Ganz genau weiss man ja eigentlich nie, was man bei Airbnb bekommt. Klar, die Ratings und Beschreibungen geben dem User ein ziemlich genaues Bild von den Unterkünften. Böse Überraschungen können aber dennoch nicht ausgeschlossen werden.
Eine Airbnb-Erfahrung der ganz üblen Sorte machten kürzlich Derek Starnes und seine Frau aus den USA. Das Pärchen aus dem US-Bundesstaat Indiana wollten in Florida die Ferien verbringen, machten dann aber eine ziemlich unangenehme Entdeckung.
Der Vermieter der Airbnb-Unterkunft hatte zwei Kameras in der Wohnung versteckt. Eine im Schlafzimmer und eine im Wohnzimmer. Starnes erzählte dem Fernsehsender ABC, dass er ein kleines Schwarzes Loch im Feuermelder des Schlafzimmers entdeckt habe.
Er nahm das Gerät herunter und stellte fest, dass das Loch in Tat und Wahrheit eine Kamera-Linse ist, welche genau auf das Bett ausgerichtet wurde. Starnes zögerte nicht lange und rief die Polizei an. «Meine Frau und ich sind erschüttert», so Starnes, «ich hoffe, dass sich jetzt mehr Opfer melden.»
Hidden cameras found in Longboat Key Airbnb https://t.co/zRNaWDLfpv pic.twitter.com/MnHruYA2go
— WSVN 7 News (@wsvn) 11. Oktober 2017
Die Polizei beschlagnahmte diverse Kameras und Speicherkarten, wie ABC meldet. Nun wird untersucht, ob noch mehr Personen betroffen waren.
Der Vermieter der Wohnung ist seit zwei Jahren als Gastgeber auf Airbnb registriert. Bereits 40 Personen schrieben ein Review über ihn. Mittlerweile wurde er von der Polizei wegen Verdachts auf Voyeurismus festgenommen.
Der Verdächtige selber meint, das Filmen sei einvernehmlich gewesen, die Gäste hätten davon gewusst. Auf die Frage, weshalb er die Kamera im Feuermelder versteckt habe, antwortete er, dass er so «einen besseren Winkel» habe. Starnes und seine Freundin geben zu Protokoll, dass sie nichts von der Kamera gewusst hätten.
Airbnb zeigte sich in einer Stellungnahme gegenüber ABC «schockiert» über die Berichte. «Wir haben dieses Individuum von unserer Seite gesperrt und unterstützen die Gäste, so gut wir können.» Man nehme die Privatsphäre der Kunden sehr ernst, heisst es weiter. Gegen solches Verhalten habe man eine Null-Toleranz-Policy.
Airbnb schreibt auf seiner Website, dass man regelmässig Hintergrund-Checks mache und die Vermieter überprüfe. Dennoch können man nicht garantieren, dass diese Personen das Gesetz übertreten. (cma)