Endlich konnte sie wieder strahlen. Nach den ärgerlichen Ausfällen in der Kombiabfahrt und in der gestrigen Abfahrt, die eine schmerzliche Einbusse im Gesamtweltcup bedeuten, meisterte Lara Gut den Super-G in der französischen Alpendestination wieder in gewohnter Souveränität.
Abgesehen von einer kleinen Unsicherheit im Mittelteil war die 25-Jährige wie auf Schienen unterwegs, nichts war mehr zu sehen von den Problemen, über die sie sich gestern noch beklagte. Gut hat damit auch den zweiten Super-G der Saison – dem zehnten in ihrer Karriere – gewonnen und ist auf dem besten Weg, die kleine Kristallkugel in der Disziplinenwertung zu verteidigen.
Sie zeigte sich nach dem Rennen gegenüber SRF erleichtert: «Ich habe gewusst, dass ich noch Ski fahren kann.» Sie sei sehr froh um ihr Umfeld, mit dem sie sich zusammengesetzt und Lösungen gefunden habe für die Probleme der vergangenen Tage, die sie weiter nicht präzisierte.
Gut musste vor allem bei der Fahrt von Tina Weirather zittern. Die Liechtensteinerin war oben schneller unterwegs, büsste aber im Schlussteil noch etwas Zeit ein und erreichte das Ziel 13 Hundertstel langsamer als die Schweizerin. Für Weirather ist es ein Déjà-vu: Bereits im Super-G von Lake Louise wurde sie knapp hinter Gut Zweite.
Die Konkurrenz verlor auf die beiden Schnellsten eine Sekunde und mehr. Dritte wurde die Italienerin Elena Curtoni mit 1,21 Sekunden Rückstand auf Gut.
Abfahrts-Dominatorin Ilka Stuhec verzeichnete zu viele Fehler und wurde Siebte. Die in dieser Saison ebenfalls überraschend starke Sofia Goggia riskierte zu viel und schied nach bester Zwischenzeit aus.
Es gab neben Gut noch weitere Erfolgsmeldungen aus dem Schweizer Team: Joana Hählen fuhr im Super-G so schnell wie noch nie und erreichte das Ziel mit der achtbesten Zeit. Ihr bestes Resultat in dieser Disziplin bisher: Ein 16. Platz. Ebenfalls einen Exploit gab es für Jasmine Flury, die 11. wurde. Für die Bündnerin gibt es erstmals in ihrer Karriere Weltcuppunkte. Direkt hinter ihr klassierte sich Priska Nufer.
Corinne Suter verlor nach gutem Start etwas den Rhythmus. Die Fehler bei der Schwyzerin summierten sich und so betrug der Rückstand am Schluss 2,42 Sekunden. Technikerin Denise Feierabend verlor über 3 Sekunden. Michelle Gisin schied nach ihrem überraschenden 7. Platz in der Abfahrt aus. (drd)