In der Weltcup-Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen setzt sich der Weltmeister durch: Beat Feuz. Der Emmentaler «Kugelblitz» feiert nach den Siegen in Lake Louise und am Lauberhorn seinen dritten Saisonsieg. Er übernimmt damit vom Norweger Aksel Lund Svindal die Führung im Abfahrts-Weltcup.
«Dieser Sieg ist auch für mich eine Überraschung», gab Feuz im SRF-Interview mit einem schelmischen Lachen zu. «Ich weiss zwar, dass ich gut drauf bin, aber in den Trainings fühlte ich mich hier nicht wohl.» Es war sein insgesamt zehnter Weltcupsieg, womit er zu Bernhard Russi aufschloss.
Den Unterschied machte Feuz' Linienwahl im Eishang im unteren Teil der Strecke aus. «Da erwischte ich in der Tat eine gute Linie», sagte er bescheiden. Dass er so gefahren sei, habe viel mit Gefühl zu tun. «Die Beine waren so müde, das ist ein Wahnsinn hier. Jeder im Ziel beklagt sich darüber, wie anstrengend diese Fahrt ist. Umso wichtiger ist es, wenn man sich auf ein gutes Gefühl verlassen kann.» Dass Beat Feuz ein besonders feinfühliger Athlet ist, musste die Konkurrenz nicht zum ersten Mal zur Kenntnis nehmen.
In Kitzbühel vor einer Woche war Feuz von dem mit Nummer 19 gestarteten Deutschen Thomas Dressen noch auf Platz 2 verwiesen worden, und auch in Garmisch musste der mit Nummer 5 gestartete Berner lange zittern. Doch diesmal kam keiner mehr an ihm vorbei.
Glück hatte Feuz, dass Christof Innerhofer, der Dominator des Trainings, einen folgenschweren Fehler beging. Der Italiener lag schon im Schnee, konnte zwar einen Sturz verhindern, doch er musste die Ski querstellen und vergab dabei seine Siegchancen. Denn bis ins Ziel machte Innerhofer wieder Zeit gut und wurde noch 13.
Feuz freut sich nun auf ein wenig Ruhe vor dem Saisonhöhepunkt. «Jetzt geht's ein paar Tage nach Hause, ein bisschen herunterkommen, entspannen, es waren anstrengende Wochen. Olympia kommt dann in den Fokus, wenn ich unterwegs nach Südkorea bin.» (ram)