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Hochhäuser könnten Hardturm-Stadion ermöglichen

Das wars: Am 1. September 2007 empfingen die Grasshoppers Neuchâtel Xamax zum allerletzten Spiel im alten Hardturm-Stadion.
Das wars: Am 1. September 2007 empfingen die Grasshoppers Neuchâtel Xamax zum allerletzten Spiel im alten Hardturm-Stadion.Bild: KEYSTONE
Fussballstadion in Zürich

Hochhäuser könnten Hardturm-Stadion ermöglichen

05.11.2014, 14:2505.11.2014, 23:01
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Die Chancen für ein neues, privat finanziertes Fussballstadion auf dem Zürcher Hardturm-Areal steigen. Denn Investoren dürfen auf einen Teil des Areals lukrative Hochhäuser hinstellen und müssen nicht mehr zwingend das an der Urne abgelehnte städtische Projekt weiterverfolgen.

Möglich wird dies, weil der Stadtrat die Bedingungen für den Investorenwettbewerb zur Überbauung des Areals nach Gesprächen mit Investoren und Druck aus dem Stadtparlament gelockert hat. Starten soll der Wettbewerb in der zweiten Hälfte 2015, wie das Finanzdepartement der Stadt Zürich am Mittwoch mitteilte.

Die wichtigsten Rahmenbedingungen für den Wettbewerb hat der Stadtrat gemäss Mitteilung allerdings bereits festgelegt: Das Stadion soll Platz für 20'000 Zuschauerinnen und Zuschauer bieten. Der Anteil an gemeinnützigem Wohnbau muss mindestens demjenigen des städtischen Projekts entsprechen.

Die gesamte Überbauung soll städtebaulich, funktional und architektonisch sehr gut ins Quartier eingebettet sein, Freiräume für die Quartierbevölkerung ermöglichen sowie eine verkehrsarme Nutzung aufweisen. Das Land wird der Stadtrat dem Investor im Baurecht abgeben, wie es weiter heisst.

Hochhäuser statt Erholungsraum

Situationskarte
SituationskarteBild: zvg

Das Land ist in die drei Baufelder A, B und C aufgeteilt. In der Abstimmungzeitung vom 22. September 2013 hiess es: «Auf dem Areal Hardturm sollen eine Wohnsiedlung mit gemeinnützigem Wohnungsbau (A), das neue Fussballstadion (B) und ein Stadionplatz (unterhalb A) realisiert werden. Das Areal West (C) soll vorerst frei von grösseren Bauten bleiben und dem Quartier als Erholungsraum dienen.»

Die Stadtzürcher Stimmberechtigten lehnten ein 216-Millionen-Franken-Stadion auf Kosten der Stadt mit 50,8 Prozent ab, die gleich daneben für gut 103 Millionen Franken geplante kommunale Wohnsiedlung hiessen sie jedoch mit einer 75-Prozent-Mehrheit gut.

Nun gibt der Stadtrat alle drei Baufelder frei für neue, privat finanzierte Projekte. Investoren können optional auch die bereits bestehenden städtischen Projekte für das Stadion (Baufeld B) und die Wohnsiedlung (Baufeld A) weiterverfolgen. Insbesondere die Freigabe von Baufeld C dürfte für Investoren reizvoll sein. Auf dem Areal sind nämlich bis zu 80 Meter hohe Hochhäuser möglich.

Seit dem Abbruch des Stadions bildet die Brache einen grauen Fleck in Zürich West.
Seit dem Abbruch des Stadions bildet die Brache einen grauen Fleck in Zürich West.Bild: KEYSTONE

Welchen Beitrag diese Hochhäuser zur Finanzierung von Stadion und gemeinnützigen Wohnungen leisten können, dürfte der Investorenwettbewerb zeigen. Ausschreibung und Durchführung des Wettbewerbs sollen einem externen Auslober in Auftrag gegeben werden. Für die Durchführung beantragt der Stadtrat beim Gemeinderat einen Zusatzkredit von 1 Million Franken.

Reaktion auf Kritik

Die Lockerung der Wettbewerbsvorgaben ist das Resultat von Gesprächen, welche die Stadt mit Investoren und Architekturbüros führte, die nach der Abstimmung eine Projektidee für ein privat finanziertes Stadion auf dem Hardturm-Areal eingereicht hatten.

Die Gespräche hätten gezeigt, dass der ursprünglich gesteckte Rahmen für den Investorenwettbewerb auf Basis der bestehenden städtischen Projekte für das Stadion und die Wohnsiedlung «zu eng» sei, heisst es in der Mitteilung. Mehr Flexibilität für die Teilnehmer am Investorenwettbewerb forderte vor einer Woche auch das Stadtparlament. (pma/sda)

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