Bei Wettanbietern, Experten und Fans die Nummer 1: Für einmal sind sich alle einig. Der Wimbledon-Titel führt in diesem Jahr über Roger Federer. 24:2 Siege lautet seine Matchbilanz in diesem Jahr und der Australian-Open-Champion überliess für die perfekte Vorbereitung auf seinen persönlichen Saisonhöhepunkt nichts dem Zufall.
Der «Maestro» trainierte bereits im Frühling am Zürichsee auf Gras, liess das French Open aus und gewann in beeindruckender Manier das Vorbereitungsturnier von Halle. Die Art und Weise, wie Federer im Final gegen den deutschen Aufsteiger Alexander Zverev auftrat, erinnerte erneut an die besten Tage des 18-fachen Grand-Slam-Champions und zeigte, dass die Niederlage in Stuttgart gegen Tommy Haas nur Ausrutscher gewesen ist.
Fazit: Kann sich Federer wieder so in einen Rausch spielen wie am Australian Open, wird er nur schwer zu stoppen sein.
Wettquote: 3.00
#Federer route to #Wimbledon final:
— We Are Tennis (@WeAreTennis) 30. Juni 2017
R1 Dolgo
R2 Lajovic/Q
R3 Mischa
R4 Dimitrov/Isner
QF Raonic/Zverev
SF Djoko/Thiem
F Murray/Nadal
Der French-Open-Champion hat vor Wimbledon nur einen Match auf Rasen bestritten. In einem Exhibition-Match schlug Nadal Federers Stuttgart-Bezwinger Tommy Haas mit 6:4, 1:6 und 10:5. Auf Queens verzichtete der «Stier aus Manacor», um seinem Körper die nötige Erholungszeit zu geben.
Nadal liegt im «Race to London» vor Federer an erster Stelle und kann in Wimbledon gar die neue Nummer 1 werden. Der zweifache Champion hat mit guten Resultaten beim Australian Open, in Indian Wells und Miami gezeigt, dass er es nicht nur auf Sand kann. Und auf Rasen ist der 15-fache Grand-Slam-Sieger normalerweise noch etwas höher einzuschätzen als auf Hartplatz. Die bange Frage ist bei ihm stets: Wie gut findet Nadal ins Turnier? Der Mallorquiner gilt als Langsamstarter, pflegt sich dann aber kontinuierlich zu steigern.
Fazit: Übersteht Nadal die ersten Runden, gehört er auch in Wimbledon zu den ersten Anwärtern auf den Titel.
Wettquote: 5.50
#Wimbledon Nadal's path to the final:
— We Are Tennis (@WeAreTennis) 30. Juni 2017
R1 Millman
R2 Young/Istomin
R3 Khachanov
R4 Karlovic/Muller
QF Cilic
SF Murray
F Djokovic/Federer
Der Titelverteidiger leidet derzeit an einer Hüftverletzung, und ganz Grossbritannien rätselt, wie sehr ihn die Blessur behindern wird. Nachdem Murray in Queens in der Startrunde gegen die Weltnummer 90, Jordan Thompson, verloren hatte, musste er zwei Exhibitions absagen. Dass man ihn über den Trainingsplatz humpeln sah, vermochte die Briten ebenfalls nicht zu beruhigen.
Das traditionelle Auftaktmatch des Titelverteidigers um 14 Uhr auf dem Centre Court gegen Alexander Bublik wird Murray am Montag bestreiten können. Bei der Pressekonferenz versprühte Murray, der bald zum zweiten Mal Vater wird, nicht gerade viel Zuversicht. Er habe in den letzten Wochen Mühe gehabt sich bei gewissen Schlägen richtig zu bewegen.
Fazit: Die grosse Frage lautet, wie fit Murray ist. Bereitet ihm die Hüfte im Verlauf des Turniers keine Probleme, ist mit ihm zu rechnen. Ansonsten sieht's düster aus für den Titelverteidiger.
Wettquote: 6.00
#Murray route to the final #Wimbledon
— We Are Tennis (@WeAreTennis) 30. Juni 2017
R1: Q/LL
R2: Sousa/Brown
R3: Fognini
R4: Pouille/Kyrgios
QF: Wawrinka
SF: Nadal
F: Djokovic/Federer
Der dreifache Champion hat in der Woche vor Wimbledon noch einmal so richtig Selbstvertrauen getankt. Djokovic entschied sich kurzfristig doch noch ein Vorbereitungsturnier auf Rasen zu bestreiten und feierte in Eastbourne prompt seinen 68. Turniersieg. Auf dem Weg zum Titel gab der «Djoker» keinen Satz ab.
Noch ist aber nicht alles im grünen Bereich beim Serben: Zwar erinnerte er phasenweise an den alten Djokovic, immer wieder zeigte sich aber auch die Verunsicherung, die sich bei ihm nach dem schwachen ersten halben Jahr eingenistet hat.
Fazit: Djokovic bleibt vor Wimbledon ein grosses Fragezeichen. Ein frühes Aus scheint ebenso möglich wie der Durchmarsch zum Titel. Ausschlaggebend könnte sein, wie er mit der ersten schwierigen Situation umgehen wird.
Wettquote: 6.00
#Wimbledon Djokovic's way to the final:
— We Are Tennis (@WeAreTennis) 30. Juni 2017
R1: Klizan
R2: Pavlasek
R3: DelPotro
R4: Monfils
QF: Thiem
SF: Federer
F: Murray/Nadal
Für einmal startet Wawrinka nicht als einer der Top-Favoriten in ein Major-Turnier, schliesslich gilt Rasen nicht als seine stärkste Unterlage. Bei seinem einzigen Vorbereitungsturnier auf Wimbledon in dieser Saison verlor er in Queens bereits in der Startrunde. Doch Stimmungsspieler Wawrinka hat auch in Wimbledon seine Chancen, auch weil er zusätzlich motiviert sein dürfte: Ihm bietet sich die Chance, mit dem Titel seinen Karriere-Slam zu vervollständigen.
Wettquote: 34.00
Noch immer haftet dem US-Open-Sieger von 2014 das Prädikat «One-Slam-Wonder» an. In Wimbledon will er dies endlich ändern. Beim Vorbereitungsturnier in Queens überzeugte der Kroate dank gutem Aufschlag und aggressivem Spiel. Erst im Final scheiterte er an Feliciano Lopez. In der ersten Runde von Wimbledon wartet mit Philipp Kohlschreiber (Head-to-Head: 3:6) aber gleich ein Angstgegner auf die Weltnummer 6.
Wettquote: 17.00
Im Vorjahr besiegte der Kanadier im Halbfinal von Wimbledon Roger Federer, blieb im Final gegen Andy Murray dann aber chancenlos. Rasen ist seine bevorzugte Unterlage, nirgends zeigen sein wuchtiger Aufschlag und seine Vorhand mehr Wirkung. Doch Raonic hat kein gutes Jahr hinter sich. Immer wieder machten ihm Verletzungen zu schaffen, immer wieder scheiterte er früh. Nach dem Achtelfinal-Aus beim French Open trennte er sich nach nur sechs Monaten von Coach Richard Krajicek – ohne Erfolg: In Queens scheiterte der Kanadier zum Auftakt gleich an Comebacker Thanasi Kokkinakis (ATP 698).
Wettquote: 19.00
Wie Andy Murray litt auch der «Bad Boy» der Tennis-Szene zuletzt an einer Hüftverletzung. In Queens musste er in der ersten Runde deswegen sogar aufgeben. Trotzdem spuckte Kyrgios unmittelbar vor dem dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres grosse Töne: «Ganz ehrlich – ich denke, ich kann Wimbledon gewinnen», posaunte er. An spielerischem Talent mangelte es dem Nadal-Bezwinger von 2014 noch nie, allerdings müsste er für den grossen Coup über zwei Wochen auch im Kopf bereit sein ...
Wettquote: 34.00
Im Final von Halle erhielt der Aufsteiger des Jahres von Roger Federer eine Lektion verpasst: Zverev war absolut chancenlos. Und bei Grand Slam-Turnieren ist die Weltnummer 12 bislang noch nie über die 3. Runde hinausgekommen. Dennoch muss mit «Sascha» gerechnet werden. Denn er verfügt über das komplette Repertoire eines erfolgreichen Rasenspielers. Nur beim Volley sollte er sich noch den einen oder anderen Tipp bei seinem älteren Bruder Mischa abholen.
Wettquote: 26.00