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Iditarod: Dopingskandal beim berühmtesten Hundeschlitten-Rennen der Welt

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Ist der vierfache Iditarod-Sieger ein Betrüger? Dallas Seavey wurde 2017 Zweiter hinter Vater Mitch.Bild: ap

Verschwörungstheorien nach Dopingskandal am härtesten Hundeschlitten-Rennen der Welt

Ein Dopingfall beschäftigt die Hundesport-Szene. Ausgerechnet die Tiere des vierfachen Iditarod-Siegers Dallas Seavey blieben in einer Dopingkontrolle hängen. Doch der Amerikaner wehrt sich.
25.10.2017, 15:2025.10.2017, 15:37
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Wer glaubt, nur türkische Gewichtheber, russische Hammerwerferinnen oder spanische Velorennfahrer würden dopen, der irrt. Dopingfälle gibt es in nahezu jeder bekannten Sportart. Und auch in unbekannteren, wie nun der Fall von Dallas Seavey zeigt. Erstmals seitdem 1994 beim Hundeschlitten-Rennen Iditarod in Alaska Dopingproben genommen werden, flog ein Teilnehmer auf. Und mit Seavey ist es ein Star der Szene, der das Rennen viermal gewonnen hat.

In diesem Frühling wurde der 30-jährige Musher hinter seinem Vater Mitch, der in neuer Rekordzeit gewann, Zweiter. Dabei wurden bei vier seiner Hunde Spuren von Tramadol gefunden, dem Wirkstoff von Schmerzmitteln. 

Wunderschöne Bilder vom Iditarod in Alaska

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Wunderschöne Bilder vom Iditarod in Alaska, dem härtesten Hundeschlitten-Rennen der Welt
Das Iditarod gilt als härtestes Hundeschlitten-Rennen der Welt. Es führt über rund 1850 km durch Alaska.
quelle: ap/anchorage daily news / bob hallinen
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Opfer von Sabotage?

Dallas Seavey wies den Vorwurf, er habe seine Hunde gedopt, entschieden von sich: «Ich habe meinen Hunden kein Doping gegeben und ich habe in keinem Rennen verbotene Substanzen eingesetzt.» Er sprach von möglicher Sabotage eines anderen Mushers. Und er brachte die Möglichkeit ins Spiel, dass Tierschützer dahinter stecken könnten, die dem Sport schaden wollten. Alleine in diesem Jahr bezahlten fünf Hunde die Strapazen in Alaska mit ihrem Tod. Die Organisation PETA zählte mehr als 150 verendete Tiere in der 44-jährigen Geschichte des Iditarod.

Seavey beklagte sich ausserdem, dass die Sicherheitskontrollen beim Rennen äusserst lasch seien. «Wer auch immer den Hunden das Schmerzmittel verabreicht hatte, wusste, dass es im Dopingtest entdeckt wird. Das sollte mich und mein Team am unverdächtigsten machen.»

Dallas Seavey mushes into the Unalakleet checkpoint in the Iditarod on Sunday, March 15, 2015. Aaron Burmeister, 39, was the first musher to reach Unalakleet, the first checkpoint on the Bering Sea co ...
Checkpoint mitten im Nirgendwo: Dallas Seavey in Unalakleet.Bild: AP/Alaska Dispatch News

Regelwerk wurde angepasst

Rang zwei und das Preisgeld von 59'000 Dollar darf Seavey jun. trotz der positiven Dopingprobe behalten. Die Organisatoren des Iditarod entschieden sich dazu, weil sie ihm kein aktives Verschulden nachweisen können. Die Regeln wurden nun so angepasst, dass der Musher für jeden positiven Test verantwortlich gemacht wird, sofern er seine Unschuld nicht belegen kann.

So oder so ist der Vorfall Wasser auf die Mühlen aller Kritiker, die das Rennen als Tierquälerei bezeichnen und seine Abschaffung fordern. (ram)

Hund macht Schneeengel – und löst damit ein Rätsel

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ferienpraktiker
25.10.2017 16:45registriert Juni 2017
Der Musher ist unschuldig ! Sein Führungsleithund hat das Doping selber organisiert.
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Nuka Cola
25.10.2017 16:26registriert September 2016
Halte ich für Tierquälerei, klar auch der Mensch leistet hier einiges, und die Leistungen die hier vom Menschen erbracht werden, sind auf alle Fälle die stärkeren, als man sie von Sportarten wie Fussball oder Tennis her kennt. Doch am Schluss ist der eigentliche Leistungsbringer das Tier, und das kann nicht streiken, wenn es nicht mehr kann, dass muss machrn, auch wenns nicht will, das ist mMn ganz klar Tierquälerei zum Ergötzen der Zuschauer. - nicht besser als die, die auf Hundekämpfe wetten.
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