Was Amos Dudley erlebt hat, dürfte vielen Leuten bekannt vorkommen: Als Kind trug er eine Zeit lang eine Zahnspange (die natürlich von seinen Eltern finanziert wurde) und weil er sich anschliessend nicht darum gekümmert hat, das Ergebnis der kieferorthopädischen Behandlung aufrecht zu erhalten, haben sich die Zähne wieder verschoben.
Und so muss Dudley im Alter von 23 Jahren feststellen, dass er kein schönes Gebiss mehr hat. Das Unwohlsein darüber ist dermassen gross, dass er nicht mal mehr lächeln möchte. Ausserdem schämt er sich: «Es fühlte sich an, als hätte ich das Geld meiner Eltern aus dem Fenster geworfen», zitiert Buzzfeed den 23-jährigen Studenten.
Weil er sich mit dieser Situation nicht abfinden will, startet er eine Online-Recherche und findet dabei heraus, dass man die Art von Zahnspange, die er benötigen würde, mit einem 3D-Drucker herstellen könnte. Als «Digital Design»-Student hat Dudley Zugang zu einem solchen Gerät, weshalb er sich fragte: «Was sollte jemanden, der Zugang zu einem 3D-Drucker hat, davon abhalten, sich eine Zahnspange selbst zu drucken?»
Gesagt, getan: Als nächstes stürzt sich der Student des New Jersey Institute of Technology in die Recherche-Arbeit und stellt anschliessend Schritt für Schritt eine Zahnspange für sich selbst her.
Kostenpunkt für eine fertige Zahnschiene? 60 Dollar – und somit nur Bruchteil eines professionell hergestellten Exemplars.
Bei seinem Projekt geht es dem Studenten aber nicht nur um den finanziellen Aspekt: «Es hat mich einfach gereizt, dieses Experiment zu wagen», so Dudley.
Den Prozess der Herstellung dokumentiert der Student detailliert auf seinem Blog und zieht daraus noch einen weiteren Nutzen, indem er das Experiment als Teil eines Uni-Projektes nutzt.
Und so sieht die fertige Schiene aus dem 3D-Drucker aus:
Doch zeigt das Teil auch seine Wirkung? Wenn man den folgenden beiden Bildern Glauben schenken darf, schon: Das erste Foto zeigt Dudleys Zähne vor der «Behandlung», das zweite Bild zeigt seine Zähne, nachdem er die Schiene 16 Wochen lang getragen hat.
Zufrieden mit dem Ergebnis lächelt Dudley nun wieder von Herzen gern. Einige Leute, die das Projekt auf Dudleys Blog mitverfolgt haben, raten ihm dazu, ins Zahnspangen-Business einzusteigen. Doch er hat kein Interesse daran, auch für andere Personen derartige Schienen herzustellen. Trotzdem hofft er, dass seine Idee einen kleinen Anstoss gibt. Denn seiner Meinung nach gebe es in dem Bereich zu wenig Konkurrenz, weshalb die Preise für Zahnspangen viel zu hoch seien. (viw)