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Nach 78 Minuten beendete Venus Williams (WTA 23) mit einem Ass die Partie im Arthur-Ashe-Stadion und entschied damit auch das vierte Duell mit der 17 Jahre jüngeren Gegnerin.
Belinda Bencic fand das nötige Rezept, um Williams zu gefährden, erneut nicht. Die Teenagerin hatte der Wucht und Kraft ihrer Widersacherin nicht genügend entgegenzusetzen und blieb ohne Chance auf den Sieg, auch wenn sie im zweiten Satz 4:1 in Führung lag.
«Sie lässt mir kaum Zeit, um in die Ballwechsel zu kommen», sagte Bencic. «Bereits mit dem Aufschlag macht sie sehr viel Druck und drängt mich in die Defensive, aus der ich mich kaum mehr befreien kann.» Sie habe nicht schlecht gespielt, wegen der Spielweise ihrer Gegnerin aber kaum in den Rhythmus gefunden. «Aber ich kann die Niederlage akzeptieren.»
Ihre beste Phase verzeichnete Bencic in der Startphase des zweiten Satzes, als sie nach der Abwehr von drei Breakbällen vier von fünf Games gewann. Danach war es mit der Herrlichkeit vorbei, da Williams sich wieder steigerte. Bencic wollte sich nichts vorwerfen, auch wenn sie wie bereits in der Partie gegen Misaki Doi nicht so ganz stilsicher und konstant von der Grundlinie wirkte wie auch schon. Bei Service Williams, die regelmässig mit rund 190 km/h aufschlug, kam sie kaum zu Chancen. Insgesamt erspielte sie sich nur eine einzige Breakchance, Williams ihrerseits hingegen zehn.
Auch das Verhältnis der Gewinnschläge sprach mit 31:12 eine deutliche Sprache zugunsten der Amerikanerin, die bereits 1997 – im Geburtsjahr von Bencic – in New York im Final Martina Hingis gegenübergestanden hatte. Die heutige Beraterin Bencics sass in der Box neben deren Vater Ivan.
«Wenn Venus in Form ist und einen guten Tag hat, ist sie sicher stärker als ihr Ranking», sagte Bencic. Nicht umsonst sei sie die Nummer 1 der Welt gewesen und habe mehrere Grand-Slam-Turniere gewonnen. 2000 und 2001 triumphierte Williams am US Open, wo sie derzeit ihr 68. Major-Turnier bestreitet.
Bencic darf trotz der Niederlage mit ihrer Nordamerika-Tournee mehr als zufrieden sein. Mit ihrem Turniersieg in Toronto, als sie vier Top-6-Gegnerinnen und die Nummer 1 Serena Williams schlug, sorgte sie für ein Ausrufezeichen. «Ich hatte einen grossartigen Sommer», sagte Bencic, die ihre nächsten Turniere in Asien bestreiten wird. Den Anfang macht Tokio Ende September, dann folgen die Events in Wuhan, Peking und Tianjin.
Im WTA-Ranking wird sie von Position 12 leicht zurückfallen, nachdem sie im letzten Jahr in New York ihren ersten und bislang einzigen Major-Viertelfinal erreicht hat. Im Kampf um die Teilnahme an den WTA-Finals Ende Oktober in Singapur ist sie aber weiterhin im Rennen, liegt sie doch nur knapp hinter den Top Ten. «Es ist alles möglich», sagte Bencic. «Vielleicht rutsche ich am Ende noch rein.» (ram/si)
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