Wie n-tv.de berichtet, haben rund 20 Bewaffnete auf der Krim ein ukrainischen Kriegsschiffs im Hafen von Sewastopol gestürmt. Ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums auf der Schwarzmeer-Halbinsel, wird wie folgt zitiert: "Der Angriff hat begonnen".
Laut Spiegel Online sind es gar drei Schiffe. Dort heisst es: Russische Kräfte haben mindestens drei Kriegsschiffe auf der Krim geentert. Das berichten ukrainische Militärsprecher. Etwa 20 Bewaffnete seien unter Einsatz von Blendgranaten auf die Korvette "Ternopol" im Hafen von Sewastopol gestürmt, teilt ein ukrainischer Marinesprecher mit. Auch Schüsse seien gefallen. Eine russische Bestätigung dafür gibt es nicht. Auch die Schiffe "Luzk" und die "Chmelnizki" sollen besetzt worden sein. Die Schiffe waren zuvor wochenlang von der russischen Schwarzmeerflotte blockiert worden. Die Ukraine bereitet moentan die Räumung ihrer Stützpunkte auf der abtrünnigen Krim vor.
Die Perspektiven für Russlands Kreditwürdigkeit haben sich nach Einschätzung der US-Ratingagentur Standard & Poor's angesichts der derzeitigen Krim-Krise eingetrübt. Der Ausblick sei nicht mehr stabil, sondern negativ, hiess es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Agentur. Begründet wurde dies mit dem «gestiegenen geopolitischen Risiko» und der Aussicht auf Wirtschaftssanktionen der USA und EU gegen Moskau nach der «Einverleibung» der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland.
Diese könne sich negativ auf Investitionen auswirken und zum verstärkten Abzug von Kapital führen. Dadurch wiederum könnte die sich bereits verschlechternde wirtschaftliche Leistung Russlands weiter zurückgehen, heisst es in dem Bericht weiter. Er wurde erstellt, bevor Brüssel und Washington eine Verschärfung der bisherigen Strafmassnahmen gegen Russland ankündigten. Bisher stuft Standard & Poor's Russlands Bonität mit «BBB» ein, also nahe dem unteren Bereich der Kreditwürdigkeits-Skala.
Die Staats- und Regierungschefs der EU verschärfen den Ton gegenüber Russland und machen deutlich, dass sie zu Sanktionen bereit sind.
Das russische Aussenministerium verhängte gegen neun US-Bürger Einreisesperren. Zu den Sanktionierten gehören der Sprecher des Repräsentantenhauses John Boehner, Senator John McCain, der demokratische Fraktionschef Harry Reid und mehrere Obama-Berater.
I'm proud to be sanctioned by Putin - I'll never cease my efforts & dedication to freedom & independence of #Ukraine, which includes #Crimea
— John McCain (@SenJohnMcCain) 20. März 2014
Damit reagiert Russland auf die Sanktionen, welche die USA nach dem Krim-Referendum gegen russische Bürger verhängt hatten.
Moskau habe stets gewarnt, dass Sanktionen wie ein Bumerang auf die USA zurückfallen könnten, hiess es in der Mitteilung. «Es darf keinen Zweifel geben: Wir werden angemessen auf jeden feindlichen Angriff reagieren.»
Die USA weiten in der Krim-Krise ihre Sanktionen gegen Russland aus. US-Präsident Barack Obama erklärte am Donnerstag an, dass weitere ranghohe russische Regierungsvertreter mit Kontensperrungen und Einreiseverboten belegt würden.
President Obama: "Russia must know that further escalation will only isolate it further from the international community." #Ukraine
— The White House (@WhiteHouse) 20. März 2014
Washington habe ausserdem eine russische Bank auf die Sanktionsliste gesetzt. Zudem sei ab sofort der Weg für Sanktionen gegen ganze Wirtschaftszweige frei.
Russland ist nach den Worten des ukrainischen Botschafters bei der UNO in Genf bereit, eine «grossangelegte Intervention im Osten und Süden der Ukraine» zu starten.
Die ukrainische Halbinsel Krim war schon Wochen vor dem Referendum über eine Abspaltung faktisch von russischen Truppen kontrolliert worden. Moskau sei bereit zu weiteren Interventionen, sagte Klymenko. «Die russische Militärpräsenz ist nicht beschränkt auf die Krim.»
Aus dem Süden und dem Osten der Ukraine kämen Informationen über Verminungen und das Auftreten von pro-russischen Aktivisten mit Ausweisen russischer Sicherheitsdienste. Bedeutende militärische Verstärkung aus Russland sei in der Region von Kherson im Norden der Krim eingetroffen.
Die Ukraine hat ihren Anspruch auf die Halbinsel Krim bekräftigt. Das ukrainische Volk werde die «Annexion der Krim niemals anerkennen». Die Abgeordneten forderten auch die internationale Gemeinschaft auf, die «sogenannte Krim-Republik» nicht anzuerkennen.
Am Donnerstag kündigte Russland einen weiteren Aufbau seiner Streitkräfte auf der Krim an. Russland hat bereits Truppen auf der Halbinsel stationiert.
«Es wird notwendig sein, die militärische Infrastruktur auf der Halbinsel auszubauen, damit die Krim ein würdiger Vertreter der Russischen Förderation sein und gegen alle möglichen Übergriffe geschützt werden kann», zitierte die Nachrichtenagentur Itar-Tass Vize-Verteidigungsminister Juri Borisow.
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow kritisierte am Donnerstag vor dem Parlament in Moskau «gesetzwidrige» Zwangsmassnahmen der EU und der USA. «Einseitige Sanktionen haben nie etwas Gutes gebracht, sie sind illegitim», sagte er laut der Agentur Itar-Tass. «Nur der UNO-Sicherheitsrat kann solche Massnahmen treffen.»
Die Europäische Union und die USA hatten Kontensperrungen und Einreiseverbote für ranghohe Politiker aus Russland und von der Krim beschlossen. Moskau droht seinerseits mit Gegensanktionen.
Den Schlagabtausch zwischen Russland und den USA sehen Sie hier.
Das Parlament in Moskau hat mit überwältigender Mehrheit den Weg für die Aufnahme der Krim in die Russische Föderation freigemacht. Die Staatsduma ratifizierte am Donnerstag den Beitrittsvertrag, wie die Agentur Interfax meldete.
Präsident Wladimir Putin und die moskautreue Führung der von Kiew abtrünnigen Halbinsel hatten das Dokument am Dienstag unterzeichnet. Die neue ukrainische Regierung sowie die EU und die USA kritisieren den Schritt als Verletzung des Völkerrechts. Am Freitag soll noch der russische Föderationsrat dem Beitritt zustimmen. (jas/sda)