1. Beat Feuz
2. Aksel Lund Svindal NOR +0,18
3. Matthias Mayer AUT +0,67
14. Gilles Roulin +2,00
15. Gian Luca Barandun +2,16
19. Marc Gisin +2,32
22. Mauro Caviezel +2,40
Mit Startnummer 1 legt Feuz eine Zeit vor, die keiner unterbieten kann.Bild: AP/Keystone
Beat Feuz triumphiert nach 2012 zum zweiten Mal am Lauberhorn. Der Abfahrts-Weltmeister lässt den Norweger Aksel Lund Svindal in Wengen vor 35'000 Zuschauern um 18 Hundertstel hinter sich.
13.01.2018, 15:0113.01.2018, 17:05
Er werde sich auf jeden Fall für eine frühe Startnummer entscheiden, hatte Beat Feuz nach dem Abschlusstraining gesagt. Diese Absicht setzte er bei der Wahl der Startposition mit der Nummer 1 maximal um. Als er heute um 12.30 Uhr bei besten Bedingungen als Erster ins Rennen ging, gelang Feuz zwar nicht die perfekte, aber zumindest die erwünscht starke Fahrt. Als er nach den 4,27 km im Ziel die Zeit von 2:26,50 aufleuchten sah, jubelte der Berner bereits ein erstes Mal – im Wissen, dass er damit um mehr als drei Sekunden schneller war als der Trainingsschnellste am Donnerstag.
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Sonne, Berge, Feuz: Das perfekte Skifest am Lauberhorn 2018
Schweizer Fahnen, so weit das Auge reicht: Am Lauberhorn feierten die Fans 2018 einen Heimsieg durch Beat Feuz.
quelle: ap/ap / gabriele facciotti
«Es war wie 2012 ein genialer Tag, mit blauem Himmel», sagte Feuz gegenüber dem Schweizer Fernsehen SRF. Zu seiner Fahrt meinte der nun sechsfache Abfahrtssieger: «Beim Brüggli-S war die Ein- wie auch die Ausfahrt nicht perfekt. Den Rest habe ich gut erwischt, obwohl aber längst nicht alles optimal war.» Nun werde er den weiteren Tag geniessen, am Sonntag dann möglichst ausspannen, so Feuz. In Kitzbühel, das nächste Woche folgt, habe er einiges vor. «Ich kann nicht verneinen, dass ich in Topform bin.»
Kampf um die kleine Kugel
Das nächste Mal durfte Feuz nach der Fahrt von Aksel Lund Svindal durchatmen und die Faust ballen. Der mit der Nummer 3 gestartete Norweger lieferte Feuz ein enorm spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Noch bei der letzten Zwischenzeit lag er um zwei Hundertstel vorne. Doch im Ziel-S fand der Einheimische die schnellere Linie, am Ende lag er um 0,18 Sekunden vor Svindal. Dritter wurde Matthias Mayer, der auf Feuz 0,67 Sekunden einbüsste. Wie Feuz und Svindal vertraut auch der österreichische Abfahrts-Olympiasieger der gleichen Skimarke (Head).
Das Podest: Svindal, Feuz und Mayer (von links).
Dank seinem neunten Weltcupsieg, dem zweiten in dieser Saison nach demjenigen in der Abfahrt von Lake Louise, rückte Feuz auch in der Disziplinenwertung Svindal um 20 Punkte näher. Der Emmentaler liegt nun noch 58 Punkte hinter dem Skandinavier zurück (362:420). Als Dritter liegt Svindals Landsmann Kjetil Jansrud (238) bereits 182 Punkte zurück. Bislang wurden im Olympia-Winter bislang fünf von neun Abfahrten gefahren. (ram/sda)
Das war der Liveticker:
«Jeder Sieg hat irgendetwas spezielles. Jeder ist neu, aber es ist vergleichbar mit 2012. Es war wieder ein genialer Tag, strahlend blauer Himmel, sehr viele Zuschauer», freute sich der grosse Sieger des Tages. «Beim Brüggli-S spürte ich, dass ich es im Training besser erwischt hatte. Aber es rüttelte auch heftiger als im Training und ich hoffte, dass es den anderen auch so ergehen würde.»
Nach der Fahrt mit Startnummer 1 begann für Beat Feuz ein langes Warten. «Ich schaute auf die Zeit und wusste, dass die wahrscheinlich schnell war.» Dass mit Aksel Lund Svindal ein weiterer Topfavorit gleich kurz später mit der 3 fuhr, war gewiss beruhigend. «Svindal kam gleich, das war ein guter Brocken.»
Der nächste junge Schweizer kann nicht mit Barandun mithalten. Rogentin zaubert vor dem Ziel-S, setzt seinen rechten Ski beinahe an eine Werbebande. Er verliert 4,71 s und verpasst die Weltcup-Punkte klar.
Rang 15! Er verliert 2,16 s, vor allem in der zweiten Hälfte des Rennens fährt Barandun stark. Wow! Da liegt vielleicht sogar ein Olympiaticket drin für den Youngster.
Der Bruder von Olympiasiegerin Dominique Gisin mit einer ansprechenden Fahrt – sie bringt ihn auf Rang 18, mit 2,32 s Rückstand. Das wäre sein bestes Saisonergebnis.
«Es freut mich riesig, in Wengen auf dem Podest zu stehen, das war ein Kindheitstraum von mir», strahlt der drittplatzierte Olympiasieger im SRF. «Wunderschönes Wetter, diese tolle Bergwelt – traumhaft. Ich hoffe, nächste Woche sind dann wir Österreicher dran.» Dann steht mit Kitzbühel der nächste Abfahrtsklassiker an.
«Heute war's ein richtig cooles Rennen. Ich bin mit Rang 2 sehr zufrieden», sagt Aksel Lund Svindal im SRF-Interview. Der Norweger hatte im Brüggli-S das Netz touchiert, «mein ganzer Arm ist blau». Auch sein Helm kriegte sichtbare Schrammen ab. «So eng sollte man nicht fahren», meinte Svindal cool.
Starkes Ergebnis für den Slowenen, Rang 11 mit 1,84 s Rückstand. Die Piste lässt noch alles zu.
Das ewige Talent kassiert 3,09 s Rückstand. Das ergibt Zwischenrang 27 – das wird eng mit Weltcuppunkten.
Nun müssen die Netze wieder aufgestellt werden, die Goldberg abgeräumt hat. Als nächster ist Nils Mani dran, ein weiterer Schweizer.
Der Amerikaner stürzt in ein Fangnetz, aber er hat sich wohl maximal einige blaue Flecken geholt.
Rang 13 mit exakt zwei Sekunden Rückstand – er lässt sich feiern, zurecht. Das ist stark für einen Lauberhorn-Neuling. Im Ziel-S geht ihm beinahe der Saft aus.
Bild: KEYSTONE
Der junge Zürcher oben ansprechend, eine Sekunde zurück. Das Brüggli-S gut, 1,40 s Rückstand. Zwischenrang 12.
Au revoir, bonne chance 2019: Fayed mit 3,37 s Rückstand auf dem letzten Platz.
Die Piste lässt also noch alles zu – ein absolut faires Rennen. Fayed verbremst das Brüggli-S, das ist fatal und wirkt sich brutal aus: Nun zwei Sekunden Rückstand.
Aufgepasst, mit 0,16 s Rückstand vor dem Hundschopf top!
Blauer Himmel und Sonnenschein – das kennt der Kalifornier von zuhause. Rang 14 für ihn mit 2,24 s Rückstand.
Keiner nimmt mehr Tempo aus dem Brüggli-S mit – aber Walder hat dann unten einige Fehler in seiner Fahrt. So resultiert Platz 13 mit 2,18 s Rückstand.
Der Österreicher oben stark, nur 0,21 s hinter Feuz. Und an der Mischkante ebenfalls mit 0,69 s. Das ist dort Rang 7.
Da kommt Mayer auf seinem dritten Platz ins Schwitzen. Am Ende wird der Franzose mit 1,18 s Rückstand Siebter.
Der Franzose mit einer guten Fahrt, an der Minschkante 0,72 s zurück.
Einer der ganz grossen Favoriten zählt zum Kreis der Geschlagenen: Kriechmayr mit 0,98 s Rückstand auf Rang 6.
Das Brüggli-S passt, auch wenn es gestern besser war. 0,72 s sein Rückstand. Podest im Visier, der Sieg ist weg.
Weiter dabei, Minschkante +0,56 s.
So, jetzt der Sieger der Kombinations-Abfahrt gestern. Oben mit 0,47 s Rückstand. Da liegt noch etwas drin für Kriechmayr.
Der Lauberhorn-Spezialist ist geschlagen: Reichelt mit 0,77 s Rückstand auf Rang 4.
Reichelt holt weiter auf, noch 0,77 s zurück vor dem Silberhornsprung.
Das Brüggli-S fährt Reichelt sehr gut. Er verkleinert den Rückstand auf 0,99 s.
Der Routinier aus Österreich büsst weiter Zeit ein, an der Minschkante 1,02 s zurück.
Auch schon 0,66 s zurück vor dem Hundschopf!
Die Einfahrt ins Ziel-S verhaut Sander, so wird es nur Rang 16. Da hat ihn die Kraft verlassen nach der längsten Abfahrt des Weltcups.
Bei der Minschkante ist der Deutsche aber auch schon 0,94 s zurück.
Vor dem Hundschopf bloss 0,38 s zurück. Die beste Fahrt seit langer Zeit.
10. Rang mit 2,24 s Rückstand auf Feuz. Damit sind auch die drei Elche geschlagen, wir machen ein Häkchen hinter Norwegen und träumen wieder ein Stück mehr von Beat Feuz' Triumph.
Fünfter im Abschlusstraining, aber oben schon 1,06 s zurück – weg, auch er!
Liegt's am Wetter? Am Schnee? Am Material? Schon oben kommen die Konkurrenten nicht an Feuz und Svindal heran, die heute eine Klasse besser gefahren sind als alle anderen.
Der nächste Österreicher, der nicht zufrieden sein wird: Baumann mit 2,52 s Rückstand auf Zwischenrang 13.
Naa, des woa nix. Rang 9 mit einem Rückstand von 1,88 s.
Ja gopf, rast Feuz heute mit Startnummer 1 tatsächlich zum grossen Sieg? Noch oben: Aamodt Kilde, Reichelt und Kriechmayr um nur die drei heissesten Kandidaten zu nennen.
Der Österreicher mit einem guten Brüggli-S, vielleicht reicht's ihm für einen Podestplatz. Aber auf Feuz hat er schon 1,29 s Rückstand. Dritter ist Franz' Landsmann Mayer mit 0,67 s Rückstand.
Ausfahrt Langentreien fährt er beinahe in ein Tor, da hat er Schwein. Das Ziel-S dann geschmeidig, aber mit 2,40 s Rückstand gibt's nur Zwischenrang 11 für den Bündner.
Schon vor dem Hundschopf weg vom Fenster mit 0,92 s Rückstand auf Feuz.
Vorgestern stellte der Franzose im Abschlusstraining die Bestzeit auf – aber Feuz weiss schon längst, dass man dann schnell sein muss, wenn es zählt. Theaux gehört auch zu den Geschlagenen, der Mitfavorit büsst 1,84 s ein – Rang 8.
Der Slowene bringt TV-Reporter Stefan Hofmänner mit seinem Zwischenschwung vor dem Brüggli-S zum Lachen – aber Hofmänner verstummt, als die Geschwindigkeit von Kline bei der Ausfahrt angezeigt wird: Denn so schnell ist noch keiner. Im Ziel dennoch 2,38 s zurück.
Die Bestzeit von Beat Feuz hat weiter Bestand, auch nach dem ersten Österreicher. Mayer mit 0,67 s Rückstand auf Rang 3.
Aber aufgepasst: Im unteren Streckenteil fuhr Mayer schneller als Feuz. Perfekt war die Fahrt des «Kugelblitzes» also nicht.
Der Olympiasieger aus Österreich liegt bei der Minschkante 0,74 s hinter Feuz.
«Gut, bin ich noch auf diesem Thron an der Sonne. Es wäre cool, wenn's zum Schluss für einen Podestplatz reicht.»
Der Ex-Weltmeister gehört heute zu den Geschlagenen, anders als bei seinem grossartigen Lauberhorn-Sieg 2014. Küng verliert auf Teamkollege Feuz 2,74 s. Damit ist er momentan Letzter.
Vor dem Hundschopf noch dabei mit 0,25 s Rückstand, danach mit 1,18 s schon abgeschlagen. Küng verpatzt auch das Brüggli-S, sowohl Ein- wie Ausfahrt. Danach schon 1,95 s Rückstand.
Mit 1,79 s Rückstand sticht auch der dritte italienische Trumpf nichts. Freue mich, später Kollege Zappella zu seiner Spätschicht begrüssen zu dürfen.
Der Italiener stürzt beinahe aus dem Starthaus … hat er gestern den Sieg in der Disziplinenwertung Kombination zu ausgiebig gefeiert? An der Minschkante schon 0,93 s hinter Feuz. Das wird auch für Fill nichts.
Materialprobleme? Innerhofer heute kein Winnerhofer, schon nach der Gleiterpassage mit mehr als einer Sekunde zurück, an der Minschkante schon mit 2,06 s. Und dann der Sturz im Brüggli-S!
Innerhofer fährt es falsch an und schon hat er keine Chance mehr, das zu korrigieren. Aber er steht wieder und fährt selber hinunter ins Ziel. Schwein gehabt!
Rang 4 mit 1,22 s Rückstand – das ist eine Enttäuschung für Paris.
Der Italiener kommt mit viel Speed aus dem Brüggli-S, aber der Rückstand wird grösser. 0,91 s, das wird nix für Paris.
Nach dem Hundschopf liegt er 0,65 s zurück – schon zuviel? Das Brüggli-S entscheidet es gleich.
Der nächste, der keinen Stich hat gegen die Zeit von Feuz: Der Amerikaner Steven Nyman büsst 2,62 s ein und hat Glück, dass er im Ziel-S nicht noch stürzt.
Bundespräsident Alain Berset gratuliert Beat Feuz zu seiner tollen Fahrt.
1,53 s fehlen ihm im Ziel auf Feuz – keine Chance für den zweiten der drei «Elche». Aamodt Kilde steht noch oben.
Der Norweger verliert bis zur Minschkante sieben Zehntel, nach dem Brüggli-S ist's eine Sekunde. Weg ist er!
Der Deutsche ist keine Gefahr für Feuz, aber er zeigt eine für seine Verhältnisse gute Fahrt. 0,93 s Rückstand für Dressen.
Feuz bleibt vorne! 18 Hundertstel fehlen Svindal. Feuz ballt die Fäuste. Yes!
Im Haneggschuss wieder 0,08 s Vorsprung für Svindal. Mann, das wird spannend!
Svindal öffnet früh, kommt etwas langsamer als Feuz aus dem Brüggli-S. Prompt liegt er 0,04 s zurück.
0,16 s vorne bei der Minschkante. Wie erwischt er das Brüggli-S?
Vor dem Hundschopf 0,11 s vor Feuz.
Der Kanadier liegt schon vor dem Hundschopf hinter Feuz zurück und bei der Minschkante hat er schon einen Rückstand von 1,10 Sekunden. Das Brüggli-S verhaut Osborne-Paradis ebenfalls. Keine gute Fahrt und 2,36 s Rückstand.
Ein kleiner Wackler war drin, ansonsten kaum Fehler zu erkennen. Das Ziel-S fährt Feuz sehr gut und seine Richtzeit ist 2:26.50. Mal schauen, was diese Zeit wert ist.
Hundschopf und Minschkante trifft er gut, auch die Ausfahrt Canadian Corner, Feuz fährt sehr schnell ins Brüggli-S hinein, in die Ausfahrt hätte er etwas mehr Tempo mitnehmen können/sollen/müssen.
Geschmeidig gleitet Feuz durch die obere Passage bis zum Hundschopf. Da ist auch das Material entscheidend auf den ersten rund 50 Fahrsekunden bis zum Hundschopf.
Beat Feuz, der am Lauberhorn schon einmal triumphiert hat, eröffnet die Abfahrt. Die Fans sind sich einig, ob an der Piste oder vor dem TV: Hopp Beat!
Den Emmentaler bringt nicht so schnell etwas aus der Ruhe. Feuz im SRF: «Es ist schön, so ein Rennen in der Schweiz haben zu können. Druck ist sicher da, aber die Vorfreude ist viel grösser.»
Bild: KEYSTONE
Ex-Eishockeystar Mark Streit gemeinsam mit Schwingerkönig Matthias Glarner:
Die Kollegen von SRF 3 haben was für alle, die neben dem Rennen ein eigenes Spielchen spielen wollen:
Gut im Schuss präsentierten sich am Lauberhorn die Österreicher. Im Abschlusstraining belegten Matthias Mayer und Max Franz die Ränge 2 und 3, gestern gewann Vincent Kriechmayr die Kombinationsabfahrt vor Hannes Reichelt.
Mit dem Trainingssieger Theaux aus Frankreich ist ebenso zu rechnen wie mit dem norwegischen Trio Aksel Lund Svindal, Kjetil Jansrud und Aleksander Aamodt Kilde. Dazu wollen auch die Italiener Dominik Paris und Peter Fill ein gewichtiges Wort um den Sieg mitreden.
Die Schweizer vermochten im Abschlusstraining nicht mit den Schnellsten nicht mitzuhalten. Beat Feuz büsste 1,79 Sekunden auf die Bestzeit des Franzosen Adrien Théaux ein. Der Weltmeister bleibt aber zuversichtlich. «Ich habe das eine oder andere ausprobiert. Es ist noch nicht alles aufgegangen. Am Samstag sollte es dann aber schon passen.»
Ex-Weltmeister Patrick Küng war nur unwesentlich langsamer. Der Glarner will seinen in der Abfahrt in Bormio angedeuteten Aufwärtstrend fortsetzen. Noch passt bei ihm nicht alles zusammen, «aber die Richtung stimmt.»
Die Sieger der Lauberhorn-Abfahrt seit 1997
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Die Sieger der Lauberhorn-Abfahrt seit 1997
2023: Aleksander Kilde (Norwegen).
quelle: keystone / alessandro trovati
Olympische Winterspiele 2018 in Pyeongchang
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