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Erbschleicher, falsche Schwule und Hobby-Astronauten: 13 Reality-Shows, die noch absurder sind als «I Wanna Marry Harry»

Obwohl man sich Prince Harrys Leben eigentlich genau so vorstellt, müssen wir Sie enttäuschen, wertes Publikum. Das ist nicht der echte Prinz. 
Obwohl man sich Prince Harrys Leben eigentlich genau so vorstellt, müssen wir Sie enttäuschen, wertes Publikum. Das ist nicht der echte Prinz. Bild: XPOSURE USA
OMG-TV und kein Ende

Erbschleicher, falsche Schwule und Hobby-Astronauten: 13 Reality-Shows, die noch absurder sind als «I Wanna Marry Harry»

16.06.2014, 21:5523.06.2014, 13:45
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Oliver Baroni
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In «I Wanna Marry Harry», werden zwölf Amerikanerinnen nach England verschifft, wo sie auf einem herrschaftlichen Landsitz um die Hand eines wohlhabenden und berühmten Junggesellen anhalten: Prince Harry. Bloss handelt es sich nicht um den echten britischen Blaublüter, sondern um einen Umweltberater namens Matt Hicks. 

Macht nichts, denn die US-Girls sind partout der Meinung, sie hingen da mit dem echten Haudegen-Prinzen aus Windsor ab. Fremdschäääääm!

Dies ist aber mitnichten das absurdeste Konzept, welches das Reality-TV je hervorbrachte, nein. Da wären, zum Beispiel ... 

«Joe Millionaire» (2003)

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Bild: TV.com

Analog zu «I Wanna Marry Harry», aber ohne Adels-Filz: Hier posiert ein Bauarbeiter als Millionenerbe, der auf der Suche nach einer passenden Braut ist. Der Clou: Wird am Ende, als Joe seiner Auserwählten die Wahrheit erzählt, die echte Liebe obsiegen? Die Antwort: Ja, zumindest vorübergehend, denn es winkt ein Preisgeld von einer Million Dollar (... welches sich das Paar dann teilte, als die Beziehung kurz nach Ende der Show in die Brüche ging). 

«Average Joe» (2003)

Platz da, ihr Dödels! Jetzt kommt der Stecher!Video: YouTube/Tony Jones

Hach, diese armen Normalos, die hier um eine Schönheitskönigin buhlen müssen! Richtig harte Arbeit ist das! Noch härter wird sie, als nach ein paar Folgen ein paar so richtig gutaussehende Model-Typen dazustossen. Können Charakter, Charme und Co. über Oberflächlichkeiten wie das Äussere triumphieren? Spoiler: Die Girls der ersten beiden Staffeln wählten beide einen der gutaussehenden Nachzügler. 

«Mr. Personality» (2003)

Und die nächste Variante der «Es geht doch eher um den Charakter als um das Aussehen ... oder doch nicht?»-Dating-Shows! Hier muss die Dame aus maskierten Bachelors auswählen. Ja. Und anno 2003 wurde das Ganze von niemand Geringerem als Monica Lewinsky moderiert.

«Ghostwatch» (1992)

In diesem Klassiker aus den Neunzigern wurde dem gesamten britischen TV-Publikum vorgegaukelt, man berichte live aus einem echten Geisterhaus. In Wahrheit waren nur die Moderatoren im Studio in Echtzeit. Die Szenen vor Ort waren Wochen vorher längst abgedreht worden. Der Poltergeist «Pipes» selbst war ein Schauspieler Names Keith Ferrari.

«Who's Your Daddy?» (2005)

Irgendwann einmal beschloss da jemand, es wäre doch eine gute Idee, eine adoptierte Person innerhalb einer Reality-Show ihren leiblichen Vater erraten zu lassen. Ein Preisgeld von 100'000 Dollar winkte. Und die Show wurde nach nur einer Episode abgesetzt. Erstaunt, irgendwer? 

«Superstar USA» (2004)

Hier treten die schlechtesten aller schlechten Sänger und Sängerinnen gegeneinander an, mit dem fiesen Dreh, dass ihnen niemand sagt, wie schlecht sie wirklich sind. Bis zum Finale legen sich die unmusikalischen Antitalente ins Zeugs, erst dann wird der Siegerin Jamie Foss endlich die harte Wahrheit serviert. Immerhin: Mit einem Preisgeld vom 50'000 Dollar im Sack nahm sie es mit Humor.  

«Space Cadets» (2005)

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Bild: Channel 4

Als «aufwändigster Jux der TV-Geschichte» beworben, wird einer Teilnehmergruppe vorgegaukelt, sie würden sich als Weltraumtouristen qualifizieren. In einem russischen Trainingscamp müssen sie sich harten Prüfungen unterziehen. In Wahrheit aber befindet man sich nicht in Russland, sondern auf einem abgelegenen südenglischen Flugfeld, das mit einer hölzernen Shuttle-Attrappe ausgestattet ist. 

«Playing It Straight» (2005)

Eine Frau inmitten einer Gruppe Männer, die um sie buhlen. Einen Teil davon ist schwul, gibt sich aber nicht als solches zu erkennen. Und, ja-ha, bis zur Ende der Staffel muss die Dame versuchen, die Tarnkappen-Gays auszulotsen. 

Ob hetero oder homo, die Jungs können vor allem eines: Posieren.
Ob hetero oder homo, die Jungs können vor allem eines: Posieren.Bild: Sick Chirpse

Und dann gab es noch «Boy Meets Boys», in der der Spiess umgedreht wurde: Ein Homosexueller sucht sich seinen Traummann aus einer Gruppe Typen, von denen ein Teil heimlich hetero ist. 

«He's a Lady» (2004)

Hier werden richtig kerlige Kerle geködert, mit der Aussicht, bei einer Challenge namens «All American Man» mitzumachen. Doch dann merken sie, dass die eigentliche Challenge darin besteht, wer am glaubwürdigsten als Frau rüberkommt. Einzelne Wettbewerbe beinhalten «einen BH tragen», «Brautjungfer sein» oder «bei einem Schönheitswettbewerb mitmachen».  

«There's Something About Miriam» (2003)

Hier buhlen die Männer um die mexikanische Schönheit Miriam, vollkommen in Unkenntnis, dass sie sich gerade inmitten eines Geschlechtsumwandlungsprozesses befindet – nicht unbedingt die fortschrittlichste Art, die Transgender-Thematik auszuleuchten. In der bisher einzigen Staffel waren die Teilnehmer jedenfalls gar nicht begeistert, reichten sie doch gemeinsam Klage ein, unter anderem wegen versuchter sexueller Belästigung, übler Nachrede, Vertragsbruch, und versuchter Körperverletzung (es kam zum Vergleich). 

«Boys Will Be Girls» (2006)

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Bild: E4

Noch ein Gender-Bender gefällig? Haben wir! Die Fantasie von Reality-TV-Produzenten ist bekanntlich ein unerschöpflicher Fundus, was solche Themen angeht. In der britischen Produktion «Boys Will Be Girls» ging es darum, ein Trio von ehemaligen mittelprächtig erfolgreichen Boyband-Performern dem Publikum als neuste Girl Group zu verkaufen. Immerhin – The Honeytraps, wie sie so hübsch hiessen, schafften es mit ihrem Song «Wishing» auf Platz 23 der britischen Download-Charts:

«Shattered» (2004)

Genug mit dem Gender-Game! Hier ist das Konzept ganz simpel: Schlafentzug! Zehn Teilnehmer versuchen, sieben Tage lang am Stück wach zu bleiben – dies während sie einschläfernde Prüfungen bestehen müssen wie «einen Teddy knuddlen» oder «zusehen, wie Wandfarbe trocknet». Keineswegs harmlos, das Ganze: Sämtliche Möbelstücke mussten mit weicher Polsterung überzogen werden. Nach ein paar Tagen begannen die Halluzinationen ...

«The Will» (2005)

Bill Long (M.) enterbt seinen Sohn (l.) um alles seiner vierten Ehefrau (r.) zu hinterlassen: Gepflegte Abendunterhaltung.
Bill Long (M.) enterbt seinen Sohn (l.) um alles seiner vierten Ehefrau (r.) zu hinterlassen: Gepflegte Abendunterhaltung.Bild: RealityTVWorld.com

Lust, das letzte Quantum Menschenwürde zu verlieren? Hier geht es darum, sich mittels diverser Challenges seinen Platz im Testament von Multimillionär Bill Long zu sichern! Jede Woche wird ein Teilnehmer zum «geschützten Erben» während ein anderer aus dem Testament gestrichen wird. In der ersten (und bisher einzigen) Staffel auf CBS wurde am Schluss Bill Longs Ehefrau Penny als Alleinerbin eingesetzt. Der Sohn wurde vollumfänglich enterbt. Aber hey – that’s entertainment! 

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