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Die Spur des Meteor führt in die Zentralschweiz 

Diese Aufnahme wurde von einem Autofahrer im Tirol veröffentlicht.Video: Youtube/simi366

Die Spur des Meteor führt in die Zentralschweiz 

Die Flugbahn des Meteors vom Sonntagabend führt in die Zentralschweiz. Das ergab die Auswertung von Aufnahmen einer speziellen Kamera der Sternwarte Mirasteilas in Falera GR.
17.03.2015, 16:0017.03.2015, 18:34
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Gemäss den Auswertungen der aufgezeichneten Spur durch Spezialisten der Meteor-Astronomie der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft begann die Flugbahn im Raum Stuttgart, führte dann über den Bodensee in die Schweiz und endete im Raum des Oberalppasses mitten in den Alpen, wie Markus Griesser, Leiter der Sternwarte Eschenberg in Winterthur, am Dienstag mitteilte.

«Falls noch Reste den Erdboden erreicht haben, wird es so oder so schwierig, diese aufzustöbern»

Laut Griesser decken sich die Auswertungen der Kameraaufnahmen auch mit zahlreichen Augenzeugenberichten, die ihn im Verlaufe der Nacht und auch am Montag erreicht hätten. Ein Anrufer aus dem Dorf Sedrun GR, das nahe am Ende der Flugbahn liege, habe berichtet, dass sein Haus nach dem heftigen Knall regelrecht vibriert habe.

Diese Aufnahme entstand angeblich im süddeutschen Freiburg.video: youtube

Ob Restmaterial des kosmischen Geschosses effektiv den Erdboden erreicht hat, bleibt gemäss dem Leiter der Sternwarte Eschenberg weiterhin unklar. Die hohe Endgeschwindigkeit beim Erlöschen spreche eher dagegen. «Falls noch Reste den Erdboden erreicht haben, wird es so oder so schwierig, diese aufzustöbern», so Griesser. Im mutmasslichen Fallgebiet liege nämlich noch immer viel Schnee.

In diesem Film ist das Aufglühen zu sehen.video: youtube

Der Meteorit hatte am Sonntag um 20.44 Uhr während fünf bis sechs Sekunden für Spektakel am Abendhimmel über der Schweiz gesorgt. Bündner Astronomen der Sternwarte Mirasteilas konnten das Ereignis mit einer Allskycam filmen. (whr/sda)

Meteor oder Meteorit?
Solange die Himmelskörper, die kleiner als Asteroiden, aber grösser als Moleküle sind, sich noch im interplanetaren Raum ausserhalb der Erdatmosphäre befinden, nennt man sie «Meteoroiden». Dringen sie in die Erdatmosphäre ein, nennt man die dabei auftretende Leuchterscheinung «Meteor». Sind sie heller als die Venus, werden sie auch «Feuerkugeln» genannt, noch hellere heissen auch «Boliden». Erreicht tatsächlich ein Teil des Körpers die Erdoberfläche, dann nennt man diese Bruchstücke «Meteoriten». Täglich fallen bis zu 40 Tonnen kosmische Trümmer auf die Erde – der Löwenanteil davon besteht allerdings aus Mikrometeoroiden, die kleiner als 0,1 Millimeter sind. 
Meteorit über Mannheimvideo: youtube/rv112xy
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Trotz beachtlichem Lichtball: Der Meteor war maximal so gross wie eine Faust.
Trotz beachtlichem Lichtball: Der Meteor war maximal so gross wie eine Faust.Bild: Screenshot Youtube

(whr/voi/dhr/trs/sda)

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