Die Schweiz legt im Fedcup-Halbfinal einen bösen Fehlstart hin: Barbora Strycova erweist sich für Timea Bacsinszky als die erwartete Angstgegnerin. Die Schweizer Weltnummer 17 wird von der 16 Ränge schlechter klassierten Tschechin regelrecht gedemütigt und geht nach einer schwachen Leistung mit 0:6, 2:6 unter.
Diesen Fehlstart korrigiert aber ihre Teamkollegin im Anschluss. Das zweite Einzel gewinnt Viktorija Golubic (WTA 129), die für die verletzte Belinda Bencic zum Einsatz kommt, überraschend gegen Karolina Pliskova nach starkem Auftritt in drei Sätzen. Damit steht es nach dem ersten Tag 1:1 zwischen der Schweiz und Tschechien.
Bacsinszky hat gegen Strycova nicht den Hauch einer Chance. Die Lausannerin wirkt vor dem Heimpublikum in Luzern von Beginn an sehr nervös. Vor allem bei den wichtigen Punkten und bei eigenem Aufschlag spielt sie zu zögerlich, was die clever aufspielende Strycova gnadenlos ausnützt.
Immerhin bleibt Bacsinszky die Schmach eines Doppel-Bagels (0:6, 0:6) erspart. Nach neun verlorenen Games in Serie schafft sie endlich den ersten Spielgewinn. Danach übernimmt Strycova aber wieder das Spieldiktat und serviert das Match locker nach Hause. Nach 1:05 Stunden verwandelt sie ihren ersten Matchball zur 1:0-Führung für die Tschechinnen.
Viktorija Golubic zeigt anschliessend die deutlich bessere Leistung als Bacsinszky. Gegen die 1,86-Meter-grosse Karolina Pliskova (WTA 18) hält die Weltnummer 129 gut mit. Auch im entscheidenden dritten Satz kann die Schweizerin gegen die Tschechin dagegenhalten und schafft das Break im fünften Game zum 3:2. Am Ende siegt die Schweizerin mit 3:6 6:4 6:4. Sie spielte über das ganze Spiel souverän und äusserst abgeklärt.
«Unglaublich», brach es aus der 23-jährigen Zürcherin nach dem grössten Sieg ihrer Karriere heraus. «Zu Beginn war ich extrem nervös, aber diese unfassbare Unterstützung hat mir so einen Schub gegeben», sagte sie zu den 4500 euphorisierten Fans in der Luzerner Messe-Halle.
Dieser Sieg war für die Schweiz extrem wichtig und so sind die Chancen auf einen Finaleinzug für die Schweizerinnen intakt. Morgen geht es mit zwei Einzeln und einem Doppel weiter. (pre/jwe/sda)