Ukraine
MH17

Separatisten übergeben Flugschreiber an Malaysia

Vertreter der prorussischen Separatisten übergeben einen Flugschreiber einem malaysischen Experten.
Vertreter der prorussischen Separatisten übergeben einen Flugschreiber einem malaysischen Experten.Bild: MAXIM ZMEYEV/REUTERS
+++ Newsticker MH17-Abschuss +++

Separatisten übergeben Flugschreiber an Malaysia

21.07.2014, 10:0222.07.2014, 03:02
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Newslage am Montagmittag, 21. Juli 2014

Kremlchef Wladimir Putin hat eine Verantwortung Russlands für den Absturz des malaysischen Flugzeugs in der Ukraine zurückgewiesen und vor einem «Missbrauch» der Katastrophe gewarnt. «Hätte man die Kampfhandlungen im Osten der Ukraine nicht am 28. Juni wiederaufgenommen, wäre diese Tragödie sicher nicht geschehen», sagte er in einer am Montag in Moskau veröffentlichten Videobotschaft.

Der Kreml habe alle Konfliktseiten mehrfach aufgerufen, die Gefechte einzustellen und sich an den Verhandlungstisch zu setzen. «Russland unternimmt alles, damit der Konflikt zu Gesprächen mit friedlichen und ausschliesslich diplomatischen Mitteln übergeht», sagte Putin. Niemand dürfe die Tragödie für eigennützige politische Ziele ausnutzen. «Solche Ereignisse sollten Menschen nicht trennen, sondern zusammenführen», unterstrich der russische Präsident.

Er unterstütze die Initiative, die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) an den Ermittlungen der Absturzursache von Flug MH17 zu beteiligen. Ein internationales Team solle die Tragödie untersuchen. «Man muss alles tun, um die sichere Arbeit von Experten zu gewährleisten», betonte Putin. 

Putins Videobotschaft.Quelle: YouTube/RT

251 Leichen geborgen

Bergungskräfte am Ort des Absturzes der malaysischen Passagiermaschine in der Ukraine haben nach Angaben der Regierung bis Sonntagabend 251 Leichen und 86 Leichenteile geborgen. Unterdessen ist ein zweiter Kühlzug zur Lagerung der Toten eingetroffen. Das erklärte ein Regierungsausschuss am Montag in Kiew. Rund 200 Leichen werden in einem ersten Kühlzug aufbewahrt. 

Die ukrainische Regierung verlangt den Abtransport der Toten in das von ihr kontrollierte Gebiet. Der Zug stehe aber noch immer in der Ortschaft Tores, weil «die Terroristen» seine Abfahrt verhinderten. 

Ein OSZE-Beobachter beim Kühlzug für die Leichen der Absturzopfer.
Ein OSZE-Beobachter beim Kühlzug für die Leichen der Absturzopfer.Bild: ROBERT GHEMENT/EPA/KEYSTONE

Niederländische Identifizierungs-Experten in Donezk eingetroffen

Drei niederländische Experten zur Identifizierung der Opfer des Flugzeugabsturzes in der Ostukraine sind am Montag in der von Separatisten kontrollierten Stadt Donezk eingetroffen. Es sind die ersten ausländischen Spezialisten, die seit dem mutmasslichen Abschuss des Flugzeuges am Ort des Geschehens eintrafen. 

Ein Sprecher der Separatisten sagte, sie würden den Niederländern helfen, den Absturzort zu besichtigen und die in Kühlwaggons gelagerten Leichen zu inspizieren. Die Rebellen würden auch den Rat der Experten hören, wohin die Toten gebracht werden sollten. 

Neben den Niederländern wird auch ein Expertenteam aus Malaysia am Montag in der Ostukraine erwartet. Derzeit sind schon Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in dem Gebiet. Sie waren die ersten Ausländer, die zeitweise Zugang zum Absturzort erhalten hatten. (whr/sda/reu)

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