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Zürich

Hardturm-Projekt: SP Zürich macht Druck, nun reagieren der FCZ und GC

HANDOUT - VISUALISIERUNG --- Das Siegerprojekt des Investorenwettbewerbes zum Hardturm-Areal in der Vogelperspektive. Die Stadt Zuerich stellt an einer Medienkonferenz am Mittwoch, 13. September 2017  ...
Das neue Hardturm-Projekt der Firma HRS.Bild: HRS REAL ESTATE AG

Zürcher SP macht Druck auf die Hardturm-Pläne – nun reagieren GC und der FCZ

28.03.2018, 21:2129.03.2018, 07:17
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Seit exakt 3861 Tagen wurde auf dem Hardturm-Areal kein professionelles Fussball-Spiel mehr durchgeführt. Das sind mehr als elf Jahre, für die meisten Fussball-Fans in Zürich eine viel zu lange Zeit. 

Doch nun sollte es endlich klappen mit dem neuen Hardturmstadion. Das privat finanzierte Stadionprojekt «Ensemble», das vom Ostschweizer Bauunternehmen HRS Real Estate ausgearbeitet wurde, erhielt zunächst viel Zustimmung. Sämtliche Parteien begrüssten die neuen Stadionpläne.

Nebst einem Stadion mit einer Kapazität von rund 18'000 Zuschauern hätten zwei Hochhäuser mit 174 gemeinnützigen und 600 Wohnungen im mittleren Preissegment entstehen sollen. Soweit die Pläne im Sommer 2016.

HANDOUT - VISUALISIERUNG --- Stadion Innenansicht des Projekts "Ensemble" mit gemeinnuetzigem Wohnungsbau, Stadion und den Wohn- und Geschaeftstuermen des Siegerprojekts des Investorenwettbe ...
Blick ins neu geplante Hardturm-Stadion-Bild: HRS REAL ESTATE AG

SP stellen neue Forderungen

Nun, knapp zwei Jahre später, stellen die Zürcher SP, die Grüne und die AL jedoch neue Forderungen, dies schreibt die NZZ heute Mittwoch. Demnach soll der Anteil der gemeinnützigen Wohnungen auf mindestens ein Drittel erhöht werden. Das Geschäft befindet sich momentan in den zuständigen Parlamentskomissionen und hätte ursprünglich noch in diesem Jahr an die Urne kommen sollen.

Ob die linke Ratsmehrheit das Projekt fallen lassen würde, falls die geforderten Genossenschaftswohnungen nicht gebaut würden, ist zurzeit offen. Gabriela Rothenfluh, Co-Präsidentin der SP Stadt Zürich sagt gegenüber dem «SRF Regionaljournal»: «Wir sind zerrissen. Wir wollen das Stadion, aber gewisse Pläne finden wir schwierig.» Es könne nicht sein, dass in Zürich-West nur teure Wohnungen gebaut würden. 

Bürgerliche Politiker können mit den neu gestellten Forderungen wenig anfangen. Der Zürcher FDP-Präsident Severin Pflüger kritisiert im «SRF Regionaljournal», dass die SP keinen Plan B habe. Sie spiele mit dem Feuer.

Reaktion der Fussballclubs

Am Abend reagierten auch die beiden Fussballvereine auf die Medienberichte. In einem gemeinsamen Statement schrieben GC und der FCZ, dass ein Fussballstadion in Zürich für beide Clubs «überlebenswichtig» sei. Man sei «irritiert über die aktuellen politischen Manöver der Zürcher SP».

«Das Verhalten der Zürcher SP ist nicht ehrlich», sagt Stephan Anliker, Präsident von GC. «Fussball ist ein wichtiger Bestandteil von sozialer Intergration in der Stadt Zürich. Ich frage mich, ob sich die Politiker bewusst sind, was sie da gerade anrichten?»

Ancillo Canepa, Präsident des FCZ betont: «Fussball ist ein Sport, der für alle Zürcherinnen und Zürcher organisiert wird. Gerade unter den FCZ-Anhängern haben wir sehr viele SP-Wählerinnen und -Wähler. Das Projekt mit politischen Manövern zu gefährden, ist unverantwortlich.»

Die beiden Vereine kritisieren, dass die SP bereits von Beginn weg eng in den Prozess eingebunden worden sei und nun plötzlich eine Kehrtwende vollzogen habe. Noch vor wenigen Monaten hätten sie das Projekt unterstützt. (cma)

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153 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Linus Luchs
28.03.2018 21:46registriert Juli 2014
Bevor in Zürich ein anständiges Fussballstadion gebaut wird, fliegen nordkoreanische Astronauten auf den Mars.
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Toerpe Zwerg
28.03.2018 21:43registriert Februar 2014
Ensemble ist ein ausgewogenes und städtebaulich ausgezeichnetes Projekt, welches die SP noch vor 6 Monaten unterstützt hat. Es ist schändlich, wie sie nun aus dem Konsens ausschert und die damalige Ausschreibung mit neuen Forderungen obsolet macht. Es geht nicht um 60 zusätzliche gemeinnützige Wohnungen. Die könnte man wohl unterbringen. Bloss würde das die Ausgangslage der Ausschreibung erheblich verändern und damit müsste diese wohl widerholt werden.

Die SP ist die neue konservative Partei, durchtränkt von Filz und Günstlingswirtschaft. Dieses Manöver wird sie gewaltig Sympathien kosten.
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Beggride
28.03.2018 22:05registriert November 2015
Sie äh könnte ich nochmals die Pläne sehen, vom Projekt, das wir schon 10 Mal diskutiert und befürwortet haben?
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