Augenscheinlich wurde die Schwäche im letzten Winter in Val Gardena. Im Super-G verlor Carlo Janka im Startabschnitt 0,71 Sekunden auf Sieger Kjetil Jansrud – im Ziel hatte er einen Rückstand von 0,68 Sekunden. Der Bündner war also auf der Piste schneller unterwegs als der Sieger. Aber weil er sich am Start bereits einen grossen Rückstand einhandelte, war Janka letztlich doch chancenlos.
In der Schweiz am Sonntag mutmasste der Riesenslalom-Olympiasieger von Vancouver: «Vielleicht haben wir diesem Aspekt im Sommer zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.» Dabei war das Problem schon seit Jahren bekannt, Janka war nie ein guter Starter.
Nun packt der 28-Jährige aus Obersaxen das Problem einmal mehr am Schopf. Im Sommertraining übt Janka den Start auf einer eigens für diesen Zweck erstellten Trainingsanlage. Er fährt dabei auf einer Teppichunterlage, wie sie die Skispringer für ihre Sommerspringen verwenden.
«Natürlich ist im Winter jeder Start eigen und wir haben hier nur einen Start. Wir planen aber Anpassungen, damit ich auch steilere Starts üben kann», sagt Janka gegenüber dem rätoromanischen Fernsehen. Eins zu eins lasse sich der Start auf dieser Anlage zwar nicht mit demjenigen im Winter vergleichen. «Der Widerstand des Teppichs ist gegenüber dem Schnee schon anders. Aber rein von der Bewegung, von den Abläufen her ist es sicher eine gute Übung.»
Trainer Pius Berni stellt Fortschritte fest. «Wichtig ist auch, dass er selber ein gutes Gefühl hat.» Berni misst die Zeit, analysiert die Starts mittels Videobildern.
Carlo Janka schwitzt gerne. Nach einigen durchzogenen Saisons konnte der einstige Sieger des Gesamtweltcups im letzten Winter wieder in die erweiterte Weltspitze vorstossen. Der Erfolgshunger des Bündners ist noch nicht gestillt.