«Form und Fitness waren die wichtigsten Entscheidungsmerkmale», so Jögi Löw an der Pressekonferenz zur Auswahl bei seinem WM-Kader. «Ausser bei Sami Khedira habe ich mich an dieses Credo versucht zu halten». Das vorläufige 30-Mann-WM-Kader beinhaltet einige Überraschungen:
Grosser Abwesender ist Mario Gomez, der diese Saison bei seinem neuen Klub Fiorentina aufgrund diverser Blessuren viele Spiele verpasst hatte. Die Tür ist in Zukunft für den Torjäger trotzdem nicht zu.
Mario Gomez nicht nominiert?
Rückgang der weiblichen #WM2014 Zuschauer um 75% fast sicher. #WMKader
— Sebastian Wark (@Hellwoofer) 8. Mai 2014
«Seine Karriere im DFB-Team ist keineswegs beendet. Wenn er fit ist, ist er für jedes Team wichtig», meinte der Bundestrainer zu den Zukunftsaussichten von Gomez.
Auch Max Kruse durfte sich berechtigte Hoffnungen machen auf einen Platz. Jogi Löw dazu: «Max Kruse hat gut gespielt, aber Spielertypen wie Volland passen besser in den Gesamtkader.»
Nicht dabei sind unter anderem auch Leverkusens Sidney Sam, Dortmunds Sven Bender und Hamburgs Heiko Westermann.
Als Neulinge sind die jungen Schalker Leon Goretzka und Max Meyer, Ron-Robert Zieler (Hannover) sowie der Aufsteiger der Saison, der Dortmunder Erik Durm, dabei.
Das Märchen von Erik Durm geht mit der Nomination weiter. Der 21-Jährige spielte im Mai 2013 noch mit der U-23-Mannschaft von Dortmund gegen den Abstieg aus der 3. Liga. Im August 2013 machte der Aussenverteidiger sein Bundesligadebüt. Wenige Monate später lief der frühere Stürmer in der Champions League auf, wo er gegen Stars wie Cristiano Ronaldo & Co. zu überzeugen wusste.
Auch Shkodran Mustafi, der erst im Februar 2014 erstmals für ein A-Nationalmannschaft-Spiel aufgeboten wurde, ist wieder dabei. Bei Sampdoria Genua ist der 22-Jährige zwar Stammspieler, aber «la Samp» dümpelt seit Jahren im Mittelfeld der Serie A herum.
Mit André Hahn scheint Lucien Favre einen Glücksgriff getätigt zu haben. Der schnelle Augsburger Flügelstürmer wechselt nämlich nächste Saison zu Gladbach und darf sich nun heuer nach einer starken Saison Hoffnungen auf ein Ticket für Brasilien machen.
Bei den Torhütern muss die frühere Nummer 1, René Adler, der beim HSV in dieser Spielzeit nicht immer auf der Höhe war, die Segel streichen. Eher überraschend kommt die Absage an Marc-André ter Stegen, der gute Statistiken aufweist und bei Gladbach wieder eine tolle Saison hingelegt hat. Im Tor setzt somit Löw auf den aktuellen Welttorhüter Manuel Neuer, den Routinier Roman Weidenfeller und Ron-Robert Zieler.
Erst nach dem Trainingslager in Südtirol und dem vorletzten WM-Testspiel gegen Kamerun muss Löw am 2. Juni dem Weltverband FIFA seinen endgültigen 23-Mann-Kader melden. Ins Trainingslager wird Löw jedoch nur mit 25 oder 26 Spielern seines vorläufigen WM-Kaders reisen, die übrigen stehen auf Abruf bereit.
Die meisten Spieler stellen die beiden Cupfinalisten Bayern München mit sieben und Borussia Dortmund mit sechs Akteuren. (syl/si)