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Die beiden Captains Heinz Günthardt und Petr Pala zogen am Freitag bei der Auslosung in der Luzerner Messehalle keine unverhofften Joker aus dem Ärmel und verstiegen sich auch nicht zu irgendwelchen taktischen Poker-Spielchen. Beide nominierten wie erwartet ihre beiden auf dem Papier (und in Abwesenheit der verletzten oder angeschlagenen Belinda Bencic auf Schweizer sowie Petra Kvitova und Lucie Safarova auf tschechischer Seite) stärksten Einzelspielerinnen. Die routinierte Bacsinszky eröffnet den zweiten Schweizer Halbfinal nach 1998.
Für die Schweizerinnen ist die Reihenfolge der Spiele am Samstag wohl kein Nachteil. Mit einer 1:0-Führung durch Bacsinszky (WTA 17) im Rücken könnte Golubic wohl etwas befreiter ihre schwierige Aufgabe in Angriff nehmen. Doch aufgepasst: Barbora Strycova (WTA 33) hat sämtliche drei bisherigen Duelle mit Bacsinszky gewonnen und dabei keinen Satz verloren, letztmals im letzten Sommer am US Open. Die Schweizerin ist sich der Tücke der Aufgabe gegen die wenig spektakuläre, aber äusserst ballsichere Tschechin bewusst.
Doch sie betont auch: «Letztes Jahr in New York war ich nicht hundertprozentig in Topform.» Und die ersten beiden Begegnungen seien noch «in meiner ersten Karriere» gewesen. «Jetzt habe ich doch mehr Waffen und Lösungsmöglichkeiten.» Sie werde sich noch eingehend mit ihrem Heimcoach Dimitri Zavialoff und Captain Heinz Günthardt austauschen, um die richtige Taktik zu finden.
Zu einer Premiere kommt die 23-jährige Viktorija Golubic gegen Pliskova. Die 1,86 m grosse Tschechin verfügt über einen hervorragenden Aufschlag und knallharte Grundschläge. Für die Zürcherin wird es darum gehen, diese Feuerkraft irgendwie zu neutralisieren. An einem schlechten Tag ist Pliskova durchaus auch dafür bekannt, sehr viele unerzwungene Fehler zu begehen.
«Ich werde morgen sehen, was auf mich zukommt», sagte Golubic am Freitag noch relativ gelassen. «Ich werde alles versuchen, um Lösungen zu finden.» Im Moment sei sie auch noch nicht gross nervös. «Dies kommt wohl beim Aufstehen», meinte sie schmunzelnd. Der Hartplatz in der Messehalle spielt sich ziemlich langsam und die Bälle springen nicht sehr hoch weg. Dies müsste für Golubic mit ihrem giftigen, einhändigen Rückhand-Slice ein Vorteil sein.
Die Ausgangslage mit zwei so unterschiedlichen Gegnerinnen ist für Captain Heinz Günthardt nicht einfach. Das Spiel einer so grossen Spielerin wie Pliskova lasse sich im Training kaum simulieren. «Es geht aber sowieso darum, zu 95 Prozent das eigene Spiel durchzuziehen.» Die Schweizerinnen hätten gut trainiert. «Wir sind nicht der Favorit, aber wir starten aus einer Position der Stärke», ist Günthardt überzeugt. «Aber natürlich ist unsere Nummer 1 in Abwesenheit von Bencic noch etwas mehr gefordert.» (sda/twu)