Vor vier Jahren in Sotschi war sie aus Altersgründen noch nicht zugelassen gewesen. Im Geburtsland ihrer Eltern krönte Chloe Kim bereits im Teenager-Alter ihre Karriere. Vor den Augen ihrer Familie und Verwandten hielt sie im Phoenix Snow Park von Bokwang bei perfekten äusseren Bedingungen dem immensen Druck souverän stand. Kim setzte die Dominanz der Amerikanerinnen in der Halfpipe fort. Nur bei der Premiere 1998 und 2010 stand nicht eine Amerikanerin zuoberst auf dem Olympia-Podest.
98,25! Gigantisch. Gänsehaut. Gold! @chloekimsnow 😲🥇#HomeOfTheOlympics #PyeongChang2018 pic.twitter.com/Be0s1KHy1z
— Eurosport DE (@Eurosport_DE) 13. Februar 2018
Bereits im ersten von drei Finaldurchgängen legte Kim den Grundstein zum Sieg. Mit 93,75 Punkten setzte sie eine Marke, welche von der Konkurrenz unerreicht blieb. Und als ihr die Goldmedaille nicht mehr zu nehmen war, setzte sie im dritten Durchgang noch einen drauf. Ihr nahezu perfekter Lauf mit Sprüngen in bis zu vier Meter Höhe, zwei wie geplant aufeinander folgenden 1080-Grad-Drehungen und zwei Flips wurde mit 98,25 Punkten belohnt.
Nach viermal Gold an den X-Games schaffte die 17-Jährige aus Torrance damit bei erster Gelegenheit auch den Sprung auf den olympischen Thron. Auf dem Weg dorthin hatte Kim auch einen Teil ihrer Ausbildung in der Schweiz genossen. Zwischen dem achten und zehnten Lebensjahr lebte sie bei einer südkoreanischen Tante in Genf und intensivierte in dieser Zeit in Zermatt das Training unter der Leitung ihres Vaters. Neben Englisch und Koreanisch spricht Kim auch fliessend Französisch.
Hinter Kim, die in einer eigenen Liga sprang, holte Liu Jiayu Silber. Die Zweitbeste der Qualifikation sicherte China das erste olympische Edelmetall im Snowboard. Bronze ging an Arielle Gold aus den USA, die im dritten Durchgang ihre Landsfrau Kelly Clark noch abfing. Die einzige Schweizer Teilnehmerin Verena Rohrer hatte als 14. in der Qualifikation den Einzug in den Final der Top 12 verpasst. (ram/sda)