für den Sieg von Maze ist, dass Top-Favoritin Lindsey Vonn auch in der Abfahrt kein Traumlauf gelingt. Die Amerikanerin muss sich als Fünfte deutlich geschlagen geben und bleibt auf der Bronzemedaille im Super-G sitzen. Das Lächeln hat sie im Ziel jedoch nicht verloren.

Lindsey Vonn lächelt trotz verpasster Medaille.
Lindsey Vonn lächelt trotz verpasster Medaille.Bild: EPA/APA

Einen ganz starken Auftritt hat auch Nadja Inglin-Kamer, die wegen ihrer Knorpel-Verletzung erst Mitte Januar in die Saison eingestiegen ist. Auf der technisch enorm anspruchsvollen Raptor-Piste zeigt die 28-Jährige eine Leistung, die ihr wohl nur die wenigsten zugetraut hätten. Als Siebte ist Nadja Jnglin-Kamer sogar noch um zwei Ränge besser als ihre höher gehandelte Schwyzer Teamkollegin Fabienne Suter, die nicht zufrieden war: «Die Fahrt war nicht gut, das ist Schade. Aber das kann man nicht ändern.» 

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Experte» Micah Richards macht beim Tippen einen auf Schalke: 0/4
Was du hier findest? Aussergewöhnliche Tore, kuriose Szenen, Memes, Bilder, Videos und alles, das zu gut ist, um es nicht zu zeigen. Lauter Dinge, die wir ohne viele Worte in unseren Sport-Chats mit den Kollegen teilen – und damit auch mit dir. Chat-Futter eben.
Zur Story