Bereits während seiner Highschool-Zeit (1952–55) ist das aussergewöhnliche Talent von Wilt Chamberlain erkennbar. An der Overbrook Highschool in Philadelphia bricht Chamberlain reihenweise Rekorde. Während eines Highschoolspiels – wobei nur 32 Minuten gespielt werden – erzielt er 90 Punkte, davon über 60 innert 12 Minuten.
Chamberlain beendet seine dreijährige Highschoolkarriere als landesweiter Scoring-Rekordhalter mit unglaublichen 2206 Punkten.
Am College in Kansas weist Chamberlain einen Durchschnitt von 29,9 Punkten und 18,3 Rebounds pro Spiel auf. Neben Basketball nimmt er auch an Wettbewerben in der Leichtathletik teil. So liegt seine persönliche Bestleistung im Hochsprung bei 1,98 m. Beim Kugelstossen beträgt sein Rekord 17,07 m (der Sieger des Kugelstosswettbewerbes bei Olympia 1956 stiess 18,57 m), und den 100-Yard-Sprint (entspricht 91,4 Metern) läuft er in 10,9 Sekunden.
Nachdem Chamberlain sich entscheidet, auf sein letztes Studienjahr zu verzichten, wird er 1958 Profispieler. Da der 2,16 Meter-Hüne aber nicht vor 1959 in die NBA darf, unterschreibt er einen Einjahresvertrag bei den Harlem Globetrotters.
Schliesslich wechselt Chamberlain 1959 in die NBA zu den Philadelphia Warriors. Der Karrierestart hätte furioser nicht sein können: Er pulverisiert mit 2707 Punkten sowie 1941 Rebounds die jeweiligen Rekorde und wird folgerichtig sowohl zum Rookie of the Year als auch zum MVP (Most Valuable Player) gewählt.
Chamberlain ist der erste Rookie in der NBA-Geschichte, der die Auszeichnung als MVP gewann. In der Folgesaison schraubte er die Rekordmarken für Punkte und Rebounds erneut in die Höhe. Die 2149 Rebounds der Saison 1960/61 sind noch heute Rekordwert. In einem Spiel holte Chamberlain 55 Rebounds herunter, ebenfalls bis heute ein unerreichter Rekord.
In der Saison 1961/62 gelingt Chamberlain wiederum historisches. Er spielte alle Spiele bis auf eines komplett durch und hatte am Ende einen Schnitt von 48,5 Einsatzminuten pro Spiel. In 45 der 80 Saisonspiele erzielte er mehr als 50 Punkte, am Ende der Saison hatte er einen Schnitt von 50,4 Punkten pro Spiel.
Insgesamt sammelte er in der Saison 1961/62 über 4000 Punkte. Bis heute erreichte ausser Michael Jordan (1986/87) kein anderer Spieler überhaupt die 3000er-Marke. Die Liste der Rekorde von Wilt Chamberlain ist so lange, es gibt dazu eine eigene (sehr lange) Wikipedia-Seite.
Am 2. März 1962 schafft Chamberlain im Spiel gegen die New York Knicks dann die magische Marke von 100 Punkten in einer Partie.
Trotzdem seiner individuellen Klasse fehlen Chamberlain lange Zeit die passenden Mitspieler, um die Dominanz der Boston Celtics zu brechen. Mehrfach traf Chamberlain mit seinen Teams in den Playoffs auf die Celtics, doch scheiterten sie jedes Mal.
In der Saison 1966/67 hatten die Philadelphia 76ers, zu denen Chamberlain 1965 gewechselt war, endlich ein grossartiges Team zusammen. In den Finalspielen der Eastern Conference wurden die Celtics, die zuvor acht Jahre in Serie Meister waren, mit 4:1 geschlagen. Der Finalsieg über die San Francisco Warriors war reine Formsache, die Sixers und Chamberlain gewannen ihre erste Meisterschaft.
Doch Chamberlain überwarf sich danach mit dem Teambesitzer der Sixers und ging schliesslich 1968 zu den Los Angeles Lakers. Mit den Lakers erreichte er in fünf Jahren vier Mal die NBA Finals. Doch auch bei den Lakers gelang Chamberlain lange kein zweiter Titelgewinn.
Erst 1972 gewannen die Lakers gegen die New York Knicks. Nach dem Triumph über die Knicks wurde Chamberlain zum MVP der Finals gewählt. Nach einer weiteren Saison, nachdem er mit den Lakers ein letztes Mal die NBA Finals erreicht hatte, diese aber gegen die Knicks verlor, beendete Chamberlain 36-jährig seine Laufbahn.
Chamberlain schloss seine NBA-Karriere als Rekordhalter bei Punkten (31'419, mittlerweile von LeBron James Abdul-Jabbar, Malone, Bryant und Jordan) und Rebounds (23'924, bis heute nicht überboten) ab. Er führte die NBA sieben Mal im Scoring an (1960–1966) und punktete 118 Mal mehr als 50 Punkte, sowie 32 Mal mehr als 60 und sechs Mal mehr als 70.
Wilt Chamberlain wurde in seiner Karriere insgesamt vier Mal zum MVP gewählt (1960, 1966, 1967, 1968). Ausserdem wurde er sieben Mal in das All-NBA First Team und zweimal ins All-Defensive First Team berufen. In über 1200 Spielen (Regular Season und Playoffs) beging er kein einziges Mal sechs persönliche Fouls. Sowohl bei den Kansas Jayhawks, den Warriors, den 76ers als auch den Lakers ist seine Trikot-Nummer, die 13, zurückgezogen und wird nicht mehr vergeben.
Auch als Schauspieler versuchte sich Wilt Chamberlain. Im Film «Conan der Zerstörer» spielt er seine wohl bekannteste Rolle, die des «Bombaata» an der Seite von Arnold Schwarzenegger, dem er im Kampf unterliegt. Auch Grace Jones ist mit von der Partie.
Anschliessend versuchte sich Chamberlain in verschiedenen Sportarten. Eine Zeit lang spielte er Beachvolleyball auf Weltklasseniveau. Ausserdem spielte er Tennis und zeitweilig Polo. Noch mit über 60 lief er einen Marathon auf Hawaii.
Wilt Chamberlain starb 1999 im Alter von 63 Jahren in seiner Villa in Bel Air an Herzversagen.