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WM 2014

Jetzt müssen wir auch Frankreich schlagen, sonst droht gegen Honduras wieder das grosse Zittern

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Bild: TI-PRESS
Vier Jahre nach dem 0:0 in Bloemfontein

Jetzt müssen wir auch Frankreich schlagen, sonst droht gegen Honduras wieder das grosse Zittern

Der Triumph ist noch keine 24 Stunden alt, der Kopf etwas schwerer als auch schon. Doch wir müssen – wie es die Sportler so schön sagen – «nach vorne blicken». Denn am Freitag steht für die Nati ein entscheidendes Spiel an.
16.06.2014, 16:4123.06.2014, 15:33
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Es war das Spiel der letzten Chance, als am 25. Juni 2010 die Schweizer Nationalmannschaft in Bloemfontein auf Honduras traf. Nach einem traumhaften WM-Start und dem 1:0-Sieg gegen den späteren Weltmeister Spanien kam der Höhenflug an der WM in Südafrika auf tragische Art und Weise ins Stocken.

Bereits gegen Chile musste die Fussball-Nati im zweiten Gruppenspiel eine 0:1-Niederlage verkraften. Halb so schlimm, denn zum Schluss wartete der vermeintlich klare Aussenseiter aus Honduras. Einen Sieg mit zwei Toren Vorsprung brauchte die Schweiz, um das Minimalziel zu erreichen und in die Achtelfinals vorzudringen. Doch Unvermögen und zunehmende Ratlosigkeit führten zu einem – aus honduranischer Sicht nicht unverdienten – 0:0 und die Schweiz verabschiedete sich mit vier Punkten auf Platz drei aus Südafrika.

Die Analyse zum ersten Schweizer WM-Auftritt

Ein völlig enttäuschter Tranquillo Barnetta nach dem WM-Aus in der Vorrunde 2010.
Ein völlig enttäuschter Tranquillo Barnetta nach dem WM-Aus in der Vorrunde 2010.Bild: KEYSTONE

Am Freitag Frankreich, dann erneut Honduras

Vier Jahre sind vergangen und von der Schweiz wird mit zwei lateinamerikanischen und einem favorisierten europäischen Gegner zumindest Platz zwei erwartet. Zum Vierten Mal in Serie seit 1966 ist die Schweiz dank dem goldenen Treffer von Haris Seferovic in der 93. Minute erfolgreich in eine WM-Vorrunde gestartet. 2:1 gegen Ecuador. Ein herrliches Ende nach einer Leistung, bei der es noch viel Luft nach oben gibt – hinsichtlich des Restprogramms eine etwas beunruhigende Tatsache.

Auch wenn es am Schluss keine Rolle mehr spielt: Die Leistung der «Machine» Valon Behrami war gegen Honduras nicht über jeden Tadel erhaben.
Auch wenn es am Schluss keine Rolle mehr spielt: Die Leistung der «Machine» Valon Behrami war gegen Honduras nicht über jeden Tadel erhaben.Bild: Li Ming/freshfocus

Am Freitag wartet mit Frankreich der berechtigte Anwärter auf den Gruppensieg. Spätestens nach den zwei letzten Vorstellungen der «Equipe tricolore» mit einem Gesamtskore von 11:0 ist klar, dass es für die Schweiz gegen den Nachbarn ganz schwierig wird.

Dabei wäre es für die Nati eminent wichtig, zumindest ein Unentschieden herauszuspielen. Ansonsten erwartet sie im letzten Gruppenspiel gegen Honduras – auf den Tag genau vier Jahre nach dem 0:0 in Südafrika – eine Zitterpartie, die sich kein eidgenössischer Fussballfan ein weiteres Mal antun will. Also: Unbedingt auch Frankreich schlagen!

Diese Ausgangslagen warten auf die Schweizer

Dennoch: Als Schweizer sollte man sich auf ein Zitterspiel gefasst machen. Hält der Höhenflug des auftrumpfenden Real-Stars Karim Benzema an, muss damit gerechnet werden, dass der famose Franzose auch Diego Benaglio bezwingen wird. Und wenn nicht Benzema, dann vielleicht OIivier Giroud, Mathieu Valbuena oder Antoine Griezmann. 

Wir hoffen es zwar nicht, aber sollte die Schweiz gegen Gruppenfavorit Frankreich verlieren, warten auf sie folgende Szenarien:

Ecuador gewinnt gegen Honduras

Im Fernduell der Gruppe E treffen um Mitternacht in Curitiba Honduras und Ecuador aufeinander. Falls sich die favorisierten Südamerikaner gegen Honduras durchsetzen, ist in dieser Gruppe alles möglich. Gewinnt die Schweiz am Mittwoch nächster Woche gegen Honduras, steht sie fast sicher in den Achtelfinals, ausser Ecuador schlägt auch noch Frankreich und die Schweiz hat das schlechteste Torverhältnis der Gruppe. Bei einem Unentschieden und bei einer Niederlage ist man auf Schützenhilfe Frankreichs angewiesen, das im letzten Gruppenspiel zur gleichen Zeit auf Ecuador trifft.

Ecuador und Honduras trennen sich unentschieden

Wesentlich deutlicher gestaltet sich die Ausgangslage, wenn im Duell der beiden Latinoamerikaner kein Sieger das Feld verlässt. Gewinnt die Schweiz dann gegen Honduras, ist sie sicher durch. Bei einem Unentschieden und einem Sieg Ecuadors gegen «Les Bleus» entscheidet das erst das Torverhältnis, dann die Direktbegegnung. Verliert das Team von Trainer Ottmar Hitzfeld, dürfen die Startspielgegner nicht als Gewinner vom Platz gehen.

Honduras gewinnt gegen Ecuador

Ebenso klar stehen die Vorzeichen bei einem Sieg Honduras' am Freitag. Verliert die Schweiz, heisst es «Adieu Brasilien», spielt sie Unentschieden entscheidet das Torverhältnis, bei einem Sieg ist alles klar.

Kann die Schweiz die Offensive Frankreichs stoppen?
Kann die Schweiz die Offensive Frankreichs stoppen?Bild: MARKO DJURICA/REUTERS

Finalissima in der Hitze von Manaus

Dass es in Manaus für die Schweiz wieder zum Entscheidungsspiel gegen Honduras kommt, ist ein durchaus mögliches Szenario. Dann hätten es Hitzfelds Mannen selbst in der Hand, die Schmach von 2010 vergessen zu machen und sich für den Achtelfinal zu qualifizieren.

Es wäre der verdiente Lohn für den grossen Einsatz, den das Fussballland Schweiz seit Jahren betreibt. Und dank dem Last-Minute-Sieg gegen Ecuador stehen die Chancen, dass sich die Schweizer aus Freude auf den Boden legen ...

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... grösser, als dass Enttäuschung und Trauer die Nati-Spieler zu Boden reissen wie vor vier Jahren und wir 2018 schreiben müssen: «Es war das Spiel der letzten Chance, als am 25. Juni 2014 die Schweizer Nationalmannschaft in Manaus auf Honduras traf ...»

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