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Am 13. September 1999 sticht Tori Murden in See. In Los Gigantes im Westen der Kanaren-Insel Teneriffa beginnt ein Abenteuer, dessen Ausgang ungewiss ist. Schliesslich hat die Amerikanerin schon ein Jahr zuvor versucht, den Atlantik in einem Ruderboot zu überqueren. Hurrikan Danielle verhinderte dies damals.
Nun also folgt der zweite Versuch der ehrgeizigen Sportlerin, die sich selber lieber Entdeckerin als Abenteurerin nennt. War sie 1998 noch von den USA nach Frankreich unterwegs, so bricht sie dieses Mal in der umgekehrten Richtung von Ost nach West auf.
Rund 5000 Kilometer liegen vor Murden. Eine elend lange Distanz, wenn man mutterseelenalleine in einem kleinen Ruderboot durch den riesigen Ozean gondelt. Nach fünf Wochen kommen bei Murden Zweifel auf: «Es läuft fast zu gut», meldet sie, «das macht mir Sorgen. Am meisten Angst habe ich, in einen Sturm zu geraten. Ich bin hier gerade inmitten einer ‹Bowlingbahn›».
Doch dieses Mal fällt der Kegel nicht. Die «American Pearl», ihr sieben Meter langes Boot, hält jedem Unwetter stand. «Wahre Entschlossenheit und zwei Ruder», fasst die New York Times zusammen, helfen der 36-Jährigen bei der erfolgreichen Bewältigung des Abenteuers.
81 Tage, 7 Stunden und 46 Minuten benötigt Tori Murden für die Atlantik-Überquerung. Das reicht nicht für eine neue Bestmarke, denn als sie auf Rekordkurs liegt und nur noch etwa 700 Kilometer fehlen, bremst sie der Tropensturm Lenny. Immerhin ist sie die erste Frau und die erste US-Bürgerin, die den atlantischen Ozean in einem Ruderboot überqueren kann. Mittels ihrer Satelliten-Daten wird berechnet, dass Murden dabei die Strecke von 5364 Kilometern zurückgelegt hat.
«Es gibt da draussen Zeiten, in denen alles grossartig ist. Du fühlst richtig, dass du zwar nur ein mickriger Krümel, aber doch ein Teil des grossen Ganzen bist», diktiert Murden, nachdem sie wieder festen Boden unter ihren Füssen hat. «Dann wiederum gibt es auch andere Zeiten, in denen es da draussen ganz einfach einsam und angsteinflössend ist.» Murden vergleicht ihre Reise mit einer Achterbahn: «Voller grandioser Momente, aber auch mit vielen tristen. Doch ich würde sie für nichts in der Welt tauschen!»