Basketball-Superstar LeBron James ist definitiv kein Freund von Donald Trump. Am Wochenende hatte er den US-Präsidenten auf Twitter als «Bum» («Penner») beschimpft, weil dieser NFL-Spieler, die während der US-Hymne aus Protest gegen Rassendiskriminierung und Polizeigewalt gegen Schwarze niederknieten, als «Hurensöhne» beschimpft hat. Nun hat «King James» nochmals nachgelegt.
U bum @StephenCurry30 already said he ain't going! So therefore ain't no invite. Going to White House was a great honor until you showed up!
— LeBron James (@KingJames) 23. September 2017
An der Preseason-Medienkonferenz der Cleveland Cavaliers hielt er eine flammende Rede gegen Trump – ohne den US-Präsidenten dabei beim Namen zu nennen.
«Was mich am meisten frustriert, ist, dass er den Sport benutzt, um uns auseinander zu bringen», erklärte James. «Sport ist etwas Grossartiges. Sport bietet für jeden etwas, unabhängig der Körperform, Grösse oder Rasse. Er führt die Menschen zusammen. Ich lasse es nicht zu, dass eine Person, ganz gleich, wie viel Macht oder Einfluss sie hat, den Sport als Plattform nutzt, um uns zu spalten», erklärte der dreifache NBA-Champion.
«Ich wünsche mir das Beste für die amerikanische Bevölkerung, ganz unabhängig der Hautfarbe oder der Rasse. Wir wissen, dass dies das beste Land der Welt ist. Aber wir haben immer noch Probleme, genau wie alle anderen auch. Wir müssen einen Weg finden, wie wir wieder zueinander finden. Denn am Ende ist es das Volk, das unser Land führt und nicht bloss eine Person. Und schon gar nicht er.»
James erklärt auch gleich warum: «Er versteht es nicht, mit der Macht, dieses wunderschöne Land anzuführen, umzugehen. Er versteht nicht, wie viele Kids – egal welcher Rasse – zum Präsidenten der USA hochschauen und sich Orientierungshilfen, Führung und ermutigende Worte erhoffen. Das versteht er nicht. Und das macht mich wütender als alles andere. Als mächtigster Mann der Welt hätte er die Chance uns näher zusammen zu bringen. Aber das ist ihm völlig egal.»
James lobte die NFL-Exponenten – egal ob Spieler, Trainer, Fans oder Besitzer – für ihren Protest gegen Trump. «Es ist kraftvoll, was diese Sportler machen. Wir hatten auch den ersten MLB-Spieler, der protestiert hat. Das ist wundervoll. Ich befürworte das, was diese Jungs machen. Jeder, der einen Unterschied machen will, verdient Respekt», kommentierte der 32-Jährige aus Ohio die Reaktionen seiner Kollegen. Es gehe in keinster Weise darum, die Flagge oder das Militär respektlos zu behandeln, «es geht um Gleichheit und um die Freiheit, Ungerechtigkeiten anzusprechen.»
James dankte Vorreiter Colin Kaepernick, der die Protestwelle vor einem Jahr ausgelöst hatte, explizit: «Ich feiere Colin Kaepernick dafür, dass er so stark war und bedauere es sehr, dass er derjenige ist, den es getroffen hat. Wenn ich ein NFL-Team besitzen würde, würde ich ihn sofort unter Vertrag nehmen.» (pre)