Sport
US-Sports

Baseball-Spiel steht vier Tage lang 0:0, bis im 41. Zusatz-Inning endlich eine Entscheidung fällt

Die Null muss stehen: Die Anzeigetafel des Grauens.
Die Null muss stehen: Die Anzeigetafel des Grauens.Bild: Youtube/lunatonbi
Nachwuchsturnier in Japan

Baseball-Spiel steht vier Tage lang 0:0, bis im 41. Zusatz-Inning endlich eine Entscheidung fällt

Als ob ein Baseball-Spiel nicht sowieso schon ewig dauern würde … An den japanischen Schulmeisterschaften in der Variante Rubber-Baseball wurde geworfen und geworfen, aber nichts getroffen. Bis der Spuk am vierten Tag endlich ein Ende hat.
01.09.2014, 16:12
Ralf Meile
Folge mir
Mehr «Sport»

Diese Geschichte hat ein Happy End, aber der Weg dorthin ist steinig und schwer. Als am Donnerstagvormittag um 9.59 Uhr die Partie zwischen Chukyo und Sotoku beginnt, ahnen weder Spieler noch Zuschauer, dass sie einem historischen Ereignis beiwohnen werden. 15 Innings lang bringen die beiden Teams in diesem Halbfinal der 59. japanischen High-School-Meisterschaften keinen Run zustande. Beim Stand von 0:0 geht es ins Bett.

Am Freitag folgen 15 weitere Zusatz-Innings – grundsätzlich ist ein Baseballspiel nach neun Innings beendet. Doch auch am Freitagabend präsentiert sich die Anzeigetafel unverändert. Weiterhin steht es 0:0 in Akashi, einer Stadt im Grossraum Kobe.

Wieder kommt ein Ball geflogen – wieder wird es keinen Run geben.
Wieder kommt ein Ball geflogen – wieder wird es keinen Run geben.Bild: Youtube/lunatonbi

Mehr zum Thema

Vier Tage für ein Halleluja

Mit dem 31. Inning beginnt am Samstagmorgen der bereits dritte Tag dieser Begegnung. Und auch er wird noch keine Entscheidung bringen. Die Pitcher werfen Ball um Ball, doch ein Run will weiterhin niemandem gelingen. 45 Ends – 0:0.

Am Sonntag muss eine Entscheidung her. Die Jury hat entschieden, dass noch maximal neun Innings ausgetragen werden. Sollte die Partie dann immer noch unentschieden stehen, wird der Sieger per Los bestimmt.

Dazu kommt es nicht. Im 50. Inning gelingen den Chukyo-Spielern gleich drei Runs. Das Spiel ist entschieden, Chukyo im Final. «Das war das anstrengendste Spiel meines Lebens», sagte Pitcher Taiga Matsui in der «Asahi Shimbun», nachdem er 709 Bälle geworfen hatte.

Punkte! Man glaubt es kaum. Punkte!Video: Youtube/lunatonbi

Das sind ja mal gute Verlierer!

Wer nun glaubt, dass die jungen Baseballer ausser sich vor Freude den historischen Triumph feiern, der kennt sich mit japanischen Sitten und Bräuchen nicht aus. Schön artig rennen Sieger und Verlierer auf den Platz, um sich mit Verbeugungen für den kurzweiligen Spass zu bedanken.

Für Chukyo ist es bloss der erste Sieg an diesem Tag. Im Final schlägt es wenige Stunden später Miura Gakuen mit 2:0 und holt sich den Turniersieg – er steht bereits nach acht Innings fest.

Aus, aus, aus! Das Spiel ist aus! Video: Youtube/lunatonbi
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
YB-Trainerin krebst nach Ausraster zurück: «Ich muss mich entschuldigen»
Nach Servettes Cupsieg gegen die YB-Frauen sorgte YB-Trainerin Imke Wübbenhorst mit einem gehässigen Interview für Schlagzeilen. Nun entschuldigte sich die 35-Jährige für ihre Worte. Der SFV stellt sich indes hinter die Schiedsrichterin, räumt aber auch Fehler ein.

Nach dem verlorenen Cup-Final gegen Servette am vergangenen Wochenende holte YB-Trainerin Imke Wübbenhorst zum Rundumschlag gegen die Siegerinnen und die Schiedsrichterinnen aus. Das Video, in dem sich die Deutsche nach der Niederlage den Frust von der Seele redete, sorgte dafür, dass selbst ausländische Medien wie die Frankfurter Allgemeine über den Schweizer Cup-Final der Frauen berichteten.

Zur Story