Erneut haben US-Polizisten einen schwarzen Teenager erschossen. Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Berkeley, nahe Ferguson im Bundesstaat Missouri, wo im August der unbewaffnete schwarze Jugendliche Michael Brown von einem weissen Polizisten erschossen worden war.
Die Zeitung «St.Louis Post-Dispatch» (Mittwoch) sprach von einem schwarzen 18-Jährigen. Zu den Schüssen kam es am späten Dienstagabend vor einer Tankstelle in Berkeley, heisst es in einer Erklärung der Polizei auf Facebook.
Bei einer Routinekontrolle seien Polizeibeamte auf zwei Männer gestossen, von denen einer eine Waffe auf die Polizisten richtete. Der Beamte habe in Notwehr gehandelt.
Die Identität des Toten sei bislang nicht geklärt. Der zweite Mann sei geflüchtet, eine Untersuchung sei eingeleitet worden. Am Tatort kam es am Mittwochmorgen zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizisten, berichtete der Sender NBC.
Police clash with protesters in Berkeley after black teen reportedly shot dead http://t.co/Q6ZZEKo2Jz
— أريبيان بيجيز 34K (@ArabianPages) 24. Dezember 2014
Browns Tod und andere Todesfälle Schwarzer durch Polizeigewalt hatten in den USA in den vergangenen Monaten Empörung und landesweite Massenproteste hervorgerufen.
In mehreren Fällen wurde die Strafverfolgung der Täter von sogenannten Grand Jurys gestoppt, die überwiegend aus weissen Laienrichtern bestanden. Bei landesweiten Protestmärschen wurde eine grundlegende Justizreform gefordert.
Unter den Toten war auch der sechsfache Familienvater Eric Garner, der im Juli in New York im Würgegriff eines Polizisten starb. Garner war wie Brown unbewaffnet – ebenso wie der im November in Cleveland getötete zwölfjährige Tamir Rice, dem eine Spielzeugwaffe zum Verhängnis wurde. Im November wurde zudem der unbewaffnete Schwarze Akai Gurley von einem Polizisten in Brooklyn erschossen. (sza/sda/dpa/afp)