Luis Suarez hat, sagen wir es einmal diplomatisch, gerade nicht die beste Zeit seines Lebens. Obwohl Uruguay im Achtelfinal gegen Kolumbien steht, ist die WM für den 27-Jährigen wegen des FIFA-Urteils nach seiner Biss-Attacke auf den Italiener Giorgio Chiellini vorzeitig beendet.
Während sich im Internet der Spott gleich kübelweise über ihn ergiesst, wartet bei der bevorstehenden Heimkehr nach Uruguay eine ordentliche Portion Seelenbalsam auf den Goalgetter. Am Flughafen von Montevideo haben sich hunderte von Fans versammelt, um ihrem Idol in dieser schweren Stunde den Rücken zu stärken. Sogar Staatspräsident Jose Mujica war kurz vor Ort, beschloss aber wieder nach Hause zu fahren, weil sich der Flug von Suarez offenbar verspätet hat.
Derweil hat sich auch Giorgio Chiellini zu Wort gemeldet. Auf seiner Website verkündet das Opfer von Suarez' Biss-Attacke, dass er keine negativen Gefühle gegen seinen Angreifer hegt: «Ich fühle keine Freude, Rachegefühle oder Wut gegenüber Suarez. Dieser Vorfall geschah auf dem Platz und ist abgeschlossen. Mein einziger Gedanke gilt derzeit Luis und seiner Familie. Sie stehen vor einer schwierigen Zeit.»
Chiellini hält auch die Höhe der Strafe (9 Spielsperren auf Länderspielebene und vier Monate im Verein) für unangemessen: «Ich denke, die angewendete Formel ist übertrieben. Ich hoffe, dass er wenigstens während der Spiele in der Nähe seiner Teamkollegen bleiben kann, denn ein solches Verbot entfremdet einen Spieler wirklich sehr.»