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Endlich! Das Schweizer Ski-Team darf nach dem dritten Rennen das erste Stück Edelmetall mit nach Hause nehmen. Lara gut lässt auf den enttäuschenden siebten Rang im Super-G in der Abfahrt eine starke Reaktion folgen. Mit 0,34 Sekunden Rückstand auf Tina Maze erkämpft sich die 23-jährige Tessinerin ihre fünfte Medaille an einem Grossanlass. Aus dem Häuschen ist die frischgebackene Bronze-Gewinnerin darob jedoch nicht.
«Es war cool, herunterzufahren.» Oder: «Die Medaille ist cool.» So lauten die etwas kargen Antworten nach ihrem starken Lauf auf Platz 3. Klar nehme sie die Medaille gern, es hätte ja auch der vierte Platz sein können. Doch ein Fehler, welcher sie fast sechs Zehntel kostete, drückt ihr auf die Stimmung. «Es nervt mich. Ich weiss, es hätte mehr sein können. Im oberen Teil hatte ich einen dummen Fehler begangen.» Es wird wohl noch ein paar Tage brauchen, bis sich die ehrgeizige Schweizerin über die Medaille so richtig freuen kann.
Ein Fehler, welcher die Türen für zwei andere Fahrerinnen öffnet. Noch vor Gut bezwingt Anna Fenninger den Hang mit einer Leichtigkeit, welche ihr mehr als eine Sekunde Vorsprung auf die bisher Führende einbringt. Die Österreicher träumen schon von der zweiten Gold-Medaille, doch auch wir bei watson waren uns dieses Mal einig: da haben verschiedene Nationen noch heisse Eisen im Feuer.
Lara Gut kann die Österreicherin dank einer hervorragenden Gleittechnik noch abfangen, doch für Tina Maze reicht es um ein Haar nicht mehr. Der Vorsprung der Slowenin nimmt zwar von Zwischenzeit zu Zwischenzeit ab, doch am Schluss reichen der Abfahrts-Olympiasiegerin zwei Hundertstelsekunden zum Sieg: «Ich habe gespürt, dass ich bereit bin und verstanden habe, wie ich fahren muss. Die Piste war zwar schwierig, aber es hat Spass gemacht.»
yeah @TinaMaze
— Michelle Gisin (@michellegisin) 6. Februar 2015
Mit ein Grund für den Sieg von Maze ist, dass Top-Favoritin Lindsey Vonn auch in der Abfahrt kein Traumlauf gelingt. Die Amerikanerin muss sich als Fünfte deutlich geschlagen geben und bleibt auf der Bronzemedaille im Super-G sitzen. Das Lächeln hat sie im Ziel jedoch nicht verloren.
Einen ganz starken Auftritt hat auch Nadja Inglin-Kamer, die wegen ihrer Knorpel-Verletzung erst Mitte Januar in die Saison eingestiegen ist. Auf der technisch enorm anspruchsvollen Raptor-Piste zeigt die 28-Jährige eine Leistung, die ihr wohl nur die wenigsten zugetraut hätten. Als Siebte ist Nadja Jnglin-Kamer sogar noch um zwei Ränge besser als ihre höher gehandelte Schwyzer Teamkollegin Fabienne Suter, die nicht zufrieden war: «Die Fahrt war nicht gut, das ist Schade. Aber das kann man nicht ändern.»