Sport
Velo

Nichts Neues in Kolumbien: «Die Dresses bleiben, wie sie sind!»

Der Dress, der für Aufregung in der Radszene sorgt.
Der Dress, der für Aufregung in der Radszene sorgt.Bild: JOHN VIZCAINO/REUTERS
Umstrittenes Design

Nichts Neues in Kolumbien: «Die Dresses bleiben, wie sie sind!»

Auf das Kopfschütteln in grossen Teilen der Welt wird in Bogota gelassen reagiert. Das Damen-Radteam aus Kolumbien und ihre Sponsoren haben beschlossen: Am Design von Trikot und Hose wird nicht gerüttelt.
18.09.2014, 15:5918.09.2014, 16:47
Ralf Meile
Folge mir
Mehr «Sport»

Sie sind seit einigen Tagen ein Internetphänomen: die Velo fahrenden Frauen der Equipe «IDRD-Bogota-Humana – San Mateo – Solgar» aus Kolumbien. Fotos von der Teampräsentation am Giro della Toscana verbreiteten sich in Windeseile um den Erdball.

Auf den Bildern scheint es, als wären die Frauen zwischen Brust und Oberschenkeln nackt, wie Gott sie schuf. «Inakzeptabel» sei so ein Design, liess der Präsident des Weltradverbands UCI, Brian Cookson, verlauten und kündigte an, den Fall untersuchen zu lassen.

Aufregung in der Toskana: Auf den ersten Blick scheint es, als wären die Frauen um die Hüfte herum unverhüllt.
Aufregung in der Toskana: Auf den ersten Blick scheint es, als wären die Frauen um die Hüfte herum unverhüllt.Bild: EPA/EFE

Mehr zum Thema

«Das sind die Farben der Sponsoren»

In Kolumbien kann man die ganze Aufregung nicht nachvollziehen. An einer Medienpräsentation zeigten die sechs Fahrerinnen in Bogota den anwesenden Journalisten, Fotografen und Kamerateams, wie ihr Dress wirklich aussieht. Kreiert hatte es mit Angie Rojas eine von ihnen.

«Rot, Gelb, Weiss und Ocker sind die Farben unserer Sponsoren», sagte die 22-jährige Rojas. Dass es auf den Fotos aus Italien aussehe, als trügen sie nichts, sei auf einen ungünstigen Lichteinfall zurückzuführen. Wie das Ocker in Tat und Wahrheit wirkt, zeigten die Frauen auf der Bühne.

Hm. Die Dresses sehen auf den ersten Blick immer noch recht hautfarben aus, finden Sie nicht?
Hm. Die Dresses sehen auf den ersten Blick immer noch recht hautfarben aus, finden Sie nicht?Bild: EPA/EFE

Am Dress wird nicht gerüttelt

«Hier in der Mannschaft gibt es Mütter», sagte Rojas, «Menschen, die sich voller Hingabe für den Sport einsetzen. Es ist falsch, dass diese Menschen unschuldige Opfer eines angeblichen Skandals werden, tadelte sie.

Gemeinsam haben Team und Sponsoren beschlossen, am Design festzuhalten. Es gebe keinen Grund dafür, sagte der Verantwortliche von einem der drei Hauptsponsoren. «Wir sehen nichts Schlechtes im Outfit», betonte ein anderer Sponsoren-Vertreter. Also wird weiter in Rot, Gelb, Weiss und untenrum in Ocker gefahren. 

Die Fahrerinnen des Teams «IDRD-Bogota-Humana – San Mateo – Solgar».
Die Fahrerinnen des Teams «IDRD-Bogota-Humana – San Mateo – Solgar».Bild: EPA/EFE
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Zug in der «Geldfalle» – eine brisante Polemik aus den eigenen Reihen
Ist Zug kein Titelkandidat mehr, weil der Präsident über den Klub sein Prestigeobjekt OYM auf Kosten der Mannschaft mitfinanziert? Den brisanten Vorwurf erhebt der Zuger Rechtsanwalt und ehemalige Hockey-Einzelrichter Reto Steinmann in einer Zeitungs-Kolumne in der «Zuger Zeitung».

Reto Steinmann ist in Zug eine Hockey-Stimme, die respektiert und gehört wird. Von 2004 bis 2016 war Hockey-Einzelrichter und er praktiziert heute als Anwalt und Notar in Zug. Seine Kolumne in der Lokalzeitung ist eine brisante Polemik sozusagen aus den eigenen Reihen. Als ehemaliger Hockey-Journalist für die NZZ vermag er seine Ausführungen sachlich zu formulieren. Was der Kritik noch mehr Gewicht gibt. Seine Kolumne liest sich, um in der Juristensprache zu bleiben, schon fast wie eine Anklageschrift.

Zur Story