» Der Liveticker zum Nachlesen
Ein perfekter Start in den Winter für Lara Gut. Die Siegerin des Gesamtweltcups der letzten Saison fährt die Konkurrenz schon im 1. Lauf in Grund und Boden. Auch im 2. Durchgang zeigt sich die Tessinerin von einer souveränen Seite. Dem Rest der Welt nimmt sie 1,44 Sekunden und mehr ab.
Gut strahlt im Ziel nach ihrem 19. Weltcupsieg, dem vierten in einem Riesenslalom: «Ich liebe es hier in Sölden. Es ist steil, schwierig, man muss Gas geben und hat nicht viel Zeit, um zu überlegen», sagt sie im ORF-Interview.
Der Prolog zum Ski-Weltcup sei immer eine spezielle Sache: «Man muss oft im 1. Lauf Gas geben und im 2. Lauf versuchen, den Schaden in Grenzen zu halten. Heute war es im 2. Lauf eher ein Kampf und nicht Skifahren.» Für den erfolgreichen Fight erhält Gut einen Siegercheck über 45'000 Franken.
Die Beste in der Liga hinter Gut ist Mikaela Shiffrin. Die amerikanische Slalom-Königin zeigt in Sölden, dass in diesem Winter wohl auch im Riesenslalom mit ihr zu rechnen ist. «Es war wichtig, erfolgreich in die Saison zu starten», so Shiffrin im ORF. Sie sei zufrieden mit Rang 2: «Lara war einfach zu stark heute.»
Im Interview spielt Gut herunter, dass es sich um das erste von vielen Duellen mit Shiffrin um die grosse Kristallkugeln handeln könnte: «Es war mehr ein Duell mit meinem Kopf. Ich habe sehr viel studiert in den letzten 24 Stunden. Zum Glück habe ich vor dem Start gemerkt, dass ich einfach Ski fahren muss. Und es hat gepasst. Aber es sind einfach 100 Punkte, nicht mehr und nicht weniger.»
Mit Marta Bassino auf Rang 3 ist auch das starke italienische Team auf dem Siegerpodest vertreten.
Drei weitere Athletinnen des Schweizer Teams sammeln nebst Lara Gut Weltcuppunkte. Die Schwyzerin Wendy Holdener belegt Platz 16.
Knapp dahinter reiht sich als 18. die erst 18-jährige Walliserin Mélanie Meillard ein. Mit Nummer 41 sichert sie sich in ihrem erst dritten Weltcuprennen, dem ersten in einem Riesenslalom, gleich die ersten Punkte.
Die Zürcherin Simone Wild erreicht Schlussrang 23. Die Walliserin Camille Rast verpasst die Final-Qualifikation um bloss 19 Hundertstel. Bei ihrer Weltcup-Premiere fährt die erst 17-Jährige mit Startnummer 60 auf Rang 32.
Guts Vorsprung von 1,44 Sekunden auf Shiffrin ist der grösste in einem Frauen-Riesenslalom seit über 12 Jahren. Im Februar 2004 gewann die Schwedin Anja Pärson 1,98 Sekunden vor der Slowenin Tina Maze.
Den Allzeit-Rekord in einem Weltcup-Rennen hält nach wie vor Marie-Theres Nadig. Die Ostschweizerin gewann 1979 einen Riesenslalom im japanischen Furano sagenhafte 5,20 Sekunden vor Annemarie Moser-Pröll aus Österreich. (ram/sda)