Trotz grosser Finanzprobleme will der ukrainische Präsident Petro Poroschenko die Seestreitkräfte der Ex-Sowjetrepublik am Schwarzen Meer ausbauen. Die Flotte müsse an NATO-Standards angepasst werden, sagte der prowestliche Staatschef Medien zufolge am Freitag.
Beim Besuch an Bord des Flagschiffs «Hetman Sagaidatschni» in der Hafenstadt Odessa kündigte Poroschenko eine umfassende Modernisierung der Marine an. «Die Wiedergeburt unserer Flotte soll 2035 abgeschlossen sein», sagte er.
Odessa ist derzeit Heimathafen der ukrainischen Seestreitkräfte. Sie hatten nach der Einverleibung der Halbinsel Krim durch Russland vor gut einem Jahr umziehen müssen. Dem reichen Unternehmer Poroschenko gehören mehrere Werften. Er reiste anlässlich des 71. Jahrestags der Befreiung der Stadt von deutschen Besatzern nach Odessa.
Am Rande des Besuchs protestierten Dutzende Demonstranten mit roten Fahnen gegen Poroschenko. Die Gruppe habe «Kein Durchkommen für den Faschismus» gerufen, hiess es. Das Parlament in Kiew hatte am Donnerstag das Tragen und Zeigen von Sowjetsymbolen verboten.
Fast ein Jahr nach schweren Ausschreitungen mit mehr als 40 Toten in Odessa werfen viele den Behörden zudem eine schleppende Aufklärung der Zusammenstösse im örtlichen Gewerkschaftshaus vor. (sda/dpa)